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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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das alles ihr gehören, jeder einzelne Stein, jeder einzelne Grashalm. Siennas Puls beschleunigte sich vor Aufregung. War es materialistisch von ihr, sich zu wünschen, einen solchen Ort ihr Eigen zu nennen? Niemand würde sie hinauswerfen können. Niemand würde an die Tür hämmern, um die Miete einzutreiben. Zum ersten Mal in ihrem Leben könnte sie sich sicher fühlen. Sie hätte ein Dach über dem Kopf, das niemand ihr wegnehmen könnte. Es würde allein ihr gehören.
    Aber nur, wenn Andreas ging.
    Das Verwalterehepaar stand zur Begrüßung bereit, als Andreas und Sienna ausstiegen. Jean-Claude Perrault und seine Frau Simone waren eifrig darauf bedacht, Andreas sehen zu lassen, dass sie den Besitz seiner geliebten Mutter bestens führten. Nach einem Begrüßungstrunk schlug Jean-Claude Andreas eine Besichtigung des Anwesens vor, während Simone es übernahm, Sienna in die vorbereitete Suite zu geleiten.
    Sienna hatte nicht vor, die Verwaltersfrau einzuweihen, dass sie und Andreas keineswegs das Zimmer miteinander teilten, und so lächelte sie nur und bewunderte die glänzend polierten Walnussholzmöbel, die feine Leinenwäsche und die frischen Blumen überall in den Vasen.
    „Seit Jahrhunderten schon ist das die Hochzeitssuite“, erzählte Simone. „Alle Chalvy-Bräute haben hier ihre Ehe begonnen. Von hier hat man den schönsten Blick auf die Lavendelfelder. Schade, dass Sie nicht länger bleiben können. So kurze Flitterwochen nur … Aber Monsieur Ferrante ist ein beschäftigter Mann, nicht wahr?“
    „Ja, sehr“, stimmte Sienna zu.
    „Dann lasse ich Sie jetzt allein. Das Dinner wird um halb neun serviert. Ich habe einen Koch aus dem Dorf kommen lassen, der ein Festmahl für Sie zubereiten wird.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen. Sie hätten sich nicht so viel Mühe machen sollen.“
    „Im Gegenteil“, erwiderte Simone. „Seit Jahren ist es das erste Mal, dass Monsieur Ferrante wieder auf Chalvy ist. Es gibt also zwei Gründe zum Feiern. Jean-Claude und ich sind sehr froh, dass alles endlich geregelt ist. Wir haben uns oft gefragt, ob Monsieur Ferrante vielleicht wie sein Onkel ist und nie heiratet.“
    „Sie meinen Onkel Jules?“
    Simone strich nicht vorhandene Fältchen aus dem Bettzeug. „Er war ein rechter Playboy, auf jeden Fall nicht für eine Frau gemacht. Seine Schwester Evaline dagegen hatte immer nur Augen für Andreass Vater. Schon als Teenager verliebte sie sich in ihn. Und sie war glücklich in ihrer Ehe, bis …“ Zwei rote Flecke erschienen auf Simones Wangen. „Ich sollte nicht klatschen. Verzeihen Sie, ich hatte Ihre Stellung zur Familie vergessen.“
    „Ist schon in Ordnung“, gab Sienna zurück. „Mir ist klar, dass meine Mutter durch ihre Beziehung zu Andreas’ Vater viel Kummer und Leid verursacht hat.“
    „Nun, niemand kann genau sagen, was sich in einer Ehe abspielt, außer die beiden, die es betrifft.“ Simone stieß einen leisen Seufzer aus. „Evaline hat Guido bis zu ihrem Tod geliebt, aber ob er sie geliebt hat …? Das wage ich zu bezweifeln. Manche Männer sind eben so, vor allem reiche Männer. Sie können jede haben, die sie wollen, und sie wissen es auch.“
    Dem hatte Sienna nichts hinzuzufügen. War ihre Ehe mit Andreas nicht der beste Beweis?
    „Es gibt ein Problem.“ Sienna hatte Andreas vom Fenster aus am großen Fischteich im Schlosspark stehen sehen und war sofort zu ihm geeilt.
    „Lass mich raten.“ Andreas verzog den Mund zu seinem typischen spöttischen Lächeln. „Du hast dein Glätteisen vergessen?“
    Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Ich werde nicht in einem Zimmer mit dir schlafen, schon gar nicht in der Hochzeitssuite. Weißt du überhaupt, wie viel Umstände sich Simone gemacht hat? Überall stehen frische Blumen, sie hat das Leinen deiner Ur-Ur-Ur-Urgroßeltern herausgeholt, das Bett damit bezogen und extra einen Koch bestellt!“
    Er zog ihren Arm unter seinen und führte sie vom Fischteich weg eine schattige Eibenallee entlang zu einem plätschernden Brunnen. „Hier sind überall Arbeiter. Sprich leiser.“
    Ihre Brust drückte sich an seinen Arm, eine Berührung, die ihr ein angenehmes Prickeln über den Rücken jagte – aber sie ignorierte es eisern. „Du musst etwas unternehmen, Andreas.“
    „Reg dich nicht so auf, es ist ja nur für zwei Nächte. Außerdem können wir unmöglich mit der Chalvy-Tradition brechen. Jede Braut verbringt dort die erste Nacht ihrer Ehe mit ihrem Mann. Das ist schon seit

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