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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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daran denken, wie es wohl wäre, einen anderen Traum zu verwirklichen. Einen Traum nur für sie selbst …
    Sie konnte nicht einschlafen. Ruhelos wälzte sie sich unter der Decke hin und her, während sie von immer neuen Fragen bedrängt wurde.
    Was wusste sie schon von Rafe? Nicht genug, um ihm ihr Vertrauen zu schenken. In Tewaka war er nicht nur respektiert, er war beliebt. Doch kein Mann konnte so weit kommen wie er, ohne eine Portion Härte, ja Brutalität.
    Warum bloß wurde sie jedes Mal von dominanten Männern angezogen? Sie hatte sich geschworen, so etwas nie wieder zuzulassen.
    Wo hielt sich David zurzeit auf? Schweißgebadet strampelte sie sich von der Bettdecke frei. Draußen schrie ein Käuzchen, das die Maori ruru nannten, aus einem Baum. Es war ein vertrauter Schrei, der überall in Neuseeland zu hören war.
    Morgen hatte sie eine ganze Menge vor. Sie brauchte den Schlaf.
    Keir weckte sie. „Mum, es ist schon spät. Die Sonne zeigt ihr Smiley-Gesicht.“
    Schlagartig setzte sie sich aufrecht hin und warf einen Blick auf die Uhr. Dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus und entspannte sich. „Es ist Sonntag, du schrecklicher Junge“, keuchte sie. „Feiertag. Kein Geschäft und keine Schule.“
    Er grinste frech. „Wir könnten an den Strand gehen und den ganzen Tag schwimmen“, schlug er eifrig vor. „Wir gehen nach dem Frühstück – Pfannkuchen mit braunem Zucker und dazu Saft?“
    Lachend schwang sie sich aus dem Bett und fuhr Keir durchs Haar, während sie an ihm vorbeiging. „Ich werde erst mal duschen und mich anziehen.“
    Wenigstens, dachte sie kurze Zeit später, musste sie sich jetzt keine Gedanken mehr machen, was sie tragen könnte, um Rafe zu gefallen. Jeans und ein abgetragenes T-Shirt in der Farbe ihrer Augen würden reichen müssen.
    Als Keir und sie in die Küche kamen, hatte Rafe gerade die Kaffeemaschine angeschaltet.
    „Guten Morgen.“ Seinem aufmerksamem Blick entging nicht, dass Marisa ihn zurückhaltend ansah, während ihr Sohn sich offensichtlich freute.
    Keir rannte ihm mit offenen Armen entgegen.
    Während Marisa den Pfannkuchenteig anrührte, lauschte sie dem Gespräch der beiden. Wenn sie sich doch damals nur auf dem schäbigen Bett in der Hütte geliebt hätten …
    Vergiss es, mahnte sie sich.
    Doch wenn Keir wirklich Rafes Sohn wäre, hätte er eine gesicherte Zukunft.
    Warum nur fühlte sie sich von ihm so magisch angezogen? Jedes Mal, wenn sie zu Rafe hinsah, geriet sie in Versuchung …
    Schnell schaltete sie den Herd an und gab Butter in eine Pfanne.
    „Pfannkuchen?“, bemerkte Rafe gedankenversunken. „Mein Lieblingsfrühstück.“
    „Mummy kann dir auch welche backen“, bot Keir großzügig an.
    Marisa sah auf. Sie bemerkte das vorfreudige Glimmen in Rafes Augen und musste lachen. „Teig ist genug für uns alle da“, erklärte sie.
    Fragend hob Rafe eine Braue, schwieg aber. Die Schatten unter Marisas Augen sprachen Bände. Sie hat kaum geschlafen, kombinierte er.
    Sein Magen zog sich zusammen, wenn er daran dachte, dass sie die Nachtstunden auf andere Weise verbracht haben könnten – auf eine befriedigendere Art für sie beide. Ihre Küsse hatten ihn hungrig und frustriert zurückgelassen und auch ihn für Stunden wachgehalten.
    Er war ein kultivierter Mann, ohne es zu übertreiben, aß gern ein Steak, trank vielleicht ein Glas Wein dazu, er mochte eine heiße Dusche nach großer Anstrengung, die Wärme und Leidenschaft einer schönen Frau. Irgendwann würde er vielleicht sogar heiraten.
    Unter normalen Umständen hätte Marisa die Nacht mit Sicherheit in seinem Bett, in seinen Armen verbracht. Sein Körper hatte unzweideutig reagiert, doch er hatte es ignoriert. Ihre Enthüllungen über ihre Ehe hatten die Dinge verkompliziert. Rafe musste sich zwingen, David Brown nicht für das Leid bezahlen zu lassen, das er ihr angetan hatte.
    Und Marisa hatte sehr deutlich gemacht, dass ihr Keirs Wohlergehen über alles andere ging.
    Sie nahmen das Frühstück auf der Terrasse ein. Die Sonne zeigte schon ihre ganze Kraft, und die Blätter der Pohutukawa-Bäume schimmerten blaugrün im wärmenden Licht.
    „Ich habe Ngaire Sinclair gebeten, gegen zehn mit Manu herzukommen“, erklärte Rafe. „Die Jungs können dann bis Mittag unten am Strand spielen.“
    Von der Terrasse vor dem kleinen Salon schaute Marisa später zu, wie Keir und Manu wie zwei Welpen um Ngaire herumtollten. Dann verschwanden sie hinter den Klippen unten am Kinderstrand. Sie drehte sich

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