Julia Extra Band 370
sehr?“ Shirley ging auf ihn zu. Und er auf sie. In der Mitte der kleinen Kabine trafen sie aufeinander, ein einziger Wirbel aus Berührungen und Küssen und ungeschickter Hast.
Hayden küsste sie immer leidenschaftlicher und drängte sie an die geschlossene Tür. Sein Körper presste sich an ihren, mit den Fingern fuhr er durch ihren Pferdeschwanz und zog dann ungeduldig das Band heraus, sodass ihr die Haare den Rücken hinabfielen.
„Es ist wie die Brandung in der Nacht“, murmelte er heiser, das Gesicht in den dunklen Locken vergraben.
Überwältigt von seinem Verlangen zog Shirley ihm das T-Shirt aus den Shorts und ließ die Hände über seine glatte Haut gleiten, den muskulösen Rücken hinauf, bis zu den Schulterblättern. Genussvoll neigte sie den Kopf zurück, als Hayden mit den Lippen und der Zunge ihren Hals liebkoste.
„Ich habe davon geträumt, seit du mit diesen kniehohen Schnürstiefeln in meinem Wohnzimmer gesessen hast. Damals wollte ich dich Öse für Öse aufschnüren. Jetzt muss das hier genügen.“
Und seine Hände wanderten ihre Taille hinab, die zarten Berührungen ließen sie erschauern. Ungeduldig riss er das Zierbändchen aus den Ösen ihrer dunkelbraunen Shorts, bevor er Shirley zu den beiden schmalen Betten zog. Um sie zusammenzuschieben, ließ er Shirley kurz los. Sie kniete sich auf die Bettkante, dann lagen sie sich wieder in den Armen, und sie suchte seinen Mund. Überwältigt von ihrer eigenen Kühnheit. Und von Verlangen.
Hayden löste die Lippen von ihren. „Bist du sicher, Shirley?“
„Nein“, flüsterte sie. „Aber ich tue es trotzdem.“
Sanft drückte er sie auf das Bett, schob sich auf sie – und plötzlich war es ein kleines bisschen zu real, die weiche Matratze unter sich und den harten, kräftigen Mann auf sich zu spüren. Aber er küsste sie sanft auf den Mund und erforschte sie wundervoll langsam und sinnlich, lag schwer und beschützend auf ihr. Er ließ sich Zeit, sie kennenzulernen, und seine blauen Augen waren der ruhende Pol für ihre außer Kontrolle geratenen Gefühle.
Als Hayden sich das T-Shirt auszog, beobachtete er sie genau. Wartete darauf, dass sie es sich anders überlegte. Oder seinem Beispiel folgte.
Shirley hatte nicht vor, jetzt einen Rückzieher zu machen. Gerade als sie alles bekam, was sie wollte.
„Soll ich dir helfen, sie auszuziehen?“, flüsterte Hayden.
„Was?“ Sie rang nach Atem, als sie seine Finger auf ihrem Bauch spürte, versuchte, sich zu konzentrieren.
„Deine Shorts. Dein T-Shirt.“
Sie lächelte Hayden an. Fest entschlossen, sehnsüchtig, herausfordernd. „Ja.“
9. KAPITEL
Sie hatten das Essen mit dem Kapitän verpasst. Hayden hatte sich spät am Abend in die Schiffsküche schleichen und den Koch überreden müssen, ihnen etwas zu essen einzupacken.
Ein paar Stunden später waren sie eingeschlafen. Erschöpft, eng umschlungen.
Und jetzt war es Morgen, und Shirley rührte sich.
Hayden nutzte die letzten kostbaren Momente, um sie zu betrachten. Shirley ohne Make-up, ohne Stress, ohne Meinung. Mit dem kleinen Finger strich er ihr eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie öffnete die Augen, sah ihn verwirrt an. Eine Sekunde nur, dann erinnerte sie sich daran, was sie in der Nacht miteinander erlebt hatten. Er setzte sein Pokerface auf. „Guten Morgen.“
Wie eine Katze streckte sich Shirley unter dem Laken. Sie zuckte zusammen. Und errötete über den Grund für das Zusammenzucken. Schließlich lächelte sie.
Ein Lächeln. Hätte schlimmer kommen können, dachte Hayden.
„Morgen“, murmelte sie.
„Hungrig?“
„Ausgehungert.“
„Möchtest du zum Frühstück nach oben gehen?“
„Gleich.“
„Möchtest du zuerst ins Badezimmer?“
Sie schüttelte den Kopf. „Lass mich erst mal richtig wach werden.“
„Möchtest du darüber reden, was sich zwischen Queenstown und unserer Ankunft auf dem Schiff geändert hat?“ Hayden hatte nicht die Absicht gehabt, das zu fragen. Die Worte waren ihm einfach herausgerutscht. Er war es nicht gewohnt, sein Glück anzuzweifeln oder übermütig zu werden.
„Abgesehen von der Landschaft?“
„Haha.“
Shirley setzte sich auf und steckte sorgfältig das Laken unter den Achseln fest. „Ich habe einfach entschieden, dass oberflächlicher Sex nicht allein ein männliches Vorrecht sein sollte.“
„Oberflächlich im Sinne von ‚einmalig‘?“ Hayden verkrampfte sich. Es hatte sich nicht oberflächlich angefühlt, als sie sich unter ihm
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