Julia Extra Band 362
Lippen, als er erkannte, dass er sie überrascht hatte. „Oh, ich glaube, es ist schon an unserem ersten Wochenende passiert, als ich den bösen Verführer gespielt und dich den Paparazzi zum Fraß vorgeworfen habe. Wie mir später klar wurde, habe ich mir damit nur selbst eine Falle gestellt. Ich wusste noch nicht, dass ich verliebt war. Es fühlte sich so an, als hättest du die Kontrolle über mein Gehirn übernommen, weil ich dich einfach nicht aus dem Kopf bekam.“
„Und wann hast du entschieden, dass es Liebe ist?“
„Das geschah langsam und auf … schmerzhafte Weise …“, gestand Vitale kläglich. „Wenn ich bei dir bin, dann bin ich glücklich und fühle mich geborgen. Wenn ich von dir getrennt bin und zurück zu dir nach Hause komme, freue ich mich unbändig. Alles hat mehr Bedeutung, seit du bei mir bist. Die Liebe zu dir hat mich gelehrt, mich zu entspannen – abgesehen von den Momenten, in denen ich mich um dich sorge.“
„Weshalb musst du dich um mich sorgen?“
„Das sind die negativen Gedanken, zu denen ich tendiere“, gab er zu und zog sein Hemd aus. „Je mehr du mir bedeutest, desto mehr fürchte ich, dich zu verlieren. Manchmal, wenn du mich anschaust, dann habe ich schreckliche Angst vor meinen Gefühlen – zum Beispiel als ich zur Haustür hereinkam und dich mit diesen lilafarbenen Dingern gesehen habe …“
„Der Lavendel“, warf sie ein.
„Was auch immer, il mio angelo .“ Wieder winkte er ab, als wäre es ein unbedeutendes Detail. „Du standst da, sahst wunderschön aus und schienst dich zu freuen, mich zu sehen, und dennoch hast du besorgt gewirkt, und ich bekam Panik, dass irgendetwas passiert wäre …“
„Ich hatte nur Angst, wie du reagieren würdest, weil ich dich doch hintergangen hatte, um zu sehen, wer in der Villa lebt.“
„Dein Mitgefühl hat mich gerührt. Du hast Zeit mit Paola verbracht. Hast sie taktvoll behandelt und sogar angeboten, mit ihr in dieses Gartenbaucenter zu fahren …“
„Sie braucht Gesellschaft“, entgegnete Zara. „Das ist doch keine große Sache.“
„Oh, doch, für manche Frau wäre es das. Es wird Gerede geben, vielleicht sogar einen Skandal, wenn Paola Teil unseres Lebens wird. Manche Leute werden es gut finden, andere nicht.“
„Das ist mir gleichgültig. Lass uns einfach sehen, wie es läuft“, schlug Zara vor, die wusste, dass die ältere Frau noch einen langen Weg vor sich hatte. Es war noch nicht gesagt, dass sie es dauerhaft schaffte, sich von den Drogen fernzuhalten.
„Ich finde es toll, dass du dich so um deine Mutter kümmerst“, fügte sie sanft hinzu. „Es wäre viel einfacher gewesen, ihr den Rücken zu kehren.“
„Ich glaube, es ist viel einfacher, an Vorurteilen festzuhalten, so wie ich es beim Tod meiner Schwester getan habe.“ Vitale presste die Lippen zusammen. „Ich werde deinen Vater nie mögen – er ist kein netter Mensch, und er hat dich unzählige Male verletzt. Aber mit ihm über die Nacht zu reden, in der Loredana ertrank, hat mir gezeigt, dass ich an dieses Ereignis immer noch mit der rachsüchtigen Einstellung eines Teenagers dachte, der den Tod seiner Schwester nicht verwunden hat.“
„Ja“, stimmte Zara voller Mitgefühl zu.
„Es sind nicht immer die anderen schuld an den schlimmen Dingen im Leben“, gestand er. „Obwohl dein Vater, oder genau genommen deine beiden Eltern schuld sind an deiner unglücklichen Kindheit.“
„Ich bin darüber hinweggekommen.“
„Und ich glaube nicht, dass ich jemals verstehen werde, warum du bereit warst, Sergios Demonides zu heiraten, nur um einen Business-Deal zu besiegeln und die Zustimmung deiner Eltern zu gewinnen.“
„Es war dumm, das gebe ich zu, aber ich habe so viele Jahre um ihre Zuneigung gebuhlt, ohne sie jemals zu bekommen. Ich hatte einfach nicht genug Selbstrespekt“, gestand sie. „Ich musste erst in die Toskana kommen, um zu begreifen, dass es eine sehr schlechte Idee war, einen Mann zu heiraten, den ich nicht liebe.“
„Ich habe einen ähnlichen Moment der Erkenntnis erlebt, als ich dich traf. Du hast meine ganze Einstellung verändert, gioia mia “, verriet er ihr glücklich. „Ich mochte keine Gefühle, misstraute ihnen, wollte mich lieber nicht auf einen anderen Menschen einlassen – schon gar nicht auf jemanden, der so starke Emotionen in mir auslöste. Aber du hast mich gelehrt, wie schön das Leben ist, wenn man liebt, und plötzlich wollte ich nur noch deine Liebe …“
Zara seufzte verzückt
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