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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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weiterhelfen?“
    „Nein. Ich wollte Sie nur kurz darüber informieren, dass ich bei meiner Schwester zurzeit hoch im Kurs stehe. Als ich ihr schilderte, dass Sie das Bild selbst gemalt haben, war sie überrascht und fragte sich, warum Sie keine Signatur daruntergesetzt haben. Wir haben nur Ihre Initialen finden können.“
    Sie konnte ihm schlecht beichten, dass sie nicht das Risiko eingehen wollte, ihren Namen preiszugeben. Also lächelte sie freundlich und zuckte mit den Achseln. „Das weiß ich selbst nicht – ich signiere eigentlich nie.“
    Glücklicherweise akzeptierte er die Ausrede widerspruchslos. „Sie hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie sie mit dem Bild überglücklich gemacht haben.“
    Marisa entspannte sich wieder. „Das freut mich sehr“, entgegnete sie. „Richten Sie ihr bitte viele Grüße aus.“
    Er nickte und warf einen flüchtigen Blick auf die Wanduhr im Hintergrund. „Ich muss jetzt leider gehen. Wir sehen uns.“
    Marisa lächelte freundlich. „Da bin ich sicher.“
    Sie versuchte, ruhig zu bleiben, während sie den nächsten Kunden bediente. Für einen Nachmittag wie diesen wurde sie von einem erstaunlich großen Strom von Käufern beschäftigt, sodass sie keine Zeit fand, über Rafes unerwarteten Besuch und noch weniger über die Aufmerksamkeit nachzudenken, die er Keir geschenkt hatte.
    Und ihre Abwehrhaltung ihm gegenüber. Es hatte rein gar nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie in seinen Armen eingeschlafen war, Seite an Seite, ihre Beine mit seinen verschlungen, seine Wärme an ihrem Körper …
    Schert euch aus meinem Kopf, befahl sie ihren Gedanken.
    Zu Hause versuchte sie sich zu beruhigen, indem sie sich als Erstes um eine Ladung Wäsche kümmerte. Ihre Befürchtungen seien vollkommen unbegründet, redete sie sich ein. Dass sie panische Angst vor Rafe Peveril hatte, war dumm von ihr. Er war keine Bedrohung für sie – und auch nicht für Keir, was viel wichtiger war.
    Und obwohl ihr Exmann noch immer in den Diensten des Peveril-Konzerns stand, brauchte sie auch ihn nicht zu fürchten. Sie hatte nichts mehr von dem dummen jungen Mädchen, das er damals geheiratet hatte. Sie hatte gelitten, hatte oft nicht mehr weiter gewusst und recht bald herausgefunden, dass der einzige Weg, um weiterzukommen, der Weg zu sich selbst war.
    Diesen Weg hatte sie gefunden und ihn eingeschlagen. Sie hatte eine unabhängige Zukunft für sich und ihren Sohn geschaffen. Die sie sich von niemandem – schon gar nicht von Rafe Peveril – jemals zunichtemachen lassen würde.
    Für den Rest des Tages jedoch wurde sie von finsteren Gedanken umgetrieben. Die alte Angst gewann die Oberhand. Sie fühlte sich wie in einer Falle, aus der es kein Entkommen gab.
    Denn diese hässliche Lüge belastete sie – die Lüge, durch die sie ihre Freiheit und Keirs Sicherheit gewonnen hatte.
    Trotz des fantastischen Ausblicks aus dem Panoramafenster seines Büros legte Rafe nachdenklich seine Stirn in Falten. Er dachte an große grüne Augen und seidige Haut – eine Haut, die am Nachmittag bei seinem Anblick erblasst war. Elegante Hände, die sich sekundenlang verkrampft und danach nicht mehr aufgehört hatten zu zittern.
    Die Ähnlichkeit nagte an ihm. Doch es konnte nicht sein. Es musste ein zufälliges Aufeinandertreffen von Augenfarbe und – form sein. Davon abgesehen verband Marisa Somervílle nichts mit der unbedeutenden Person an der Seite von David Brown.
    Marisa besaß alles, was der armen Mary Brown gefehlt hatte.
    Und Marisa Somerville war sehr attraktiv.
    Doch reichte dieser Begriff aus, um sie zu beschreiben? War er passend? Wenn er es recht überdachte, fehlte ein entscheidender Zusatz: sexy .
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. War da nicht mehr in ihrem Sirenenblick gewesen als ein bloßes Leuchten, mit dem sie wohl jeden neuen Kunden begrüßte? Er besaß für gewöhnlich eine gute Menschenkenntnis. Bei jeder anderen Person hätte er dieses aufblitzende Etwas in ihrem Blick als Angst interpretiert.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde war es da gewesen. Rasch hatte sie es überspielt. Doch dann hatte sich ihre Körperhaltung sofort wieder angespannt, als ihr kleiner Sohn aufgetaucht war.
    Er winkte ab. Was er festgestellt hatte, war wahrscheinlich nichts weiter als der übliche Widerstand gegen seine sexuelle Anziehungskraft. Die umgekehrt bei ihm noch immer bestand, stellte er amüsiert fest. Denn gewisse Körperteile reagierten sofort, wenn er nur an sie

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