Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
wenn es weiter so hereinrieselt?“
    „Dann haben wir ein Problem“, erklärte er trocken.
    Sydney presste ihre Nase gegen das Seitenfenster, um rauszuschauen.
    „Ich sehe nur Dunkelheit durch dieses Fenster. Glaube ich. Wenn wir im Sand steckten, müsste ich die Sandkörnchen doch erkennen können, oder nicht?“
    Erneut öffnete sie das Fenster ein Stück. Wieder rieselte Sand herein, doch mit einem Mal hörte es auf. Obwohl sie saß, zitterten ihr die Knie.
    „Dreh es noch weiter runter, streck deine Hand aus und guck, ob du Sand spüren kannst.“
    Sie tat wie geheißen und versuchte, mit den Fingerspitzen etwas zu erspüren.
    „Da ist nichts.“
    Erleichtert stieß Malik die Luft aus.
    „Sehr gut. Aber lass es mich noch einmal probieren, ich habe längere Arme“, erklärte er und lehnte sich zu ihr herüber. Sein nackter Oberkörper war nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sydney schloss die Augen und versuchte, nicht zu atmen, während Malik sich über sie beugte. Einen Moment später öffnete er die Tür. Sydney fiel ein Stein vom Herzen, als sie sah, wie die Tür problemlos aufschwang.
    „Welch ein Glück, wir sind nicht begraben“, murmelte sie. „Aber wie ist das möglich, es rieselte doch so viel Sand herein?“
    „Der Sand kam vom Dach“, erklärte Malik. „Und jetzt steig vorsichtig aus und sag mir, was du siehst.“
    Sydney schwang ihre Beine aus dem Wagen. Der Boden war jetzt viel näher als vorher, und sie stolperte fast, als sie herauskletterte. In der kalten Nachtluft bekam sie sofort eine Gänsehaut. Über ihnen war ein sternenklarer Himmel.
    Sydney begann zu zittern, als sie sah, was mit dem Wagen passiert war. Drei Viertel des Landrovers waren unter Tonnen von Sand vergraben. Nur ihre Seite war noch zu sehen.
    „Der Wagen steckt fast komplett im Sand“, rief sie Malik zu.
    Malik kletterte nun ebenfalls aus dem Wagen und schwieg bei dem Anblick für einige Sekunden.
    „Wir hatten großes Glück, Habibi “, sagte er schließlich leise.
    Sydney schlang die Arme um ihren Oberkörper, um sich zu wärmen.
    „Wir hätten sterben können, oder? Wenn der Sturm noch eine Weile angehalten hätte …“
    Die ganze Situation erschien ihr mit einem Mal unwirklich. Sie saß hier mitten in einer riesigen Wüste fest. Mit Malik.
    Maliks Gesichtsausdruck war ernst.
    „Tja …“, entgegnete er trocken. „Die Wüste ist kein Spielplatz.“
    Plötzlich schossen ihr Tränen der Wut in die Augen.
    „Sag mal, macht dir das eigentlich gar nichts aus? Dass wir hier fast umgekommen wären? Fühlst du eigentlich überhaupt manchmal etwas?“, fuhr sie ihn an.
    Er warf ihr bloß einen traurigen Blick zu.
    „Ja. Ich fühle Bedauern, Sydney.“
    In ihren Adern schien das Blut stillzustehen.
    „Bedauern?“
    „Ich hätte dich niemals nach Jahfar kommen lassen sollen.“
    Seine Worte waren wie ein Stich in ihr Herz.
    „Aber … aber du hattest doch keine Wahl. Wir mussten es doch so machen … wegen der Scheidung …“, stotterte sie.
    Er schüttelte bloß den Kopf. Sein Kiefer war angespannt, sein Blick wirkte hart.
    „Ich lasse dich gehen.“
    Sydney war verwirrt.
    „Aber die vierzig Tage …“
    „Eine Lüge.“
    Fassungslos sah sie ihn an.
    „Eine Lüge?“, wiederholte sie.
    „Ich habe mir diese Regel bloß ausgedacht, Sydney“, antwortete er matt.
    „Aber … warum?“
    Wieder begann sie zu zittern. Sie wusste nicht, ob es an der nächtlichen Kälte lag oder an ihrem Ärger auf ihn.
    Er zuckte die Schultern.
    „Ich weiß nicht … Ich war wütend auf dich, weil du mich verlassen hast.“
    Er konnte es ihr nicht sagen. Dass er gehofft hatte, sie würde wieder mit ihm zusammen sein wollen nach den vierzig Tagen. Dass er sie brauchte.
    Es war gefährlich, jemanden zu brauchen. Denn dann konnte man verletzt werden.
    Sydneys Augen brannten vor Zorn.
    „Weißt du eigentlich, dass ich mein ganzes Leben umorganisieren musste, um nach Jahfar fliegen zu können?“, schrie sie.
    Wortlos ging er an ihr vorbei, um das Satellitenhandy aus dem Wagen zu holen. Es würde wieder funktionieren, jetzt, wo der Sturm vorbeigezogen war.
    Sydney schluckte hörbar. Er wusste, sie würde sich nicht die Blöße geben, vor ihm zu weinen, egal wie viel Selbstbeherrschung sie dafür aufbringen müsste.
    „Ich bin völlig umsonst hierhergekommen“, fuhr sie verbittert fort. „Und obendrein hast du es auch noch geschafft …“
    Sie brach ab, presste die Hand auf ihren Mund und wandte sich von ihm

Weitere Kostenlose Bücher