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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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hatte noch genug Verstand, um es sich nicht anmerken zu lassen.
    Niemals.
    Die vier Tage auf See kamen Shirley viel kürzer vor als auf der Hinfahrt. Vielleicht lag es daran, wie schnell die Zeit verging, wenn sie mit Hayden zusammen war. Und sie waren nicht oft getrennt. Sie schliefen zusammen, sie aßen zusammen, sie spazierten zusammen herum, sie arbeiteten zusammen.
    Das war viel gemeinsame Zeit, wenn man bedachte, dass sie beide Einzelgänger waren. Vielleicht ging das so gut, weil sie beide wussten, dass ihre Beziehung vorbei sein würde, sobald das Schiff in Sydney anlegte. Ihre oberflächliche Affäre. Dann hatten sie keinen Grund mehr, noch länger zusammen zu sein. Bis zum nächsten Mal, bis zu den nächsten kostbaren und aus dem Rahmen fallenden Augenblicken zusammen.
    Nun aber lag die Paxos am Kai und der Moment des Abschieds war gekommen. Shirley drehte sich noch einmal um und winkte Kapitän Konstantinos auf der Brücke zu. Dann wandte sie sich wieder Hayden zu, der neben ihr stand. In den vergangenen Tagen hatte er sie näher an sich herangelassen, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Nicht ganz, aber teilweise.
    Für ihn, das spürte sie, war das eine Menge.
    „Also …“
    Shirley lächelte ihn strahlend an, fest entschlossen, ihre Gefühle nicht zu zeigen. „Also …“
    „Das war’s dann wohl?“
    Musste er so erleichtert klingen? „Scheint so.“
    „Bis zum nächsten Mal?“, fragte Hayden.
    Die Liste war noch nicht fertig. Was bedeutete, dass sie auch noch nicht fertig miteinander waren. „Du bist dran mit Organisieren“, sagte Shirley. Er war am Zug. Wenn er sie nicht wiedersehen wollte, brauchte er es nur hinauszuzögern.
    Sie würde nicht betteln.
    Hayden sah weg, beobachtete einen Streit zwischen Gabelstaplerfahrern. Schließlich blickte er Shirley wieder an. „Neuseeland hat mir wirklich Spaß gemacht. Die Reise. Unsere gemeinsame Zeit.“
    War die Trennung nach einem flüchtigen Abenteuer immer so peinlich? „Ja, es war amüsant.“ Und leidenschaftlich, herausfordernd, erschreckend und ergreifend. Aber unter diesen Umständen schien es sicherer zu sein, sich an „amüsant“ zu halten.
    „Danke“, sagte Hayden.
    „Wofür?“ Dafür, dass sie sich ihm an den Hals geworfen hatte oder dass sie ihm beim Abschied keine Szene machte?
    „Dafür, dass du mich auf diese Reise hast mitkommen lassen.“
    „Wahrscheinlich hättest du dich auf so einem da wohler gefühlt.“ Shirley deutete auf ein Kreuzfahrtschiff auf der anderen Seite des Hafens. Und plötzlich stellte sie sich vor, mit Hayden in einer Luxussuite zu sein, mit einem Bad plus Whirlpool, einem Riesenbett und einem wirklich bequemen Plüschteppich.
    „Könnte sein, aber es wäre bei Weitem kein so unvergessliches Erlebnis gewesen. Tatsächlich danke ich dir, weil du mich mit dir zusammen die Wünsche auf der Liste verwirklichen lässt. Es tut mir gut … Orientierung zu haben. Ein Ziel.“
    Verdammt! Zwanzig Sekunden, bevor sie getrennte Wege gingen, sagte er etwas mit so viel Tiefgang. Mit einer großen Geste einen Schlussstrich zu ziehen würde zu Hayden passen … Vielleicht würde er die nächste Aufgabe auf der Liste doch nicht verfolgen.
    Shirley stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Lächerlich keusch. „Tschüs, Hayden. Wir sehen uns …“ Bald? Später? In meinen Träumen? Nichts davon hatte sie in der Hand, deshalb begnügte sich Shirley mit: „Bis dann.“
    „Ich melde mich.“
    Das war fast so schlimm wie „Ich rufe dich an“.
    Sie griff nach ihrem Koffer. Im selben Moment bückte er sich danach, und ihre Finger berührten sich am Griff. Hayden ließ los und richtete sich auf.
    „Ich melde mich“, wiederholte er.
    Sein intensiver Blick war wie ein Versprechen. Deshalb wusste Shirley, dass es ihm ernst war.
    Sie lächelte. Drehte sich um. Ging zum Parkplatz.
    Wegzugehen war noch schwerer, als von der Brücke in die Schlucht zu springen. Da hatte sein heißer Kuss sie abgelenkt.
    Jetzt hatte sie nichts.

10. KAPITEL
    „Ich bin fast sicher, dass meiner Mutter so etwas nicht vorschwebte.“
    Sechs Wochen! Sechs Wochen, seitdem die Paxos in Sydney festgemacht hatte.
    Sechs lange Wochen, ohne Hayden zu sehen.
    Nicht, dass sich Shirley anmerken ließ, wie aufgeregt sie war.
    Drei Meter vom Anlegesteg entfernt, schaukelten sie in einem Einbaum auf dem Vorortkanal. „Wo hast du dieses …“, sie mochte es nicht Boot nennen, „… dieses Ding gemietet?“
    „Die
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