Julia Extra Band 364 (German Edition)
dass er nie wieder loslassen wollte.
Im Restaurant wies man ihnen den romantischsten Tisch in einer Nische nahe dem großen offenen Kamin zu. Als hätten wir eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht, dachte Théo unwillkürlich, als er bewundernd ihr schönes Gesicht betrachtete und ihre Hand über dem Tisch hielt. Es war wie damals … als wären sie die einzigen beiden Menschen auf der Welt.
Sie orderten das Tagesmenü und tranken etwas dazu. Und während des gesamten köstlichen intimen Mahls in dem kleinen Restaurant stellte Théo ihr eine Frage nach der anderen.
Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Der Klang ihrer Stimme war wie Musik. Seine sinnliche Geliebte. Die engelsgleiche Mutter seines Kindes. Ihre Haut schimmerte hell wie Sahne, ihr kastanienbraunes Haar floss in Wellen über ihre Schultern. Ihr Lachen erinnerte ihn an silberne Glöckchen. Er war eingehüllt von ihrer Nähe, auf eine Art, die er nicht verstand. Es war ein Gefühl, das er nie zuvor verspürt hatte.
Nein, er konnte sie nicht verlieren. Nicht jetzt. Niemals.
Nach dem zweiten Glas alkoholfreien Wein plauderte Carrie gelöst, ihre Wangen waren rosig geworden. „Das ist das beste Essen, das ich je gekostet habe.“ Sie hob ihr Glas. „Auf dich, da du weißt, was mir schmeckt.“
Grinsend stieß er mit ihr an, sie beide nahmen einen Schluck. „Und auf unseren Sohn.“ Ein zweites Mal stieß er an ihr Glas.
„Oh ja, das ist ein noch viel besserer Toast. Auf unseren Sohn!“
Sie tranken ihre Gläser aus, und Théo lehnte sich über den Tisch, um Carrie nachzuschenken. Sie lächelten einander an, die Atmosphäre war entspannt und angefüllt mit einer anderen Emotion, die Théo jedoch nicht richtig verstand. Jetzt oder nie, sagte er sich.
Noch einmal tief durchgeatmet, dann holte er das Samtkästchen aus seiner Tasche, ließ den Deckel aufschnappen und stellte das Etui neben Carries Dessert, das soeben serviert worden war.
„Ich frage dich noch ein letztes Mal, Carrie. Willst du meine Frau werden?“
Das Rosa auf ihren Wangen schwand, sie wurde bleich, während sie auf den Platinring mit dem großen gelben Diamanten starrte. Als sie den Blick wieder hob, schimmerten ungeweinte Tränen in ihren Augen.
„Ich kann nicht.“
„Warum nicht?“, wollte er wissen.
Betrübt sah sie ihn an. „Sollten wir dich jemals wirklich brauchen … sollten wir dich jemals …“ Sie holte tief Luft, bevor sie weitersprach. „… solltest du uns wahrhaft lieben, würdest du uns fallen lassen.“
Seine Miene verdüsterte sich, er runzelte die Stirn. „Langsam werde ich es leid, das ständig von dir vorgeworfen zu bekommen.“
„Liege ich damit denn falsch?“
„Die Liebe zwischen Eltern und Kind ist heilig. Sie währt ewig. Aber das hat auch eine ganz andere Qualität als der romantische Unsinn, den du dir erträumst.“
Sie hob trotzig das Kinn. „Wie lange würde es dauern, wenn Henry und ich in deinem Schloss blieben, bevor dir alles zu viel wird und du uns vor die Tür setzt?“
„Henry werde ich nie allein lassen. Aber um ihn geht es hier auch nicht, sondern um dich.“ Seine Stimme war harsch geworden. „Und um deine romantischen Erwartungen, die du egoistisch über das Wohl deines Kindes stellst.“
„Das tue ich nicht!“, entgegnete sie bestimmt. „Es wäre eine Katastrophe für alle, wenn wir heirateten, aber vor allem für ihn!“
„Wie kannst du so etwas sagen?“
„Siehst du es denn nicht?“ Sie klammerte sich an die Tischkante, als würde es um ihr Leben gehen. „Ein gemeinsames Sorgerecht, während wir an entgegengesetzten Enden der Welt leben, ist seine einzige Chance auf ein glückliches Leben.“
„Du redest Unsinn!“
Sie presste die Lippen zusammen. „Sobald wir verheiratet wären, würdest du mich ignorieren, und dann würden wir ein miserables Leben führen, in einem bejammernswerten Heim.“
„Wie kannst du so etwas sagen?“, gab er böse zurück. „Ich würde dich niemals ignorieren. Ich respektiere dich, mir liegt an dir. Merkst du das nicht?“
Sie wollte etwas sagen, überlegte es sich anders und wandte das Gesicht ab. „Ich könnte jetzt etwas sagen, sodass du sofort aufstehst und gehst.“
„Nein.“ Er griff ihre Hand, drückte ihre Finger. Sie waren eiskalt, und so zog er sie an seine Wange. „Wir werden gleichberechtigte Partner sein, Freunde. Eltern. Es gibt nichts, was du sagen könntest, das mich vertreiben würde.“
Sie befeuchtete ihre Lippen, sah ihn mit Augen voller
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