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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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ausgeklügelten „Bäumchen wechsle dich“-Spiel seiner Mutter, das er als Kind mitbekommen und so schrecklich gefunden hatte. Noch am selben Abend hatte er seine Beziehung mit Eugenia beendet, und sein Wunsch nach einer Unschuld mit eher altmodischen Moralvorstellungen war geboren. Lily Scott war ihm wie die Verkörperung all seiner Träume erschienen. Und sie hatte ihn abgewiesen!
    Also beschloss Ciro, sie umzustimmen. Und obwohl das für ihn eine echte Herausforderung darstellte, weil er so etwas bis dahin nie nötig gehabt hatte, wäre er nicht Ciro D’Angelo gewesen, wenn ihn nicht gerade der Reiz der Herausforderung angespornt hätte, sein Bestes zu geben.
    Er schickte Lily Blumen, ein Bukett aus duftenden weißen Blüten, begleitet von einer Karte mit der handschriftlichen Notiz: „Gehst du mit mir zum Essen aus, wenn ich verspreche, mich zu benehmen?“
    Als er sie später abholte, erzählte sie ihm, dass diese Notiz ihr ein Lächeln entlockt habe. Die Art, wie sie es sagte, ließ vermuten, dass sie in dieser Woche wenig Grund zum Lächeln gehabt hatte. Während des Essens erfuhr Ciro, dass ihr Bruder wieder im Internat war und vorhatte, den Studienplatz an der Kunstakademie abzulehnen. Er sah Lily an, dass sie sich alle Mühe gab, sich ihre wirklichen Gefühle nicht anmerken zu lassen, und es frustrierte ihn, weil er wusste, dass er die Probleme ihres Bruders im Nullkommanichts hätte lösen können. Aber er wusste auch, dass er ihr nicht helfen konnte, wenn sie es nicht zulassen wollte.
    Sie erzählte ihm ein wenig von ihrem Leben im Gutshaus, und er begann zu ahnen, wie schwierig es für sie gewesen sein musste, mit dieser raffgierigen Stiefmutter unter einem Dach zu leben, die sich als Hausherrin aufspielte. Lily vertraute ihm an, dass Suzy sogar Dinge aus dem persönlichen Besitz ihres Vaters an sich genommen hatte, die rechtmäßig an Jonny hätten übergehen müssen. An diesem Punkt erfuhr Ciro auch die Geschichte von den verschwundenen Perlen ihrer Mutter, einem wunderschönen kostbaren Perlencollier, das seit Generationen in der Familie weitervererbt worden war.
    „Warte, nur damit wir uns nicht falsch verstehen“, sagte Ciro langsam, „du behauptest, dass deine Stiefmutter deine Perlen gestohlen hat?“
    Lily schüttelte hastig den Kopf. „O nein, sicher betrachtet sie es nicht als Diebstahl! Sie hat sie einfach mit nach London genommen und …“
    „Rechnest du damit, den Schmuck noch einmal wiederzusehen?“
    Sie presste die Lippen zusammen. „Nein, wohl eher nicht.“
    Ciro fühlte kalte Wut in sich hochsteigen. „Dann ist es Diebstahl.“
    Die nächsten zwei Tage hatte er in London zu tun, und als er zurückkam, rief er Lily an und lud sie zu einem Konzert im Garten eines nahe gelegenen Klosters ein. Ihre freudige Zusage klang fast so, als hätte sie ihn genauso sehr vermisst wie er sie vermisst hatte.
    Ein warmes Gefühl von Zufriedenheit erfüllte ihn, als er sich für den Abend fertig machte. Sogar das englische Wetter schien auf seiner Seite zu sein, denn es war eine jener lauen zauberhaften Sommernächte. Schon aus der Ferne hörten sie die romantischen Violinenklänge, als sie im silbernen Mondlicht auf den Klostergarten zugingen.
    Ciro verwöhnte Lily mit Konfekt und Champagner, und in der Pause zog er aus dem Picknickkorb eine schmale Lederschatulle, die er ihr in den Schoß legte.
    „Was ist das?“, fragte sie erstaunt.
    „Wenn ich dir das verraten würde, wäre ja die Überraschung verdorben. Mach schon … öffne es.“
    Nervös fummelte Lily an dem Verschluss herum. Endlich klappte der Deckel auf, und sie blickte fassungslos auf den Inhalt der Schatulle. Denn auf einem weichen Satinbett schimmerten in makellosem Glanz die Perlen, die ihrer geliebten Mutter gehört hatten. Plötzlich zitterten Lily so sehr die Hände, dass ihr die Schmuckschatulle entglitt, doch Ciro fing sie geistesgegenwärtig auf. Behutsam nahm er das Perlencollier heraus und legte es Lily an. Ganz zart streiften seine Fingerspitzen ihren Nacken.
    „Oh Ciro“, flüsterte sie. Fast ehrfürchtig berührte sie die Perlen und erinnerte sich daran, wie ihre Mutter sie getragen hatte. In jenen längst vergangenen Tagen, als sie so schön und elegant ausgesehen hatte, bevor die grausame Krankheit sie dahinraffte. Tränen schimmerten in Lilys Augen, als sie Ciro ansah, und sie brauchte einen Moment, um sich zu fassen. „Wo… woher hast du sie?“
    „Na, was meinst du?“
    „Von Suzy?“ Sie blinzelte

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