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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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Klinikbett aufgewacht war, konnte er sich an so gut wie nichts mehr erinnern.
    Ihm war berichtet worden, dass Mary Brown ihn zu einer Hütte gebracht und ihm damit wahrscheinlich sogar das Leben gerettet hatte.
    Plötzlich tauchte im Gewirr seiner Erinnerungen eine ruhige Stimme auf, warme Arme schlangen sich um ihn …
    Rafe fluchte und sprang auf. Er durchquerte das Büro und blieb am Fenster stehen. Durch tiefes Ein- und Ausatmen versuchte er Klarheit in seine Gedankenwelt zu bringen. Warum fielen ihm diese Details erst nach so langer Zeit ein?
    Nach seiner Entlassung aus dem Hospital waren er und Mary Brown in einem Privatjet – begleitet von einer Krankenschwester – nach Neuseeland geflogen worden. Auch an diesen Flug fehlte ihm jegliche Erinnerung. Die Tatsache allein jedoch mochte die Gerüchteküche in Mariposa befeuert haben.
    Nun, sollten sie doch denken, was sie wollten. Er hielt sich bei gebundenen Frauen stets zurück, ganz gleich, wie verlockend sie waren. Er verwarf den Gedanken, der sich unwillkürlich in ihm formte, und zuckte wegwerfend mit den Achseln – er würde früh genug herausfinden, ob Marisa Somerville gebunden war. Auch in Tewaka wurde viel geklatscht, und die Information würde ihn eines Tages sicher erreichen.
    „Mummy, bitte geh nicht weg“, quengelte Keir. Er dachte einen Moment lang nach. „Ich kann krank werden, wenn du weg bist.“
    Nach einer Pause grinste er schief und fügte hinzu: „Okay, ich könnte .“
    „Alles wird gut, mein Liebling. Wenn du morgen früh aufwachst, bin ich wieder hier. Heute Abend passt Tracey auf dich auf, das wird dir gefallen. Und morgen ist Sonnabend, da darfst du mit ins Geschäft kommen.“
    Keir wusste genau zu unterscheiden, wann Hartnäckigkeit sich auszahlte und wann nicht. Sein tiefer Seufzer konnte herzzerreißend sein, doch die Aussicht auf die große Portion Eiscreme, die Marisa ihm versprochen hatte, tat ihre Wirkung. „Ich mag Tracey.“
    „Das weiß ich. Und schau, da kommt sie auch schon.“
    Doch so einfach gelang es Marisa nicht, die mütterlichen Skrupel beiseitezuschieben. Obwohl sie die Tochter ihres Vermieters – ein siebzehnjähriges Mädchen mit zwei jüngeren Zwillingsbrüdern – für geeignet und zuverlässig hielt, überfielen sie Zweifel. Es war noch niemals vorgekommen, dass Keir von jemand anderem als von seiner Mutter zu Bett gebracht worden war.
    Doch dieses Treffen der lokalen Geschäftswelt musste sie wahrnehmen. Zumindest würde sie zahlreiche Kontakte knüpfen können. Sie war gezwungen, jede Gelegenheit zu nutzen, um ihr Geschäft zum Erfolg zu führen.
    Dennoch fühlte sie sich angespannt, als sie den Sitzungssaal betrat – umso mehr, als die Vorsitzende verkündete: „Heute Abend haben wir die Ehre, einen Kurzvortrag von Rafe Peveril zu hören. Er wird darüber sprechen, wie er die Zukunft von Northland und Tewaka beurteilt.“
    „Oh, das klingt interessant“, log Marisa mit einem falschen Lächeln auf den Lippen, das, wie sie hoffte, ihren Fluchtinstinkt verbarg.
    Fünf Minuten später zauberte sie das gleiche Lächeln hervor, als die Vorsitzende ihr Rafe vorstellte.
    „Ms Somerville und ich kennen uns bereits“, sagte Rafe mit ruhiger Stimme.
    „Ach, das trifft sich gut“, bemerkte die Vorsitzende, die Neugier war ihr deutlich anzuhören.
    Marisa bekam den Platz neben Rafe zugewiesen. Ihre mühsam erworbene Gelassenheit schmolz dahin.
    „Ich habe gehört, dass Sie im Farmhaus der Tanners wohnen“, sagte er.
    Das war kein Geheimnis. Deshalb antwortete Marisa nur knapp: „Ja, es ist sehr gemütlich dort.“ Und preiswert.
    „Wer passt denn heute Abend auf Ihren Sohn auf?“
    Marisa erschrak. Mit erhobenen Brauen sah sie ihn an. „Tracey – die Tochter der Tanners. Sie ist eine großartige Babysitterin. Und Keir liebt sie.“
    Stahlgraue Augen musterten sie. Ihr Magen zog sich zusammen.
    „Es ist das erste Mal, dass Sie eine unserer Sitzungen besuchen, nicht wahr?“, bemerkte er.
    „Ja, ich habe es mir schon oft vorgenommen, aber …“
    „Nennen Sie mir die Teilnehmer, die Ihnen unbekannt sind.“
    Jeder Person, die sie ihm zeigte, stellte er sie vor. Er blieb bei ihr, bis es Zeit war für ihn, zum Rednerpult zu gehen.
    Ausgezeichnete Manieren, dachte sie. Aber auch nicht mehr.
    Sein Vortrag beeindruckte sie. Er bewies Intellekt, Fachwissen und Humor. Um geschäftlich und gesellschaftlich so weit zu kommen wie er, dazu bedurfte es Zielstrebigkeit und einer gehörigen Portion

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