Julia Extra Band 366
kurz darauf mit einem langen elfenbeinfarbenen Satinkleid zurück, das mit langen Perlenketten verziert war. Das Kleid hatte einen tiefen Rückenausschnitt und wurde nur durch dünne, perlenbestickte Träger gehalten. Unweigerlich musste Emmeline an eine Haremsdame denken. „Was ist das?“
„Ich habe einen Designer gebeten, ein paar Kleider für dich herzuschicken.“
„Das muss ein kleines Vermögen gekostet haben.“
„Ich besitze ein kleines Vermögen.“
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Du bist unmöglich.“
„Aber mein Selbstbewusstsein gefällt dir.“ Mit einem Satz sprang er auf und war bei ihr, die Augen dunkel vor Verlangen. „Vielleicht sollten wir das Essen ausfallen lassen“, schlug er vor und zog sie in seine Arme.
Er küsste sie auf den Hals, wanderte mit den Lippen zu ihrem Ohr, und sie stöhnte vor Lust auf. Mit größter Selbstbeherrschung sagte sie: „Die Köchin hat ein Hochzeitsmahl für uns vorbereitet.“
Makin hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Ich könnte auf das Essen verzichten, aber du musst bei Kräften bleiben, schließlich isst du für zwei.“ Sanft schob er sie von sich. „Doch sei unbesorgt: Heute Nacht gehörst du mir.“
Nach einem zärtlichen Kuss auf den Mund ließ er Emmeline allein, damit sie sich umziehen konnte.
Ein Dienstmädchen kam, half ihr beim Ankleiden und verschwand wieder, weil Emmeline ihr Make-up selbst auftragen wollte. Sie ließ das Haar offen und betonte die Augen mit einem rauchig-grauen Lidschatten.
Als sie fertig war, stand sie auf. Ein Blick in den Spiegel sagte ihr, dass sie unwiderstehlich aussah. Das gewagte Kleid umschmeichelte ihren Körper, die langen Perlenketten wippten bei jedem Schritt. Der zarte Stoff brachte ihre Brüste und die schmale Taille perfekt zur Geltung. Ein verführerisches Kleid, das nur einen Gedanken zuließ: heißen Sex.
Und das war es letztlich, was sie verband: heißer, leidenschaftlicher Sex.
Auch wenn sie sich nach mehr sehnte, würde sie lernen müssen, sich damit zu begnügen.
Emmeline trat aus dem Zimmer und ließ sich von dem Dienstmädchen zu einem weißen Zelt geleiten, das auf einer kleinen Wiese mit Blick zum Meer errichtet worden war. An jeder Ecke des Zelts spendete eine Fackel goldenes Licht, und Emmelines Herz schlug im Takt der tanzenden Flammen.
Sie erblickte Makin, der ihr den Rücken zugewandt im Zelt stand und auf das dunkle Meer schaute. Er trug ein weißes Leinenhemd und eine weite Hose. Noch nie hatte er majestätischer ausgesehen.
„Trägst du eigentlich auch traditionelle Gewänder?“, fragte sie, als sie ins Zelt trat. Drinnen war ein Tisch für zwei Personen gedeckt, auf der türkisblauen Tischdecke stand eine Vase mit weißen Orchideen. Um das edle Silberbesteck waren unzählige weiße Kerzen verteilt, deren Licht sich in den Kristallgläsern spiegelte.
„Eigentlich nur zu Geschäftsterminen in Kadar.“ Als er sich zu ihr umdrehte, funkelten seine silbergrauen Augen sie verführerisch an.
Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, und sie schluckte und ließ ihren Blick durch das Zelt wandern.
Hinter dem Tisch stand eine niedrige Couch mit weißen Kissen, umgeben von weiteren Kerzen, die in hohen Gläsern flackerten.
„Wie romantisch“, entfuhr es ihr. Plötzlich sehnte sie sich nur noch danach, in seinen Armen zu liegen und die Welt um sich herum zu vergessen.
„Die Haushälterin hat keine Mühen gescheut“, gab Makin zurück, füllte zwei Sektflöten mit perlendem Wasser und reichte ihr eins. Nachdem sie angestoßen hatten, nahm Emmeline auf der Couch Platz.
Makin betrachtete sie lange, und ihr Herz schlug schneller. Nie zuvor hatte sie sich so schön und begehrenswert gefühlt wie in seiner Nähe.
Plötzlich übermannte sie eine Welle der Gefühle, und sie wusste, dass sie ohne ihn nicht mehr leben konnte.
Sie brauchte ihn, begehrte ihn. Gleichzeitig wusste sie, dass es keine Garantie auf Liebe gab.
Bei dem Gedanken verkrampfte sie die Hand, die das Glas hielt.
„Fühlst du dich auch wohl?“ Seine Stimme klang besorgt.
„Oh, ja.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Die Insel ist wunderschön.“
„Mein Vater hat sie meiner Mutter zur Hochzeit geschenkt. Als Kind habe ich meine Ferien hier verbracht, allerdings war ich seit Jahren nicht mehr hier, weil meine Arbeit kaum Urlaub zulässt.“
„Aber du musst doch ab und zu einmal ausspannen.“
„Das hat meine Mutter auch immer zu meinem Vater gesagt.“
„Hat er auf sie
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