Julia Extra Band 368
den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich bin zum Studieren ans Ashland College gegangen, doch obwohl es mir dort sehr gut gefallen hat, konnte ich es kaum erwarten, wieder zurückzukommen. Fool’s Gold ist einfach mein Zuhause.“
Aus ihren Worten klang Zufriedenheit. Jackson hatte in Sacramento eine glückliche Kindheit verlebt, und auch an der Ostküste, während seines Studiums am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, hatte er sich sehr wohlgefühlt. Doch als er einen Ort für seine Firmengründung suchte, hatte es ihn wieder nach Westen gezogen. Kalifornien war einfach ein ganz besonderer Flecken.
Inzwischen lebte er in Los Angeles, doch auch wenn er die Stadt sehr mochte, empfand er nicht dieses Gefühl von Heimat, das Katie ganz offensichtlich verspürte.
Sie war vollkommen anders, als er es erwartet hatte. Offen und selbstbewusst und voller Energie. Sie schien rundum zufrieden zu sein, und in ihren blauen Augen erkannte er Intelligenz und Humor. Ihre Figur war üppig. So verführerisch üppig, dass ihm der Atem stockte. Ihre Art zu gehen konnte man nur als erotisch bezeichnen, und sein Körper reagierte unmissverständlich auf ihren sexy Gang.
Mit sechzehn hatte er eine Heidenangst vor ihr gehabt, doch nun, vierzehn Jahre später, war sie eine wandelnde Versuchung. Natürlich würde er nicht darauf eingehen. Ein Flirt mit der Tochter der besten Freundin seiner Mutter war völlig indiskutabel. Abgesehen davon, dass die beiden Mütter ihre Beziehung mit Argusaugen überwachen würden, war Jackson klar, was passieren würde, sollte er Katie das Herz brechen.
Schade eigentlich, überlegte er mit leisem Bedauern.
„Die Familienmitglieder sind alle auf dem gleichen Gang“, erklärte Katie gerade. „Ich habe dafür gesorgt, dass du so weit wie möglich von ihnen entfernt untergebracht wirst. Wir wollen schließlich nicht, dass Tante Tully sich nachts in dein Zimmer schleicht.“ Schelmisch lächelte sie ihn an. „Du bist noch jung genug, um bleibende Schäden davonzutragen, falls sie dich vernascht.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich Lust habe, sie kennenzulernen.“
„Keine Angst, ich beschütze dich.“
Schnell checkte er ein und bekam einen altmodischen Schlüssel.
„Da geht’s entlang.“ Katie wies auf die Fahrstühle. „Und heute Abend wird es ernst. Die Feierlichkeiten beginnen mit einer Party.“
„Parties sind toll.“
„Es ist eine Themenparty. 50er Jahre. Ich habe schon ein Kostüm in dein Zimmer bringen lassen.“
Eine Kostümparty? Offenbar hatte seine Mutter ihm einige entscheidende Details verschwiegen. „Hört sich super an“, log er.
Lachend tätschelte Katie seinen Arm. „Mach dir keine Sorgen. Die Jungs tragen nur ein kurzärmliges weißes Shirt und Jeans. Falls du zufällig Slipper dabei hast, wäre dein Auftritt perfekt.“
„Mit weißen Socken, nehme ich an.“
„Das wäre großartig.“
Er spürte ihre warme Hand auf seiner Haut, und es gefiel ihm. Sehr sogar. Am liebsten hätte er sie ebenfalls berührt. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund. Ihre Lippen waren voll und schön geschwungen – genau wie der Rest von ihr. Katie war der Inbegriff von Üppigkeit.
„Ich bin viel schlechter dran als du, denn ich muss einen albernen Petticoat tragen. Mit einem Twinset. Grauenhaft!“
Eine interessante Vorstellung, fand Jackson, dem es nicht gelang, seinen Blick von ihrem Gesicht zu lösen. Normalerweise fand er den Retro-Look nicht sonderlich attraktiv, doch er hatte den Verdacht, dass Katie ihm heute Abend ziemlich gut gefallen würde.
„Wir sollten jetzt unsere Geschichte abstimmen“, schlug Katie leise vor.
Verwundert sah er sie an. Ihre Pupillen waren ein wenig geweitet, und sie schien etwas aufgeregt zu sein. Zum Anbeißen.
„Ich meine, wie wir zusammengekommen sind“, fügte sie hinzu.
„Am besten bleiben wir möglichst nah an der Wahrheit. Unsere Mütter haben uns verkuppelt.“
„Gut. Sagen wir, vor einem halben Jahr?“
„In Ordnung. Seitdem sind wir unzertrennlich.“ Er grinste. „Natürlich war ich etwas erstaunt, als du gleich am ersten Abend mit mir schlafen wolltest, aber als perfekter Gentleman konnte ich die Einladung wohl nicht ausschlagen.“
Mit großen Augen sah sie ihn an und runzelte dann die Stirn. „Wie bitte? Du warst derjenige, der schon nach fünf Minuten vollkommen verrückt nach mir war. Du hast mich regelrecht verfolgt! Im Grunde bin ich nur aus Mitleid mit dir ausgegangen, weil ich befürchtete, dass du
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