Julia Extra Band 369
Verbündeten und Handelspartner abgeben und die unschuldige Badra eine wunderschöne Ehefrau, die von seinem Volk bewundert wurde.
Asad schüttelte den Kopf. Er war ein Idiot gewesen.
So war er nicht im Mindesten überrascht gewesen, als Badra seinen zweiten Antrag angenommen hatte. Er hatte vermutet, dass ihr Vater sie von den Vorzügen dieser Verbindung überzeugt hatte. Erst in der Hochzeitsnacht hatte er den wahren Grund für ihre Kapitulation erfahren.
Anders als er erwartet hatte, war sie keine Jungfrau, sondern sehr erfahren im Bett gewesen.
Außerdem war sie schwanger gewesen. Das hatte er erst gemerkt, als sie am nächsten Morgen aufgewacht war und an einer Übelkeit gelitten hatte, wie er sie bisher nur von schwangeren Frauen seines Stammes gekannt hatte.
Als er von ihr verlangt hatte, die Wahrheit zu erfahren, hatte sie ihm alles unter Tränen gestanden.
Sie habe eine Affäre mit einem verheirateten Mann gehabt, der sie verführt habe und von dem sie nun schwanger sei. Sie habe Angst vor der Reaktion ihres Vaters, wenn dieser es erfuhr. Für ihn, Asad, habe sie immer eine Schwäche gehabt und seinen Heiratsantrag angenommen, weil sie ihre Lektion gelernt habe. Sie glaube nicht, dass sie ihm dadurch Schaden zufügen würde.
Als sie dann erfahren hatte, dass es ein Mädchen werden würde, war sie davon ausgegangen, dass er seine Tochter nicht zurückweisen würde, weil sie das Ergebnis der Ignoranz und Naivität ihrer Mutter sei, oder?
Sie hatte darauf angespielt, dass er sich als modernen Mann betrachtete, der alte Traditionen mit den Einflüssen der Moderne verband. Und er hatte ihre Erklärungen geschluckt, weil sein Stolz nichts anderes zugelassen hatte.
Zwar hatte er nicht vergessen, dass sie mit achtzehn nur Verachtung für ihn übrig gehabt hatte, doch er glaubte, sie würde ihn mittlerweile anders sehen. Außerdem fühlte er sich mitverantwortlich, weil er darauf beharrt hatte, nur sie und keine andere zu heiraten. Sie würde ihn nicht zurückweisen, den Löwen seines Stammes.
Da er sich als ihr Retter dargestellt hatte, konnte er nun keinen Rückzieher mehr machen.
Badra behauptete, sie habe die Beziehung mit ihrem Geliebten beendet, nachdem sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte, doch insgeheim zweifelte er daran. Aber genau wie sie hatte er das Ehegelübde gesprochen. So setzte er alles daran, seine Ehe zu retten.
Seine Zweifel bestätigten sich einen Monat nach Nawars Geburt, als sein Sicherheitschef in der neu eingerichteten Kommandozentrale ihn informierte, dass Badra Kontakt zu ihrem früheren Liebhaber aufgenommen habe.
Diese Erkenntnis kam allerdings zu spät. Er liebte seine Tochter und wollte sie nicht verlieren, nur weil Badra so egoistisch war.
Nur wegen dieser Frau und seines eigenen Stolzes hatte er die Freundschaft mit der einzigen Frau beendet, deren Loyalität und Integrität immer außer Frage gestanden hatten.
Anders als Badra, die andere nur manipuliert und hintergangen hatte, kamen für Iris ihre Mitmenschen immer an erster Stelle. Und nun, da er mehr über ihre Vergangenheit wusste, fand er diese Eigenschaft noch bewundernswerter.
8. KAPITEL
Auch am nächsten Abend begleitete Asad Iris zur Schlafenszeit zu ihrem Raum. Allerdings war es diesmal viel später, sein letzter Gast war gerade gegangen.
„Es gibt einen Raum hier, den du noch nicht gesehen hast“, sagte er, als sie vor ihrer Tür standen.
Nachdem sie sich in den letzten Stunden den Kopf darüber zerbrochen hatte, was sie tun sollte, war Iris zu einer Entscheidung gekommen.
Eins war sicher – er würde nicht aufgeben. Schließlich wusste sie, wie entschlossen er sein konnte. Er wollte sie. Und er würde alles daransetzen, sie zu bekommen.
Und sie bezweifelte, dass sie es in den nächsten Wochen schaffen würde, ihm aus dem Weg zu gehen und ihr Verlangen für ihn zu unterdrücken.
Wenn sie wieder Gefühle für ihn entwickelte, war sie verloren. Aber sie hatte keine Wahl, oder?
Sie war zu dem Ergebnis gekommen, dass ihre Wunden heilen würden, wenn sie wieder mit ihm schlief. Manchmal konnte man nur wiedergeboren werden, wenn man durchs Feuer ging. Diesmal würde sie diejenige sein, die ging, und deshalb würde sie in den nächsten Jahren nicht immer nur sein Gesicht sehen, wenn sie einen anderen Mann anblickte. Diesmal wusste sie, dass er keine gemeinsame Zukunft mit ihr plante, und sie würde sich keine falschen Hoffnungen machen … oder sich wieder in ihn verlieben.
„Du hast recht“,
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