Julia Extra Band 364 (German Edition)
wieder?“
Er nickte. „Das Problem mit deiner Stiefmutter ist offensichtlich noch nicht aus der Welt. So wie ich es sehe, müssen wir unbedingt noch mal darüber reden. Deshalb habe ich beschlossen, heute noch nicht zu fliegen, sondern …“
„Nicht?“ Gemini blinzelte, während sie sich fragte, woher plötzlich die Schmetterlinge in ihrem Bauch kamen. Er hatte sie wieder zum Abendessen eingeladen!
Und es war eine Einladung, die sie, wie sie ganz genau wusste, besser nicht annehmen sollte …
Die sie auf gar keinen Fall annehmen sollte.
Nicht nachdem sie die letzten vier Tage damit zugebracht hatte, sich einzureden, dass ihre heftige Reaktion auf diesen Mann nur eingebildet gewesen war. Dass es nur eine Überreaktion war auf alles, was derzeit in ihrem Leben passierte. Aber jetzt brauchte sie Drakon nur anzusehen, um zu wissen, dass sie sich etwas vorgemacht hatte … Dieser Mann – seine gesamte Erscheinung, die Ruhe und Kraft, die er ausstrahlte – zogen Gemini auf eine Art und Weise an, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Seltsamerweise fühlte sie sich in seiner Nähe sicher und beschützt, während ihr gleichzeitig klar war, dass die größte Gefahr für sie von Drakon selbst ausging. Für ihren Körper und zweifellos auch für ihr Herz …
„Nein. Ich …“ Drakon verstummte, als es an der Wohnungstür klopfte. „Das wird deine Assistentin sein. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich melden soll, wenn sie Feierabend macht.“ Er zuckte die Schultern, als Gemini leicht irritiert die Augenbrauen hochzog.
Seine Einmischung bewies, dass Drakon Lyonedes ein Mann war, vor dem sie auf der Hut sein musste … nicht nur, weil sie ihn so atemberaubend attraktiv fand. Wenn sie nicht gut aufpasste, würde er über ihr Leben bestimmen. Arrogant genug war er dafür auf jeden Fall.
„Du …“ Gemini unterbrach sich, weil Drakons Handy klingelte. „Das ist bestimmt Markos, der wissen will, ob du es geschafft hast, mich vor meiner bösen Stiefmutter zu retten“, spottete sie.
„Das ist nicht lustig, Gemini.“ Mit finster zusammengezogenen Augenbrauen zog er sein Smartphone aus der Tasche. „Und selbstverständlich kennt mich mein Cousin lange genug, um zu wissen, dass ich dich im Fall des Falles selbstverständlich gerettet habe“, verkündete er, bevor er sich meldete. „Ja, Markos?“
Gemini ging zur Tür, um ihrer Assistentin Jo zu öffnen. Nachdem sie der Frau versichert hatte, dass es ihr schon besser ging, lief sie mit ihr nach unten in den Laden, um dort die Rollläden herunterzulassen und hinter Jo die Tür abzuschließen.
Jetzt war sie mit Drakon allein.
Gemini blieb unten und begann aufzuräumen, wo es nichts aufzuräumen gab, während sie immer noch über Drakons Einladung für den Abend nachdachte. Was sollte sie tun? Ihr Besuch bei Drakon letzte Woche war ihr noch in lebhafter Erinnerung. Zuerst hatte sie seine kühle Arroganz zu spüren bekommen, die Aura von Macht, die er ausstrahlte. Später die beunruhigende körperliche Nähe und dann natürlich diese schwindelerregend intimen Momente im Aufzug … Das war doch mehr als genug, oder? Auf jeden Fall war es eine deutliche Warnung, dass sie nicht einmal in Erwägung ziehen sollte, Drakons Einladung für heute Abend anzunehmen.
„Was machst du denn so ganz allein da unten im Dunkeln?“
Gemini fuhr herum und sah Drakon auf dem obersten Treppenabsatz zu ihrer Wohnung stehen, wobei sie registrierte, dass er mit seinen breiten Schultern fast den gesamten Türrahmen ausfüllte. Was sie prompt daran erinnerte, wie hart und muskulös sein Brustkorb und seine Arme waren …
„Ich räume nur noch ein bisschen auf“, gab sie betont beiläufig zurück. „Gehst du jetzt?“
Drakon musterte sie lange. Durch die heruntergelassenen Rollläden drang nur diffuses Licht herein, was es ihm unmöglich machte, sie deutlich zu erkennen, obwohl er zu sehen meinte, dass sie immer noch viel zu blass war. Außerdem wirkte sie nervös und weigerte sich, seinem Blick zu begegnen.
„Ich denke, das Essengehen können wir knicken. Du siehst immer noch sehr mitgenommen aus“, verkündete er schließlich.
„Ich …“
„Deshalb schlage ich vor, dass wir hierbleiben. Wenn du willst, könnte ich uns etwas zu essen machen. Was hältst du davon?“, fuhr Drakon eilig fort, damit sie nicht ihre Übelkeit als Ausrede benutzte, um ihm einen Korb geben zu können. Was er natürlich nicht akzeptieren würde …
„Was? Du kannst kochen ?“, fragte sie
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