Julia Extra Band 365
ließ er sie aufschnappen. Ihre Augen wurden groß. „Mein Gott, ist die schön!“, sagte sie voll Bewunderung.
Sie streckte die Hand aus. Ihre schlanken Finger schwebten über den Edelsteinen.
„Du kannst sie ruhig anfassen, wenn du magst“, sagte er. Sie sah ihn an und liebkoste dann träumerisch die Smaragde. Die Geste ließ sein Blut heiß und schneller fließen. Er wollte ihre Hände auf sich spüren.
Aber beim nächsten Mal wollte er mehr. Mehr Zeit, um jeden Zoll ihres Körpers zu genießen. Der Sex auf seinem Schreibtisch war fantastisch gewesen, wild und heiß, aber ein weiches Bett hatte eindeutig Vorteile.
„Leg sie um“, sagte er.
Ihre blauen Augen sahen ihn erstaunt an. „Warum?“
„Ich möchte sie sehen. Ich habe sie noch niemandem umgelegt. Das heißt, ich habe sie noch nie richtig gesehen.“
Sie zögerte. „Ich …“
„Lass mich es machen.“ Er stellte die Schachtel auf den Tisch und nahm den Schmuck heraus. „Dreh dich um.“ Die Worte waren wie ein Echo der Worte, die er vor zwölf Stunden gesagt hatte, und sein Körper reagierte sofort darauf.
Er sah sie wieder vor sich, wie sie sich über den Tisch beugte, ihre schmale Taille, die elegante Linie ihres Rückens und der perfekt geformte Po. Und dann diese unendlich langen Beine in den schwarzen Strümpfen.
Madeline sah auf. In ihren Augen lag ein Schimmer von Wachsamkeit, aber sie tat, was er verlangte. Er schob die schweren braunen Locken beiseite. Dabei berührten seine Finger flüchtig die cremeweiße glatte Haut ihres Nackens.
Er hatte Sex mit ihr gehabt. Das Geheimnis sollte also gelöst sein. Und doch blieben noch so viele Fragen offen. Ihre Reaktion, als er ihr den ersten Höhepunkt verschaffte – das war die reinste Explosion gewesen. Aber mehr noch – sie erschien ihm irgendwie verstört. Und er hätte gern gewusst, warum. Und warum war sie lange mit niemandem zusammen gewesen?
Er legte ihr die Halskette um.
„Lass sehen“, sagte er.
Er nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich um. An Madeline sah der Schmuck hinreißend aus. Große Smaragde und kleine tropfenförmige Diamanten waren mit einer Platinkette verwoben. Die glitzernden Diamanttropfen lenkten seinen Blick direkt auf ihr verführerisches Dekolleté.
„Du solltest den Schmuck tragen“, meinte er.
Sie fasste nach dem untersten Diamanten, der fast zwischen ihren Brüsten ruhte. „Ich trage ihn doch.“
„Ich meine bei der Ausstellung. An dir sieht er am besten aus.“
Sie öffnete den hübschen Mund, und er wusste, dass sie nicht damit einverstanden war.
„Madeline, sprich jetzt nicht wieder von Grenzen, die man im Berufsleben nicht überschreiten darf. Die haben wir gestern Abend wohl beide überschritten.“
Sie wurde tiefrot. „Es ist nun mal passiert. Und es wird nicht wieder vorkommen. Deshalb gelten diese Grenzen immer noch.“
Der Wunsch, sie zu küssen, sie dort zu streicheln, wo die winzigen Diamanten glitzerten, war fast übermächtig. Und genau das gab ihm die Kraft, sich abzuwenden. Ein Gefühl, das so stark war …
Das war nur unbefriedigtes Verlangen. Er reagierte wie ein Mann, der Befriedigung brauchte.
Der Gedanke gefiel ihm nicht. Er hatte noch nie jemanden gebraucht. Und er würde auch nie jemanden brauchen.
Er konnte sich eine Blonde oder Rothaarige suchen. Er konnte sich wieder seinen unverbindlichen Beziehungen widmen, in denen er nie die Kontrolle verlor und in denen so etwas wie spontaner Sex auf einem Schreibtisch nicht vorkam.
„Ich möchte trotzdem, dass du ihn trägst“, sagte er.
„Du solltest ein Model engagieren“, gab sie zurück.
„Warum soll ich irgendeine spindeldürre Frau dafür bezahlen, dass sie damit herumstolziert, wenn er dir so gut steht?“
Die blauen Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Willst du damit sagen, dass ich dick bin?“
„Nein. Models sind dünn. Du hast Kurven. Du bist eine Frau.“ Kurven, die perfekt in seine Hände passten. Kurven, die er so gerne noch einmal fühlen wollte.
„Frauen möchten aber dünn sein.“ Eigentlich ärgerte sie sich gar nicht über Aleksej. Sie ärgerte sich über sich selbst. Denn kaum hatte sie den Raum betreten, hatte sich ihr selbstbewusstes Ich in Luft aufgelöst. Dabei hatte sie beim Anziehen mehrmals wiederholt: „Ich bin so selbstsicher, ich kann einen One-Night-Stand haben und trotzdem am nächsten Tag dem Mann ganz cool gegenübertreten.“ Von wegen!
Und als er sagte, sie sollte sich umdrehen … im gleichen Ton, wie
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