Julia Extra Band 364 (German Edition)
zuvor bei anderen Frauen.
Aber sie hatte ihn nicht genug geliebt. Sonst wäre sie nicht davongelaufen.
Sein Gesichtsausdruck wirkte verbittert, als er an der Reihe war und den aromatischen Rauch einsog. Außer Leidenschaft war ihnen nichts geblieben. Sie liebte ihn zwar nicht, aber sie wollte ihn. Das konnte sie nicht vor ihm verbergen, er hatte es bei ihrem ersten Wiedersehen bemerkt, hatte die Spannung in der Luft gespürt, wenn sie in seiner Nähe war, ihr erwartungsvolles Verlangen. Wenn er sie berührte, zog sie sich nicht zurück. Sie musste mit sich kämpfen, um ihn wegstoßen zu können.
Oh, wie er sie vermisste! Er erinnerte sich so gut an ihren Duft, ihre Berührungen, das Gefühl ihres Körpers unter seinem. Er wollte sie wieder besitzen, über ihre wohlgeformten Rundungen herfallen, ihre süßen Lippen verschlingen. Er wollte, dass sie zugab, wie sehr sie sich nach ihm sehnte.
Er hatte sie hierher gebracht, weil er in Ruhe mit ihr allein sein wollte. In Port Jahfar lauerten zu viele Ablenkungen und negative Einflüsse. Hier draußen in der Wüste gab es nur sie und ihn. Hier würde sie nichts voneinander ablenken.
Malik erhob sich und dankte den Beduinen für ihre Gastfreundschaft. Dann schlenderte er zurück zum Zelt, zu seiner Frau.
Sydney lag in dem großen Bett unter einer dicken Schicht von Fellen. Sie war überrascht gewesen, wie kalt es nach Sonnenuntergang wurde. Malik hatte am frühen Abend ein Beduinenmädchen geschickt, das ihr das Abendessen serviert hatte. Malik hatte sie jedoch seit ihrer Ankunft, seit er sie im Zelt allein gelassen hatte, nicht mehr gesehen.
Warum schafften sie es nicht, sich im gleichen Raum aufzuhalten, ohne sich gegenseitig zu verletzen?
Sydney legte einen Arm unter den Kopf und starrte in das Dämmerlicht. Nebenan brannte eine kleine Lampe, die einen rötlichen Schimmer verbreitete.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch im anderen Raum. Mit klopfendem Herzen setzte sie sich auf. Angestrengt horchte sie in die Dunkelheit. Was, wenn es nicht Malik war? Sie war fernab von der Zivilisation. Nicht einmal ihr Handy funktionierte hier.
Mit einem Mal zeichnete sich ein langer Schatten an der Wand ab. Dann betrat jemand ihr Schlafzimmer.
„Malik?“
Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Du bist noch wach“, entgegnete er leise.
Erleichtert sank sie zurück in die Kissen.
„Ja. Es ist so ungewohnt ruhig hier.“
Außerdem hatte sie nicht schlafen können, weil sie immerzu an ihn denken musste.
Im Halbdunkel sah sie, wie er sich auszog. Für einen Moment stockte ihr der Atem, als sie seine nackte Brust sah.
„Ich … ich wusste nicht, wann du zurückkommen würdest. Ich kann auf der Couch nebenan schlafen.“
Malik ließ sich auf der Bettkante nieder, um seine Stiefel auszuziehen.
„Nein“, entgegnete er fest.
„Nein? Ich werde nicht im gleichen Bett mit dir schlafen, Malik, und ich werde auch keinen Sex mit dir haben“, gab sie aufgebracht zurück.
„Ich weiß, das hattest du bereits erwähnt. Ich glaube dir aber nicht, Sydney.“
Er stand von der Bettkante auf und sah sie an. Er trug immer noch die leichte Leinenhose, die er unter der Dishdasha anhatte. Sie saß so niedrig auf der Hüfte, dass sie den Ansatz seiner Hüftknochen sah.
Bei dem Anblick wurde ihr Mund trocken. Seine Bauchmuskeln waren so fest wie eh und je. Er war einfach perfekt.
„Du kannst mich nicht zwingen“, stieß sie wütend hervor.
Malik stützte die Hände auf die Hüften.
„Nein, das muss ich aber auch gar nicht, oder?“
Ehe Sydney sich dessen versah, hatte er sie bei den Füßen gepackt und zog sie von den Kissen herunter, bis sie flach auf dem Bett lag. Im nächsten Moment war er über ihr und beugte sich zu ihr herunter. Seine Lippen glitten über ihren Hals. Vergeblich versuchte Sydney, ihn von sich zu drücken.
Doch ihr Verlangen war größer. Sie musste sich auf die Lippen beißen, um ein Stöhnen zu unterdrücken.
„Du willst mich doch“, murmelte er heiser. „Du hältst es gar nicht mehr aus …“
„Nein“, beeilte sie sich, ihm zu versichern. „Nein … ich …“
„Dann stoß mich weg, Sydney“, presste er hervor. „Bitte stoß mich weg, oder ich kann für nichts garantieren!“
9. KAPITEL
Sydney lag da wie erstarrt. Sie wollte stark sein und ihn von sich stoßen – und brachte es nicht über sich. Ihr Verlangen nach ihm war größer. Wie sehr wollte sie ihn in sich spüren!
Ihre Finger krampften sich in das Laken. Es tat weh,
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