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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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wollen, wenn sie dabei nur an meine Stellung und an ihren Vorteil denken?“
    Madeline betrachtete interessiert ihre Schuhe. Immer noch besser, als ihren Chef in seinem Smoking zu bewundern. „Wenn Sie es so sehen, braucht es Sie wirklich nicht zu interessieren.“
    Er warf einen Blick zurück in Richtung Festsaal. „Ich besitze einfach nicht die Geduld für solche Ereignisse. Aber sie sind Teil des Business.“
    Sie nickte langsam. „Das verstehe ich.“
    „Für Sie kommt das Berufliche doch auch an erster Stelle“, fuhr er fort.
    „Einen Job zu haben, ist wichtig. Und einen Job zu haben, den ich perfekt mache und der wahrgenommen wird, bringt eine Menge Publicity. Es gibt nichts Befriedigenderes. Ja, das Berufliche kommt an erster Stelle.“
    „Sie genießen also die Publicity?“
    Es gefiel ihr, ihren Namen in Magazinen zu lesen, ohne dass er mit schlüpfrigen Anspielungen einherging. Es gefiel ihr, wenn ihr Name mit etwas verbunden war, worauf sie stolz sein konnte. Und sie hoffte, dass die Leute sie für eine andere Madeline Forrester hielten.
    „Ja, sie nützt meinem beruflichen Ansehen.“
    „Warum arbeiten Sie so hart an Ihrem beruflichen guten Ruf? Haben Sie vor, sich selbstständig zu machen?“
    „Das wäre möglich. Natürlich nicht gleich“, fügte sie hastig hinzu und wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte. „Ich meine, in zehn Jahren vielleicht …“
    „Sie haben vor, Petrova zu verlassen?“, meinte er und runzelte die dunklen Brauen.
    „Ich habe gar nichts vor. Na ja, vielleicht doch. Aber haben Sie denn wirklich erwartet, ich würde mein Leben lang für Sie arbeiten? Ich habe auch meinen Ehrgeiz.“ Sie betrachtete mal wieder ihre Schuhe.
    „Was ist falsch daran, für mich zu arbeiten?“, fragte er, und seine Stimme klang ruhig und gelassen. Aber Madeline entging nicht der harte Unterton.
    „Nichts. Aber würden Sie für den Rest Ihres Lebens Angestellter von irgendjemandem sein wollen?“
    „Das ist doch etwas ganz anderes.“
    „Ist es nicht“, beharrte sie.
    „Ich hielt Sie für die Beste in Ihrem Job“, meinte er. „Entweder Sie sind bereit, Petrova Juwelen einem zu überlassen, der schlechter arbeitet als Sie, oder Sie haben mich, was Ihr Können betrifft, angelogen.“
    Madeline kniff die Augen zusammen und stieß sich von der Wand ab. Es kümmerte sie nicht, dass sie dadurch noch enger beieinanderstanden.
    „Ich bin die Beste. Vielleicht beauftragen Sie dann ja mein Unternehmen damit, Ihre Ausstellungen zu managen.“
    „Sie haben also vor, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?“
    „Ja.“
    Er betrachtete sie. Sie war so zierlich und sah so hübsch aus in ihrem Kleid. Ihre Augen waren voll Angst, aber auch Entschlossenheit.
    „Und Sie glauben, Sie können die Verantwortung für eine eigene Firma übernehmen?“
    „Ich habe Wirtschaftswissenschaft studiert.“
    „In meinen Augen ein wertloser Abschluss. Entweder man hat Talent oder man hat es nicht.“
    „Sehr inspirierend. Sie sollten vor Hochschulabsolventen sprechen.“
    Er musste lachen. Ihr Witz und ihre Schlagfertigkeit beeindruckten ihn immer wieder. Die Tatsache, dass sie einen Standpunkt einnahm und ihre eigene Meinung besaß, war der Grund gewesen, dass er sie eingestellt hatte.
    Ihre Telefongespräche hatte er genossen. Wenn er schlecht gelaunt war oder wenn er ganz einfach eine Herausforderung brauchte, hatte ihm der verbale Schlagabtausch mit ihr immer gutgetan. Nur wenige wagten es, so mit ihm zu reden wie Madeline. Fortwährende Ehrerbietung konnte einem mit der Zeit ganz schön auf die Nerven gehen. Besonders wenn man herausfand, dass sie nicht echt war.
    „Wissen Sie, daran habe ich auch schon gedacht. Aber sie mögen es nicht, wenn man ihnen sagt, schmeiß dein Studium hin und such dir einen Job.“
    „Ach ja?“
    Er hatte immer schon arbeiten müssen. College und Highschool waren für ihn unerreichbar gewesen. Aber das hatte ihn hart gemacht für den notwendigen Kampf um den Erfolg. Einen strahlenden Moment hatte es in seinem Leben gegeben. Doch dann löschte eine Tragödie das einzige Licht aus, das er je gekannt hatte. Und ließ Wunden zurück, deren Narben sein Innerstes versteinert hatten.
    „Ich hatte nicht die Möglichkeit, zu studieren. Und ich brauchte auch keine.“
    Sie nagte an ihrer vollen Unterlippe. Aleksej kämpfte mit dem Verlangen, die Hand auszustrecken und ihr sanft über die Lippe zu streichen. „Mein Bruder wollte, dass ich aufs College gehe. Er … ist sehr

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