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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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das uns bei der Lösung unserer Probleme helfen könnte?“
    Kim atmete einmal tief durch. „Zwischen uns knistert es, das streite ich nicht ab, und das wäre ein Argument für unsere Beziehung. Aber Sex allein ist keine Basis, zu einer Ehe braucht es mehr!“
    „Sprichst du von Liebe?“
    „Ja.“
    Er sah ihr in die Augen. „Das ist etwas, das nur die Zeit zeigen wird.“
    „Darcys Mutter …“, flüsterte sie. „Hast du …“
    Als sie sah, wie sich seine Gesichtszüge verfinsterten, verstummte sie sofort. Gut, wenn er nicht über seine erste Ehe reden wollte, würde sie das akzeptieren. Doch über die Verhältnisse, in denen er groß geworden war, wollte sie endlich etwas erfahren. „Bist du wirklich in der Hütte eines Viehtreibers aufgewachsen?“
    Er verzog das Gesicht. „Nein, aber auf einer abgelegenen Farm. Immerhin hatten wir unsere eigene Schule – meine Mutter war dort Lehrerin. Entsprechend gründlich bin ich erzogen worden – jedenfalls bis meine Mutter ihre Sachen packte und auf Nimmerwiedersehen verschwand. Mit vier Jahren soll ich bereits aus der Bibel vorgelesen haben.“
    Kim schluckte. Bei der Erwähnung seiner Mutter war Reith völlig kalt geblieben, und ihr fiel wieder eine Bemerkung ein, die er einmal gemacht hatte: Er hätte seinen Eltern nie verziehen.
    „Dein Vater war dann also ein … Viehtreiber?“
    „Nein, wenn du Cowboy-Romantik erwartet hast, muss ich dich leider enttäuschen. Er war Buchhalter auf der Farm und damit auch für die Kasse verantwortlich. Er wurde in einen Betrugsskandal verwickelt und der Unterschlagung bezichtigt. Letztendlich wurde er freigesprochen, doch den Verdacht, unter dem er gestanden hatte, empfand er als ewige Schmach.“
    Kim sah ihn aus weit geöffneten Augen an. „Das ist ja schrecklich!“
    Reith zuckte die Schultern. „Auf alle Fälle hat mein Vater das Geschehen zu einer wahnsinnigen Tragödie aufgebauscht. Er wurde zynisch und traute keinem mehr. War er schon vorher ein Pedant gewesen, der an allem etwas auszusetzen hatte, verlor er jetzt den letzten Funken Humor und Daseinsfreude. Weshalb meine Mutter es überhaupt so lange mit ihm ausgehalten hat, ist mir ein Rätsel. Was ich ihr jedoch wohl nie vergeben werde, ist ihre Entscheidung, mich zurückzulassen.“
    „Wie konnte sie das nur übers Herz bringen? Was war sie für eine Frau?“
    „Sie war optimistisch und fröhlich, sie verbreitete überall gute Laune und versuchte stets, das Beste aus allem zu machen. Ich nehme an, als sie schließlich alle Hoffnung, ihre Ehe noch retten zu können, aufgegeben hatte, wollte mein Vater sie nicht gehen lassen – mich natürlich erst recht nicht. Wahrscheinlich wäre ich ihr auch nur ein Klotz am Bein gewesen, sie musste sich ja ein neues Leben aufbauen. ‚Die sind wir gut losgeworden‘, war der einzige Kommentar meines Vaters, als er ihren Abschiedsbrief zerknüllte.“
    „War er zu dir herzlicher?“
    „Dazu besaß er nicht die Gabe – es lag einfach nicht in seiner Natur.“ Reith machte eine kleine Pause und runzelte nachdenklich die Stirn. „Du hast einmal gesagt, ich wäre von einer unsichtbaren Mauer umgeben. Darcys Mutter … Sylvia … Ich glaube, Sylvia hat ähnlich empfunden.“
    „Reith … Tust du wirklich genug für Darcy?“, fragte Kim spontan. „Weshalb muss es unbedingt ein Internat sein?“
    Abrupt gab er es auf, mit ihrem Armband zu spielen. Als hätte er sich verbrannt, zog er die Hand zurück und griff zum Bierglas. „Es ist ein sehr gutes Internat.“
    „Darum geht es doch gar nicht“, erwiderte sie ungeduldig.
    „Er scheint dort glücklich und zufrieden zu sein.“
    „ Zu glücklich und zufrieden für meine Begriffe. Er scheint das Internat der eigenen Familie vorzuziehen – obwohl es sich etwas gebessert hat, seit ich ihm Rusty geschenkt habe. Dabei fällt mir etwas ein, das ich dich schon längst fragen wollte. Während der Schulferien wird hier im Distrikt traditionell ein großes Jugendreitturnier veranstaltet. Darf ich Darcy mit Rusty melden?“
    „Wenn die beiden gut genug sind. An welche Disziplin denkst du, Springen oder Dressur?“
    „Ich weiß noch nicht, ich muss mir erst die Ausschreibung genauer ansehen. Darcy ist ausgesprochen talentiert.“
    „Das möchte ich hoffen, bei den Eltern.“ Er lächelte amüsiert.
    Kim schlug sich die Hand vor die Stirn. „Natürlich, wie konnte ich nur so dumm sein und das vergessen! Du musst ja praktisch auch im Sattel groß geworden sein! Warum reitest

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