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Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
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dreißigsten Geburtstag. Gut verzinst selbstverständlich. Dasselbe Angebot habe ich Angela gemacht, aber sie wollte nicht.“
    Drakon war nicht überrascht. Mit etwas Ähnlichem hatte er schon gerechnet. Es war ein Angebot, das er im Interesse von Lyonedes Enterprises allerdings ablehnen musste.

5. KAPITEL
    Drakon brauchte nichts zu sagen, Gemini konnte die Antwort in seinen Augen lesen. „Tja … nun … offenbar nicht.“ Nach diesen Worten ging sie zu dem Sessel, auf dessen Armlehne sie ihre Handtasche deponiert hatte. „Dann gehe ich jetzt. Tut mir leid, dass ich Ihre wertvolle Zeit in Anspruch genommen habe, aber trotzdem danke, dass Sie mich wenigstens angehört haben.“ Nach diesen Worten ging sie in Richtung Tür.
    „Gemini!“
    Sie blieb stehen und drehte sich langsam um. „Ja?“
    Drakons Gesicht verfinsterte sich, als er den Hoffnungsschimmer in ihren Augen sah. „So kann ich Sie unmöglich gehen lassen.“
    „Ich wüsste nicht, wie Sie mich aufhalten sollten. Hören Sie, Drakon.“ Sie seufzte müde, während er sie noch immer unbehaglich musterte. „Es ist offensichtlich, dass Sie an meinem Angebot genauso wenig interessiert sind wie Angela, deshalb sollten wir es jetzt einfach dabei belassen. Vielleicht sind Ihnen ja die Hände gebunden.“
    Genauso war es. Drakon war für das Wohlergehen seines Unternehmens verantwortlich und hatte kein Recht, sich ein so gutes Geschäft entgehen zu lassen. Erstklassiges Bauland in bester Innenstadtlage! Wirtschaftlich gesehen wäre ein Verzicht nicht bloß sentimental und lächerlich, sondern purer Wahnsinn.
    Und persönlich?
    Drakon zog die Augenbrauen zusammen, als er sah, dass Gemini kapituliert hatte. In ihren Augen stand blanke Verzweiflung. Weil jetzt kein Zweifel mehr möglich war, dass sie das Haus ihrer Kindheit, den Sitz ihrer Familie über drei Jahrhunderte hinweg, verloren geben musste. Das letzte Bindeglied zwischen ihr und den verstorbenen Eltern.
    Er schüttelte ungeduldig den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Sinne Ihres Vaters wäre, wenn Sie den Vermögensfonds für den Rückkauf des Hauses verwenden.“
    Sie lächelte bitter. „Da mein Vater tot ist, werden wir es nie erfahren. Aber Sie können wahrscheinlich am wenigsten beurteilen, was er wollte und was nicht. Sie kannten ihn ja nicht einmal.“
    Drakon, der sah, wie aufgewühlt sie war, fühlte sich furchtbar. „Das stimmt nicht ganz. Ich bin ihm mehrmals bei Wohltätigkeitsveranstaltungen begegnet.“
    „Aha. Und?“
    Er zuckte die Schultern. „Und er machte auf mich immer den Eindruck eines durch und durch vernünftigen Menschen.“
    Gemini lächelte traurig. „Das muss noch vor Angela gewesen sein.“
    „Kann sein“, räumte Drakon ein. „Aber was hätten Sie denn mit so einem riesigen Haus überhaupt vorgehabt? Sie wollten doch wohl kaum allein dort wohnen, oder?“
    Sie reckte trotzig das Kinn. „ Allein ganz bestimmt nicht!“
    „Ah ja … dann … dann sind Sie also verlobt. Haben Sie vor, bald zu heiraten?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ Sie schaute betont auf ihre unberingte linke Hand, bevor sie fortfuhr: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jetzt allein hier wäre, wenn ich verlobt wäre.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber natürlich werde ich irgendwann heiraten, und bis vor Kurzem bin ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass meine Kinder in Bartholomew House aufwachsen. Doch damit ist es jetzt leider vorbei“, fügte sie, leicht heiser, hinzu.
    Schuldgefühle hatten in Drakons Leben bisher kaum einen Platz gehabt, aber jetzt lasteten sie schwer auf ihm. Und das in Verbindung mit einer jungen Frau, die er weit anziehender fand, als gut für ihn war. Nicht weniger alarmierend war die Tatsache, dass er einen unübersehbaren Anflug von Genugtuung verspürte, weil es zumindest aktuell keinen Mann in Geminis Leben gab. Obwohl es wenig wahrscheinlich war, dass sie sich ausgerechnet mit ihm auf ein Abenteuer einlassen könnte, nachdem er ihren Vorschlag abgelehnt hatte.
    Er warf ihr einen Blick zu. „Ich kann nicht erkennen, warum Sie nicht allein hier sein sollten, wo wir doch nur über geschäftliche Angelegenheiten reden.“
    Drakon musste wissen, dass das so nicht ganz stimmte, weil er sich erst vor ein paar Minuten ganz offensichtlich überhaupt nicht geschäftsmäßig gefühlt hatte. Auch wenn sie sich am Ende zum Glück nicht geküsst hatten, hatte diese Möglichkeit doch für einen atemlosen Moment in der Luft gelegen … und

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