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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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sein.
    Er sah sie an. Der Blick seiner dunklen Augen glitt über ihr Gesicht und blieb an ihren Lippen hängen. Die Luft zwischen ihnen vibrierte vor Spannung wie ein bis zum Zerreißen gespanntes Drahtseil.
    Das Atmen fiel ihr schwer. „Sonst noch was?“ Sie musste fort von ihm. Jetzt. Unbedingt.
    Aber sie wollte auch bleiben. Wollte wissen, was geschehen musste, damit das Seil riss.
    „Nur das.“ Er beugte sich vor und strich mit den Lippen zart über ihre. Madeline vergaß zu atmen.
    Seine Lippen fühlten sich warm an und fest. Es war ein kurzer Kuss, aber er weckte in ihr den Wunsch nach mehr. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen über dieses frustrierende Verlangen, das in ihr pochte. Es war, als wäre eine abgrundtiefe Begierde in ihr erwacht, von der sie bis heute nichts gewusst, nicht geahnt hatte, dass sie in ihr existierte. Bis Aleksej sie zum Leben erweckte.
    Sie brauchte Abstand zu ihm. Leicht schwankend machte sie einen Schritt rückwärts.
    „Ich dachte, Sie wollten warten, bis ich zu Ihnen komme.“ Leider klang ihre Stimme nicht so vorwurfsvoll, wie sie es gerne gehabt hätte.
    „Habe ich doch.“ Ein leises Lachen schwang in seiner Stimme mit. „Es war ja nur ein Kuss.“
    Wieso ‚nur‘, wo dieser Kuss ihre Welt aus den Angeln hob?
    Du lieber Himmel, der Mann war eine einzige Verlockung. Aber wenn sie auch entschlossen war, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, so hieß das noch lange nicht, dass sie mit ihrem Chef ins Bett hüpfte. Vor allem, da sie das vor fünf Jahren schon einmal probiert hatte.
    Wegen des Skandals hatte sie damals fast ein Jahr lang keinen Job bekommen. Schließlich landete sie bei einer Catering-Firma. Dort interessierte sich keiner für ihre Vergangenheit. Die Frau ihres Chefs, von der sie nichts gewusst hatte, war eine Schauspielerin gewesen, die in zweitklassigen Filmen auftrat. Das war einer der Gründe gewesen, weshalb ihre Affäre Schlagzeilen machte.
    Ihren Collegeabschluss hatte sie mit Auszeichnung gemacht und dann dieses begehrte, aber für sie unselige Praktikum erhalten. Danach musste sie wieder bei null anfangen.
    Wenn sie jetzt also eine Affäre mit Aleksej einging … es wäre mehr als dumm.
    „Gut, aber küssen Sie mich nicht noch einmal.“
    „Weil ich Ihr Chef bin? Ist das der Grund?“
    „Zum Teil“, sagte sie.
    „Und der andere Grund?“
    „Der geht Sie nichts an. Weil Sie mein Chef sind und nicht mein Liebhaber.“
    „Ich hätte nichts dagegen, Ihr Liebhaber zu werden.“
    Sie fixierte einen Punkt an der Wand hinter ihm. Wie sollte sie ihn ansehen, während er ihr anbot, wonach sie sich sehnte, wogegen sie aber ankämpfte? Ein Blick in diese dunklen Augen, und sie war verloren. Das wusste sie genau.
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Aber ich arbeite für Sie. Und das … brächte mir nur Nachteile.“
    „Wenn wir eine Affäre hätten“, – sie zuckte unwillkürlich zusammen, als er dieses Wort gebrauchte – „wäre ich während der Arbeitszeit Ihr Chef, und wenn wir nicht im Büro wären, Ihr Liebhaber. Und als Liebhaber wäre ich nicht Ihr Chef.“
    „Und als Chef wären Sie nicht mein Liebhaber?“
    „Ich sagte doch schon, dass ich Business und Vergnügen trenne.“
    „Ich glaube, ich habe das gesagt. Und ich habe damit etwas anderes gemeint als: Kollege bei der Arbeit und Liebhaber nach Dienstschluss.“
    Er zuckte die Achseln. „Das Ganze wäre ein Problem, wenn es um eine feste Beziehung ginge. Aber daran bin ich nicht interessiert.“
    „Sie wollen also nur … Sex?“
    „Genau. Ich gehe keine Beziehungen ein.“
    Die meisten Frauen wären entsetzt gewesen. Sie selbst hatte früher auch zu den Frauen gehört, die glaubten, Sex und Liebe gehörten zusammen. Na ja, damals war sie auch ziemlich dumm gewesen.
    Sie war erleichtert. Er hatte nicht gelogen. Er hatte nicht gesagt, sie wäre etwas Besonderes, oder dass er sie liebe. Er wollte Sex. Das war wenigstens ehrlich.
    All die anderen Worte … nichts als Lügen. Lügen, die die Männer den Frauen erzählten, damit die sich ihnen verpflichtet fühlten. Ach, er liebt mich so, da muss ich doch mit ihm ins Bett.
    „Ich mag auch keine festen Beziehungen“, sagte sie voller Überzeugung.
    „Dann sind wir ja auf derselben Wellenlänge.“
    Sie lachte. Es war ein etwas hysterisches Kichern. „Sie und ich auf einer Wellenlänge? Unmöglich.“
    „Sie wollen mich.“ Er meinte es nicht als Frage.
    „Ja.“ Es hatte keinen Sinn, zu lügen.
    „Und ich will Sie.

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