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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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seinem Rücken ihre Neugier befriedigte, dann war das sein Pech …

10. KAPITEL
    Die lokale Gartenbaufirma, die Vitale damit beauftragt hatte, Zaras Entwürfe umzusetzen, hatte hervorragende Arbeit geleistet. Eine großzügige Terrasse, flankiert von wunderschönen Bäumen und hübschen Büschen, ersetzte jetzt das wesentlich altmodischere, steifere Design des Vorgängergartens. Mit heftig pochendem Herzen parkte Zara den Wagen und näherte sich der Haustür.
    Egal, was sie gleich herausfinden würde – sie würde ruhig und vernünftig damit umgehen, nahm sie sich fest vor. Sie rechnete mit allem, denn sie und Vitale versuchten sich lediglich an einer Ehe auf Probe, die beide vorwurfslos wieder auflösen konnten. Falls er tatsächlich eine Geliebte in der Villa hielt, musste sie ihn freigeben.
    Leichter gesagt als getan, dachte sie mit einem plötzlichen Anflug von Panik. Allein die Vorstellung, ohne Vitale leben und ihr Kind allein aufziehen zu müssen, jagte ihr furchtbare Angst ein.
    Als sie noch zwei Schritte von der Villa entfernt war, wurde die Haustür plötzlich geöffnet, und Giuseppina trat heraus. Zara runzelte die Stirn, als sie die Haushälterin erkannte, die sich bei ihrem ersten Aufenthalt in der Toskana um sie und Vitale gekümmert hatte.
    „Buona sera, Signora Roccanti“ , begrüßte Giuseppina sie mit einem warmen Willkommenslächeln und einem weiteren italienischen Wortschwall, den Zara nicht verstand.
    Daraufhin drängte die kleine Italienerin sie mit einer solchen Begeisterung ins Haus, dass Zara unwillkürlich Hoffnung schöpfte. Das würde die Haushälterin doch sicherlich nicht tun, wenn Vitale eine außereheliche Affäre mit der Villabewohnerin hatte, oder? Sie hörte irgendwo flinke, leichte Schritte auf Terrakottaboden, und dann tauchte eine Frau im Türrahmen auf.
    Es war eine ältere Frau, schlank und nicht besonders groß, mit kurzem silbergrauem Haar, traurigen dunklen Augen und einigen Falten im Gesicht. Als sie Zara sah, blieb sie abrupt stehen, während Zara sie wie gebannt anstarrte, überrascht von der Ähnlickeit dieser Frau mit …
    „Sie müssen Zara sein“, bemerkte die ältere Frau mit starkem Akzent. Ihr Unbehagen war deutlich sichtbar. „Hat Vitale Ihnen von mir erzählt? Ich habe ihn schwören lassen, dass er nichts sagt, aber ich wusste, dass es schwer für ihn sein würde …“
    „Er hat sein Versprechen nicht gebrochen“, versicherte Zara angespannt, die plötzlich wünschte, sie wäre zu Hause geblieben und nicht so impulsiv gewesen. „Ich muss mich dafür entschuldigen, ohne Einladung einfach so hier reinzuplatzen. Aber ich musste einfach wissen, wer hier lebt. Wen Vitale jeden Freitagabend trifft …“
    Angesichts dieser Erklärung ließ die Anspannung im Gesicht der anderen Frau etwas nach. „ Naturalmente … natürlich. Kommen Sie herein – Giuseppina wird uns einen Tee machen.“ Sie wechselte ein paar Worte auf Italienisch mit der Haushälterin, ehe sie zögernd die Hand ausstreckte. „Ich bin Paola Roccanti.“
    „Das dachte ich mir bereits“, wisperte Zara, denn sie musste sich immer noch von ihrem Schock erholen, während sie Vitales Mutter die Hand schüttelte. „Vitale hat Ihre Augen.“
    Paola lächelte und führte sie in die Lounge, die nun modern und elegant eingerichtet war. „Ich hätte Vitale erlauben sollen, Ihnen von meiner Anwesenheit hier zu berichten. Ich verstehe jetzt, dass ich ihn in eine schwierige Position gebracht habe. Das war nicht meine Absicht. Ich wollte einfach nur weder ihn noch Sie in Verlegenheit bringen. Ich wollte nicht, dass Sie sich verpflichtet fühlen, mich anerkennen zu müssen …“
    „Wie könnten Sie mich in Verlegenheit bringen?“, fragte Zara entgeistert. „Und warum sollte ich Sie nicht anerkennen?“
    Paola seufzte. „Sie sind mit meinem Sohn verheiratet. Sie müssen also wissen, wie schmählich ich ihn als Kind im Stich gelassen habe. Viele Leute verachten mich für das Leben, das ich geführt habe, und ich kann sie sogar verstehen. Ich habe Drogen genommen, auf der Straße gelebt, war im Gefängnis, weil ich geklaut habe, um meine Sucht zu finanzieren …“
    „Wenn Vitale Sie sehen möchte, dann reicht mir das“, unterbrach Zara sie, denn sie hatte das Gefühl, dass sie diese Enthüllungen nichts angingen.
    „Seit ich meinen Entzug hinter mir habe, versuchen mein Sohn und ich uns neu kennenzulernen. Es ist für uns beide nicht einfach“, gestand Vitales Mutter mit einem Bedauern, das

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