Julia Extra Band 364 (German Edition)
herablassenden Tonfalls.
„Ich spiele keine Spielchen, Malik. Ich bin hierhergekommen wie ausgemacht. Ich bin hier, weil ich will, dass diese ganze Geschichte mit uns endlich vorbei ist.“
Die letzten Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.
Sein Kiefer verspannte sich, in seinen Augen schien Wut aufzuflackern.
„Dein Wunsch wird dir erfüllt werden“, murmelte er leise. „Aber erst, wenn ich bekommen habe, was ich will.“
Sydneys Herz setzte für einen Moment aus.
„Was … was meinst du damit?“
Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu.
„Hast du etwa Angst, Sydney? Angst davor, was ich von dir verlangen könnte, jetzt, wo du mir ausgeliefert bist?“
Sie schluckte. Ihre Gedanken rasten.
„Selbstverständlich nicht.“
Langsam ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. Seine Stimme hatte etwas gefährlich Verführerisches. Sydney fühlte sich wie elektrisiert.
„Vielleicht solltest du das aber.“
4. KAPITEL
Malik hatte schlechte Laune. Er saß in seinem Büro und schlug sich mit nervtötendem Papierkram herum, der ihn eigentlich hatte ablenken sollen. Stattdessen kreisten seine Gedanken wieder nur um Sydney.
Verärgert stieß er seinen Stuhl zurück und sah aus dem Fenster. In der Ferne glitzerte das Meer in der Sonne.
Nun war sie also hier. Seine Frau. Die Frau, von der er gedacht hatte, sie sei anders, sie würde ihn glücklich machen … Die stattdessen vor ihm geflüchtet war. Er war es nicht gewohnt, dass Frauen vor ihm davonliefen.
Es war ein seltsamer Moment gewesen – damals, als ihm klar geworden war, dass sie tatsächlich nicht mehr da war.
Er hatte getobt. Er hatte alle möglichen Pläne gemacht, um sie wieder zurückzuholen, und sei es mit Gewalt.
Bis sich etwas in ihm dagegen gesträubt hatte.
Sie war gegangen. Sollte sie doch wieder zu ihm zurückkommen.
Stattdessen hatte sie ihm die Scheidungsunterlagen geschickt.
Er wollte sie noch immer. Sein Körper sehnte sich nach ihr, er konnte gar nichts dagegen tun. Seit dem Moment, in dem sie die Tür des Hauses in Malibu geöffnet hatte, spürte er ein Verlangen nach ihr, das ihn nach all der Zeit überraschte. Trotzdem war er immer noch furchtbar wütend auf sie.
Sie hatte so unschuldig, so pur und rein gewirkt damals, in ihrer zarten weißen Strickjacke und dem hellrosa Kleid. In den hochhackigen beigen Pumps wirkten ihre ohnehin schon perfekten schlanken Beine noch länger. Er hatte sich vorgestellt, wie sie diese Beine um seinen Körper schlang, während er in sie hineinstieß.
Er hatte alle Kraft aufbringen müssen, um nicht über sie herzufallen, denn er wusste genau, dass sie ihn ebenso sehr begehrte.
Ihr Körper wollte ihn. Aber nicht ihr Herz. Und das hatte ihn letzten Endes zurückgehalten – damals und auch jetzt, wo sie hier war.
Sydney Reed – Sydney Al Dhakir korrigierte er sich – war wunderschön und einfach nur zum Anbeißen. Zu Beginn hatte sie sich ihm gegenüber ziemlich distanziert verhalten. Nachdem er es endlich geschafft hatte, dass sie in seinen Armen lag, hatte ihre Leidenschaftlichkeit ihn völlig überwältigt. In diesem Moment hatte er gewusst, eine einzige Nacht mit ihr würde ihm nicht reichen.
Sie war sicherlich nicht die schönste Frau, die er je getroffen hatte. Die Anziehungskraft jedoch, die sie auf ihn ausübte, übertraf alles, was er bisher erlebt hatte. Die vornehme Blässe ihrer Haut, das Haar, das wie Feuer leuchtete und ihn an die roten Dünen der jahfarischen Wüste erinnerte, während die Farbe ihrer Augen der eines regenverhangenen Himmels ähnelte, diesem typischen Grau eines Pariser Himmels im Winter.
Andere mochten Regen deprimierend finden, Malik liebte den Regen. Vor allem, wenn er ihn in ihren Augen sah …
Leise fluchte er vor sich hin. Er hatte schon damals gewusst, dass es nicht halten würde, als er sie einem Impuls folgend nach viel zu kurzer Zeit geheiratet hatte. Denn er hatte sie aus den falschen Gründen geheiratet – abgesehen von dieser magischen Anziehung nicht zuletzt auch deswegen, weil er seine Familie mit dieser Heirat schocken konnte.
Das Klingeln des Telefons unterbrach die Stille im Büro. Malik war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er vor Schreck zusammenzuckte.
„Ja?“, rief er verärgert in den Hörer.
„Ich habe gehört, dass deine Frau heute eingetroffen ist“, sagte sein Bruder Adan am anderen Ende.
„Richtig“, gab Malik steif zurück. „Sie ist hier.“
Er hatte sie nicht ohne Grund bislang von
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