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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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Assistentin.
    Doch ausgerechnet diese Tatsache führte Cayo immer wieder vor Augen, wie viel mehr Dru für ihn gewesen war. Sie war wie eine Partnerin. Und nun war sie fort, fast so, als hätte es sie nie gegeben.
    Aber was hatte er erwartet? Immer und immer wieder stellte er sich diese Frage, doch er fand keine Antwort darauf. Dru hasst mich. Das hatte sie ihm selbst gesagt. Hatte er wirklich geglaubt, der Sex würde daran etwas ändern? Hatte er wirklich angenommen, er wäre plötzlich ein besserer Mensch geworden – und nicht mehr das Ungeheuer, das er immer gewesen war? Das Ungeheuer, das der einzigen Person auf der Welt, die ihm je etwas bedeutet hatte, so viel Leid zugefügt hatte.
    „Mr Vila?“, hörte er plötzlich Claire. Dem Klang ihrer Stimme nach zu urteilen, hatte sie seinen Namen nicht das erste Mal gesagt. „Mr Young ist am Telefon. Soll ich ihn zu Ihnen durchschalten?“
    „Ja“, murmelte Cayo. Es ist nicht ihre Schuld, dachte er. Sie kann nichts dafür, dass sie nicht Dru ist. Das hielt er sich mehrmals täglich vor Augen. „Danke schön, Claire.“
    Nachdem er das Telefongespräch beendet hatte, drehte er sich mit seinem Stuhl zum Panoramafenster und starrte hinaus in den Londoner Nieselregen. Seine trübe Stimmung passte zum Wetter, nur leider hielt beides für seinen Geschmack schon viel zu lange an.
    Er konnte sich selbst kaum noch ertragen. Was war nur los mit ihm? Als sein Großvater ihn damals vor die Tür gesetzt hatte, da hatte er sich doch auch nicht hängen lassen und Trübsal geblasen. Nein, er hatte sich aufgemacht, hart gearbeitet und sich ein eigenes Leben aufgebaut. Vielleicht hatte sein schwerer Start ins Erwachsenenleben auch sein Gutes. Denn wo wäre er heute, hätte ihn sein Großvater damals nicht vor die Tür gesetzt?
    Natürlich kannte er die Antwort auf diese Gedankenspielerei. Er wäre auch Schuster geworden, würde in einem kleinen weißen Haus seines Heimatdorfes leben und noch immer für die Sünden seiner Mutter zahlen – egal wie rechtschaffen er sein Leben auch führen würde. Bei diesem Gedanken entfuhr ihm ein spöttischer Laut.
    Gut, dass ich unter dieses Kapitel meines Lebens einen Schlussstrich gezogen habe, dachte er erleichtert. Doch dann fiel ihm Dru wieder ein …
    … und wie sie zusammen bei Vollmond auf einer Decke am Strand von Bora Bora gelegen hatten, noch ganz außer Atem von ihrer stürmischen Leidenschaft, die sie zuvor übermannt hatte.
    Sie hatten eng aneinandergekuschelt in den Sternenhimmel gesehen, geredet und gelacht. Doch dann war ihre Unterhaltung auf ein ernstes Thema gekommen.
    „Mein Bruder war drogenabhängig“, hatte Dru ihm schließlich offenbart. Er hatte gespürt, wie schwer und gleichzeitig wichtig es für sie war, über dieses Thema zu sprechen.
    Und so hatte Cayo ihr einfach nur aufmerksam zugehört. Sie hatte ihm von Dominics unzähligen Rückfällen erzählt, von den vielen Klinikaufenthalten, den Arztrechnungen und von der großen Liebe zu ihrem Zwillingsbruder, der zweifelsohne der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen war. Es war eine unglaublich traurige Geschichte gewesen, mit vielen Höhen und noch mehr Tiefen.
    „… doch eines Tages kamen alle Rettungsversuche zu spät, und er ist einfach nicht mehr aufgewacht.“
    Cayo hatte sie nachdenklich angesehen und nach irgendeinem Hinweis gesucht. Einem Hinweis, der ihm Aufschluss über ihre wahren Gedanken und Gefühle hätte geben können. Ihre Augen hatten eine Spur dunkler gewirkt als sonst, doch darüber hinaus hatte er nichts gefunden.
    Dann war sie zärtlich mit den Fingern über die Konturen seines Gesichts gefahren.
    „Ich frage mich, wie das wohl ist?“, hatte sie dabei geflüstert. „Ich meine, einer Sucht nicht widerstehen zu können, obwohl man weiß, dass sie einen zerstört.“
    Er hatte leicht die Stirn gerunzelt. „Dru, wahrscheinlich weißt du nicht …“
    Doch anstatt ihn ausreden zu lassen, hatte sie sich an ihn geschmiegt und ihn mit einem heißen Kuss zum Schweigen gebracht.
    Erst jetzt dachte er wieder an diese Situation. Hatte sie ihn vielleicht von Anfang an gewarnt? War sie die Droge, von der er nicht mehr loskam und die ihn nun langsam vergiftete? Er war sich selbst fremd. Noch immer starrte Cayo nachdenklich aus dem Fenster seines Büros, und zum ersten Mal stellte er seinen ganzen Reichtum infrage. Was würde er tun, könnte er all seinen Besitz eintauschen und im Gegenzug Dru dafür bekommen?
    Nicht, dass sie ihn je vor diese Wahl

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