Julia Extra Band 364 (German Edition)
Medikamente.
Nun verstand Bee, warum er so sehr darauf bedacht gewesen war, eine geschäftsmäßige Ehe einzugehen, die nichts weiter von ihm verlangte als finanzielle Sicherheit. Krista hatte ihn betrogen und verletzt – und ihn gelehrt, emotionale Bindungen besser zu vermeiden.
„Jetzt weißt du, warum ich sie nie erwähne“, sagte Sergios und glitt neben ihr ins Bett. „Ich habe sie furchtbar im Stich gelassen.“
„Krista war krank. Du solltest ihr und auch dir selbst verzeihen, was geschehen ist“, entgegnete Bee. „Du hast dein Bestes getan, und mehr kann man nicht verlangen.“
Sergios hob eine Hand und zeichnete die Konturen ihrer vollen Unterlippe mit dem Finger nach. „Du sagst immer das Richtige, sodass sich die Menschen in deiner Umgebung besser fühlen.“
Seine Berührung löste wildes Herzpochen aus. Außerdem bekam sie einen trockenen Mund. „Tue ich das?“, fragte sie leise.
„Ja. So süß, so taktvoll …“ Er beugte sich vor, sodass sein Atem ihre Wange streifte. Er senkte seinen Mund auf ihren und drängte ihre Lippen auseinander. Ein einziger Kuss genügte, und sie sehnte sich verzweifelt nach der Hitze und Härte seines Körpers.
Als seine Zunge einen erotischen Tanz mit der ihren begann, richteten sich ihre Brustspitzen auf. Rasch schob er die Träger ihres seidenen Nachthemds hinunter, umschloss ihre Brüste mit den Händen und streichelte die Knospen voller Zärtlichkeit. Als er seine Finger zwischen ihre Beine wandern ließ und voller Befriedigung feststellte, wie bereit sie für ihn war, keuchte Bee.
Im nächsten Augenblick packte er ihre Hüften und drang mit einer einzigen fließenden Bewegung in sie ein. Sergios stöhnte laut. Dann begann er, rhythmisch in sie zu stoßen und dabei ihre Klitoris mit den Fingern aufreizend zu stimulieren. Bee fühlte, wie sich eine Spannung in ihr aufbaute, die innerhalb kürzester Zeit explodierte und ihr einen atemberaubenden Orgasmus schenkte. Sie zitterte am ganzen Körper und ließ sich gegen ihn fallen – schwach wie ein Kätzchen, erschöpft und zutiefst befriedigt.
„Schlaf jetzt“, drängte Sergios, der beide Arme um sie geschlungen hatte. „Morgen wirst du dir den ganzen Tag Sorgen um Eleni machen.“
Dass er sie so gut kannte, brachte sie beinahe zum Lachen, aber dazu war sie zu müde. Sorgen wegen Melita und Eleni, aber auch die eben erfahrene Leidenschaft hatten sie erschöpft, sodass sie schnell in tiefen Schlaf fiel.
Die erste Nacht in London verbrachte Bee bei ihrer Mutter, die gleichermaßen aufgeregt und ängstlich war, angesichts ihres baldigen Umzugs nach Griechenland. Eleni wurde am nächsten Morgen im Krankenhaus aufgenommen. Sowohl die Schwestern als auch der behandelnde Arzt hatten Bee jeden einzelnen Schritt der Operation erklärt, die voraussichtlich weniger als eine Stunde dauern würde. Dennoch war Bee furchtbar nervös.
„Wir haben das alles besprochen“, erinnerte Sergios sie sanft. Für sie war er in dieser Situation der Fels in der Brandung. „Die OP ist mit sehr wenig Risiko behaftet. Eleni wird sich schnell davon erholen. Wir haben zwar keine Garantie, dass sich ihr Gehör dadurch verbessern wird, aber sie liegt mit ihrer Sprachentwicklung bereits so weit zurück, dass wir es einfach probieren müssen.“
Bee wiegte Elenis kleinen Körper auf ihrem Schoß. „Ich weiß. Sie ist nur noch so klein und vertrauensselig.“
„Genau wie du, als du mich geheiratet hast“, bemerkte Sergios mit verschmitztem Grinsen. „Du hattest keine Ahnung, worauf du dich einlassen würdest, aber es hat sich nicht schlecht für dich entwickelt, oder?“
„Frag mich das noch mal in einem Jahr“, versetzte Bee, die nicht in der Stimmung war, sein Ego zu streicheln.
„Was für eine undankbare Antwort, wo ich doch versuche, der perfekte Ehemann zu sein!“, entgegnete er spöttisch.
Bee schaute in sein attraktives Gesicht. Ihr Herz klopfte wie das eines verliebten Teenagers. Der perfekte Ehemann? Seit wann? Und warum? Vermutlich wollte er seinem Großvater gefallen, der sich erkennbar wünschte, dass sein einzig verbliebener Enkel Wurzeln schlug und eine Familie gründete. Aber sie wollte nicht, dass Sergios nur um Nectarios’ willen eine Show abzog. Das würde nur dazu führen, dass er schon bald das Gefühl hätte, keine freie Wahl mehr zu haben, und sie wollte nicht, dass er ihre Ehe wie einen Mühlstein um seinen Hals empfand.
Bee begleitete Eleni bis zur Tür des OP-Saals, dann wartete sie draußen
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