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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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Mariposa kennengelernt habe, könnte kaum größer sein. Ich versuche zu verstehen, wie Sie sich so verändern konnten.“
    „Ich war bei meiner Heirat noch nicht einmal neunzehn, und wir gingen danach direkt nach Mariposa“, erwiderte sie mit bemüht fester Stimme. „Außer David kannte ich im Umkreis von tausend Kilometern niemanden, und ich sprach kein Spanisch.“
    Auf seine kühle Art bemerkte er: „Vermutlich hatten Sie auch nicht übermäßig viel Geld.“
    Ihre Kehle schien wie zugeschnürt. Heftig schluckte sie dagegen an. „Nein. Und ich war zu jung, um mit der Situation umgehen zu können und mich zu wehren.“
    Nachdenklich sah er sie an. „Haben Sie ihn denn geliebt?“
    Sie setzte ein schiefes Lächeln auf. „Ich war mir damals sicher. Meine Eltern mochten David, und Mariposa sollte mir guttun. Es schien alles so romantisch.“ Sie legte die Stirn in Falten. „Mit dem richtigen Mann hätte es funktionieren können. Für mich aber war die Hazienda wie ein Gefängnis. Ich fühlte mich verlassen und einsam. Wenn er sich über etwas ärgerte, verschwand David für Tage und ließ mich in der Isolation zurück. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.“
    Eine kühle Brise, die vom Meer heraufwehte, ließ sie schaudern.
    „Gehen wir hinein“, schlug Rafe vor.
    „Nein, ich möchte draußen bleiben.“ Sie brauchte die frische Luft. Wenige Sekunden später nahm sie den Faden wieder auf. „Dann wurde ich schwanger. David wollte das Kind nicht. Schließlich verlor ich es. Für David war es eine Erleichterung, er hatte nie ein Kind gewollt.“
    Einen Augenblick meinte sie, Rafe wollte etwas sagen. Doch als sie ihn anschaute, war sein Gesicht zu einer Maske erstarrt.
    Marisa straffte die Schultern. Dunkle Erinnerungen überkamen sie. „Damals habe ich zum ersten Mal realisiert, dass mir jemand zum Gernhaben fehlte. Ein eigenes Kind wäre ein Strohhalm gewesen. Ich glitt in eine Depression. Als er mir auch noch verbot, meine kranke Mutter zu besuchen, wollte ich nicht mehr kämpfen. Ich wollte sterben.“
    Stille breitete sich aus, schwer von unausgesprochenen Gedanken. Sie sah auf ihre Hände, die sie im Schoß verknotet hatte. „Dann sind Sie aufgetaucht, und ich erkannte meine einzige Chance.“
    „Sie haben betont, dass David nicht gewalttätig war. Wie konnten Sie dann befürchten, dass er seinem eigenen Kind etwas antut?“
    „Nicht körperlich“, sagte sie rasch. „Doch es gibt viele Arten, jemanden zu verletzen, vor allem Kinder.“
    „Also haben Sie ihn glauben lassen, wir hätten miteinander geschlafen und es sei mein Kind.“
    Marisa sah ihm an, dass er große Mühe hatte, sich im Zaum zu halten.
    Sie zögerte, aber sie musste aussprechen, was ihr auf der Zunge lag. „Ich wünschte, ich könnte mein Handeln bedauern. Doch so leid es mir tut, ich kann es nicht. Ich habe es für Keirs Sicherheit getan.“
    Rafes Miene blieb reglos. In Granit gehauene Arroganz.
    Mit flatternden Nerven schloss sie: „Rafe, es tut mir leid, dass ich Sie da hineingezogen habe. Aber es dürfte kein Problem sein – niemand außer David weiß davon.“
    „Das stimmt zwar. Doch in Mariposa erzählt man sich, dass er die Hazienda verlassen hat, weil Sie und ich eine Affäre hatten.“
    „Er hat Mariposa verlassen?“ Marisa sprang auf und starrte ihn entsetzt an. „Wann?“
    „Etwa sechs Monate nach Ihnen.“ Rafe hatte sich auch erhoben. Eine beeindruckende Silhouette in der Dämmerung. „Was erschreckt Sie so daran? Wenn er Kinder nicht mag, ist Keir auch dann sicher, wenn Brown herausfindet, dass er sein Sohn ist.“
    Eine Möwe schrie weit entfernt, und Marisa erschauerte.
    „Aber eines sollten Sie mir noch erklären“, sagte er fordernd.
    „Was?“
    „Warum sind Sie nach Tewaka gekommen?“
    Sie schuldete ihm eine Erklärung. Wenigstens diese war einfach.
    „Northland war schon immer ein Traum von mir gewesen. Von meinen Eltern habe ich einen gewissen Geschäftssinn geerbt, und hier einen Geschenkeladen zu eröffnen, erschien mir Erfolg versprechend.“
    „Aha.“ Sonst sagte er nichts.
    „Ich habe vorher viel recherchiert. Doch eines habe ich dabei nicht erfahren. Dass Sie hier zu Hause sind.“
    „Hätte Sie das gehindert?“
    „Ja. Ich habe mich Ihnen gegenüber schuldig gefühlt. Ich tue es noch immer.“
    Ich hatte beschlossen, den Süden mit all seinen schlechten Erinnerungen zu verlassen, und suchte nach einem Ort, wo niemand mich kennt.“
    „Das verstehe ich“, sagte

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