Julia Extra Band 365
„Es war eine Katastrophe.“
„Und ich habe keinen Grund, anzunehmen, dass ich zeugungsunfähig sein könnte“, fuhr Markos unbeirrt fort. „Aber ich bin selbstverständlich bereit, mich vor der Hochzeit allen erforderlichen Tests zu unterziehen.“ Er schnitt eine Grimasse. „Und wenn wir erst verheiratet sind, kannst du so viele Kinder bekommen, wie du willst, von mir aus ein Kind pro Jahr … Eva …?“, fragte er scharf, als sie in einen Sessel sank und sich die Hände vors Gesicht schlug. „Eva!“ Er lief schnell zu ihr und ging neben ihr in die Hocke. „Bitte nicht weinen“, flehte er. „Ich hasse es, wenn du weinst.“
Das wusste Eva, aber was er gerade gesagt hatte, war so unerwartet gekommen und so jenseits aller ihrer Erwartungen, dass sie am liebsten laut geschrien hätte.
„Ich weine ja gar nicht, Markos.“ Sie schüttelte entschieden den Kopf und nahm die Hände vom Gesicht. Er reckte den Hals und musterte sie beunruhigt. „Ich habe gelacht.“
„Gelacht?“, wiederholte er ungläubig und sprang auf. „Bist du verrückt geworden? Ich mache dir einen Heiratsantrag, und du lachst ?“ Er machte ein finsteres Gesicht. „Findest du das wirklich so lustig?“
Eva wurde sofort wieder ernst, als sie merkte, dass Markos sich tatsächlich getroffen fühlte. „Nein, natürlich nicht. Es ist einfach nur … es ist … es war … ich habe nicht erwartet …“
„Dass ich dir einen Heiratsantrag machen könnte?“, fragte er. „Also, wenn es dich beruhigt, kann ich dir versichern, dass mich diese Entwicklung selbst total überrascht hat. Das hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich vor ein paar Wochen nach New York kam.“
Ja, das konnte Eva sich vorstellen. Dass Markos sich in seiner näheren Zukunft als Ehemann gesehen hatte, durfte man wohl wirklich ernsthaft bezweifeln.
„Warum?“, wollte sie wissen.
Seine Augenbrauen schnellten noch oben. „Warum ich überrascht bin? Oder warum ich dich heiraten will?“
„Letzteres.“
Er zuckte die breiten Schultern. „Warum will ein Mann eine Frau wohl heiraten?“, fragte er zurück.
Eva wusste, dass sie diese Antwort verdient hatte. „Markos, ich habe nicht über dich gelacht, sondern über die Ironie des Schicksals“, verkündete sie heiser. „Meinst du das tatsächlich ernst, was du da eben gesagt hast?“
„Ob du mich …“
„Nein, nicht das“, fiel Eva ihm ins Wort.
„Dass du so viele Kinder bekommen kannst, wie du willst? Jetzt fängst du aber echt gleich an zu weinen, Eva!“ Er stöhnte laut auf, als er sah, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. „Ich schwöre, kein Wort mehr von Heiraten zu sagen, wenn das diese Wirkung auf dich hat.“
„Markos.“
Allein die Art, wie sie seinen Namen aussprach, brachte ihn zum Schweigen. Eva stand entschlossen auf, ihre Wangen glühten, die Augen glitzerten.
„Markos, ich kann unmöglich einen Mann heiraten, der mich nicht so liebt, wie ich ihn liebe.“
Ihm stockte der Atem. „Du …“
„So wie ich dich liebe …“
Markos wurde plötzlich still. In den Tiefen seiner smaragdgrünen Augen glomm ein Feuer. „Du … du liebst mich?“
„Ich liebe dich wie verrückt und von ganzem Herzen“, gestand sie atemlos, aber entschlossen.
Jetzt kam Markos mit langen Schritten auf sie zu und packte sie fest an den Oberarmen, während er ihr tief in die Augen blickte. „Ich liebe dich auch, Eva. Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt. Nachdem du gestern weg warst, ist mir erst klar geworden …
„Willst du mich heiraten?“
Er schüttelte verblüfft den Kopf. „Moment mal, das versteh ich jetzt nicht. Eben hast du mich noch ausgelacht, als ich dir einen Heiratsantrag gemacht habe, und jetzt fragst du mich …“
„Warte“, sagte sie aufgewühlt und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
„Wo willst du denn hin?“, fragte Markos. „Du kannst doch nicht solche Sachen zu mir sagen und dann einfach weglaufen …“
„Ich habe etwas für dich.“
„Jetzt ist wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt, mir Farbmuster für mein Apartment zu präsentieren“, widersprach er. „Ich wiederhole: Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und möchte mein Leben mit dir teilen.“
„Ich liebe dich ebenso“, versicherte sie heiser, während sie sich ihm wieder zuwandte und ihm zärtlich eine Hand an die Wange legte. „Das weiß ich jetzt schon seit ein paar Wochen …“
Aber das reichte ihm nicht. „Seit wann genau?“
„Fast von Anfang an,
Weitere Kostenlose Bücher