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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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übermächtiges Verlangen nach ihr packte. Er wollte nicht, dass sie zornig auf ihn losging, sondern dass sie sich wieder heiß und willig an ihn schmiegte. Er wollte sie mit in seine Suite nehmen und ganz langsam und genüsslich ausziehen. Dann würde er sie auf das große Bett legen und ihren hinreißenden Körper mit Blicken, Händen und Lippen auf ungemein erotische Weise erkunden. Und schließlich wollte er, dass sie ihn mit ihren Beinen umfing und er sich ganz in ihr verlor.
    „Du hast recht, wir haben uns … etwas vergessen“, räumte er schwer atmend ein.
    „Das ist wohl die Untertreibung des Jahres“, entgegnete sie heiser, wobei sie einige Haarklammern, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, wieder feststeckte. „Würdest du mich jetzt bitte nach Hause fahren, Ciro? Falls nicht, gehe ich auf der Stelle ins Hotel und rufe mir ein Taxi.“
    Bei allem Frust war Ciro tief beeindruckt. War ihr nicht klar, dass sie einem Mann einen Korb gab, der im Ruf stand, ein sensationeller Liebhaber zu sein? Ciro dachte daran, wie viele Frauen ganz verrückt danach waren, eine Nacht mit ihm zu verbringen, und schüttelte verwundert den Kopf. Lily Scott schien auch in puncto Moral überraschend altmodische … und kompromisslose Vorstellungen zu haben.
    „Selbstverständlich fahre ich dich nach Hause“, sagte er und hielt ihr die Beifahrertür auf. „Keine Sorge“, fügte er ein wenig gekränkt hinzu, als er ihren argwöhnischen Blick bemerkte, „so dringend brauche ich keine Frau, dass ich mich ihr aufdränge, nachdem sie nein gesagt hat.“
    Lily nickte, froh darüber, nicht im Hotel auf ein Taxi warten zu müssen. Was das Personal an der Rezeption wohl von ihr gedacht hätte?
    „Danke“, sagte sie förmlich und stieg ein. Auch wenn es dumm von ihr sein mochte, so war es ihr doch ziemlich wichtig, was die Leute dachten. Vielleicht war es eine Folge jener schrecklichen Erfahrung, als Tom sie sitzen gelassen und sie ständig das Gefühl gehabt hatte, dass die Leute hinter ihrem Rücken über sie tuschelten. Dieses schmerzliche Erlebnis, so zurückgestoßen zu werden, hatte sie damals in ihrem Verhalten tief beeinflusst und tat es immer noch. Ohne Ciro anzusehen, legte sie den Gurt an und blickte starr geradeaus.
    Ciro setzte sich hinters Steuer und schloss das Cabrioverdeck, während es in seinem Kopf rotierte. Er war ratlos, was Ciro D’Angelo eigentlich nie passierte. Noch nie war er bei einer Frau in eine Situation geraten, in der er nicht mehr weiterwusste. Und als Liebhaber hatte er bislang noch jede glücklich gemacht.
    Ein arroganter Gedanke, der ihn einerseits zwar wieder an seinen augenblicklichen Frust erinnerte, andererseits aber zur Besinnung brachte. Besagte es nicht viel über sein bisheriges Leben, dass er sich vor den Kopf gestoßen fühlte, wenn eine Frau sich ausnahmsweise einmal wie eine Lady verhielt? Bewunderte er nicht insgeheim, wie standhaft Lily seine sexuellen Avancen zurückwies?
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du vielleicht eine Entschuldigung von mir für das erwartest, was gerade geschehen ist.“
    „Es war ein bedauerlicher Fehler“, sagte sie ruhig, ohne ihn anzusehen. „Mehr nicht.“
    Ciro fasste das Lenkrad fester. Wenn er nicht so frustriert gewesen wäre, hätte er laut gelacht. Ein bedauerlicher Fehler? Meinte sie das wirklich ernst? Anscheinend, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Aber war das nicht ziemlich scheinheilig? Schließlich hatte sie sich auch nicht gerade wie eine Heilige benommen, oder?
    „Bist du immer mit solcher Begeisterung dabei, wenn du einen ‚bedauernswerten Fehler‘ machst?“, erkundigte er sich kühl.
    „Möglicherweise wurde ich von jemandem verleitet, der in diesen Dingen erheblich erfahrener ist als ich es bin.“
    Ciro nickte unwillkürlich, bevor er sich klarmachte, was ihre Worte wirklich bedeuteten. Natürlich war er viel erfahrener als sie! Nur eine Unschuld entflammte in derartiger Leidenschaft und reagierte dann so empört … oder eine sehr erfahrene Frau. Und Letzteres war Lily ganz bestimmt nicht.
    Plötzlich drängten seine Gedanken in eine ganz andere Richtung. Abgesehen von dem frustrierenden Abschluss hatte er den Abend in Lilys Gesellschaft sehr genossen. Was war so falsch daran, dass sie die Dinge nicht überstürzen wollte? Er versuchte sich auszumalen, wie es sein würde, ausnahmsweise einmal darauf zu warten, bis eine Frau bereit war, mit ihm ins Bett zu gehen. Seine

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