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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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Gondel.“
    Shirley lachte, auch aus reiner Freude darüber, Hayden wieder gegenüberzusitzen. Erst als sie ihm vorhin die Tür geöffnet hatte, war ihr bewusst geworden, dass sie in den letzten sechs Wochen gar nicht richtig durchgeatmet hatte. „Das ist keine Gondel.“
    „Bis nach Venedig kommen wir auf einem Containerschiff nicht. Und selbst hier eine Gondel zu mieten wäre zu teuer gewesen. Schließlich soll ich möglichst kein Geld ausgeben.“
    „Und etwas Besseres konntest du nicht stehlen?“
    „Na, na!“, sagte Hayden beleidigt. „Machen.“
    „Du hast dieses Ding geschnitzt?“ Ein Kopfmensch wie er? Shirley blickte ihn verblüfft an.
    Er wurde rot. „Ich hatte Hilfe, aber ja.“
    Unter dem Aspekt war es gar nicht so übel. Trotzdem war es keine Gondel. „Warum ist sie nicht fertig?“
    „Weil ich ungeduldig bin.“
    Ihr Herz fing an zu rasen. Hatte er sich etwa danach gesehnt, sie zu sehen? Er hätte jederzeit anrufen können. Andererseits, nein, nicht ohne viel mehr zu sagen, als er eigentlich wollte. „Brennst du darauf, die Liste zu Ende zu bringen?“
    „Nein.“
    Oh. Shirley war nicht mutig genug weiterzufragen. Deshalb nahm sie einen Umweg zu dem, was sie wirklich wissen wollte. „Wer hat dir geholfen, das Boot zu bauen?“
    „Russell.“
    „Welcher Russell?“
    „Ich weiß seinen Nachnamen nicht. Russell von den Delfinen.“
    „Der mit uns im Wasser war?“
    „Ja. Er ist Tischler von Beruf.“
    Anscheinend kein besonders guter. „Wie hast du das erfahren? Du hast kaum mit ihm gesprochen.“
    „Wir … arbeiten zusammen.“
    „Was? Seit wann?“
    „Seit ungefähr einem Monat nach unserem Besuch am Delfinstrand. Durch Russell habe ich Kontakt zur ‚Dolphin Preservation Society‘ bekommen. Sie sind jetzt mein Klient.“
    „Du hast die Delfinschützer als Kunden angeworben?“, brauste sie auf.
    „Ja, Shirley“, erwiderte Hayden genervt. „Ich dachte mir, dass sie Millionen unter dieser Bruchbude am Strand versteckt haben müssen, und ich wollte meinen Anteil.“
    Sie seufzte verwirrt. „Ich verstehe nicht.“
    „Ich arbeite ohne Bezahlung mit ihnen. Ich helfe ihnen, Spender zu finden und die Besucherzahl am Strand zu steigern.“
    Ihr war, als würde sie plötzlich über dem Wasser schweben. „Du hilfst ihnen?“
    „Ich kann gelegentlich auch nett sein.“
    „Ja, natürlich.“ Shirley hatte diese nette Seite persönlich erlebt. „Warum hast du es mir nicht erzählt?“
    „Ich habe es gerade getan.“
    „Vor Monaten schon, meine ich. Warum hast du es verschwiegen?“
    „Weil ich wusste, dass du so ein Theater deswegen machen würdest.“
    „Ich mache kein Theater, ich bin neugierig.“
    „Tja, es liegt mir fern, Shilohs Neugier nicht zu befriedigen.“
    Ein klasse Ausweichmanöver. Und dann kam es ihr in den Sinn. Ihr stockte das Herz. „Hast du … War es meinetwegen?“ Lächerlich. Wahrscheinlich war es ihm egal, was sie von ihm hielt. Abgesehen davon, was sie von ihm im Bett hielt. Und die Antwort darauf wusste er. Weil keine Frau die Reaktionen vortäuschen konnte, die er bei ihr ausgelöst hatte.
    „Nein, nicht deinetwegen.“ Die Antwort kam prompt. Vielleicht ein bisschen zu prompt.
    Okay. „Also hast du es für dich getan?“
    „Nein. Für sie.“
    Shirley lächelte, als ihm klar wurde, dass er festsaß. Ob er es für sie, für die Naturschützer oder sich selbst getan hatte, änderte nichts an der Tatsache. „Das ist ein ziemlich großer Wechsel der Weltanschauung, Hayden.“
    „Du glaubst, dass ich mich nur für Geld interessiere?“
    Jetzt nicht mehr. Was bedeutete, dass es gerade sehr viel schwieriger geworden war, ihre Gefühle für ihn unter Kontrolle zu halten. Solange er ein Mann war, der sein Können nutzte, um andere zu manipulieren und auszubeuten, war es möglich, sich gegen die Anziehungskraft und Faszination zu wehren. Aber wenn er ein Mann war, der denjenigen half, die sich für eine gute Sache einsetzten … Ein Mann, der ein Boot schnitzte, um sie zufriedenzustellen …
    Sie musste weg von solchen gefährlichen Gedanken. „Also dies ist unsere Gondel?“
    Hayden deutete mit einer weit ausholenden Armbewegung auf den von teuren Häusern gesäumten Kanal. „Und das ist unser Venedig.“
    Okay, dann war es eben Venedig. Shirley setzte sich ordentlicher hin und glättete die Falten ihres Rocks. „Solltest du uns nicht staken und auf Italienisch singen?“
    „Niemand sollte sich das anhören müssen“, witzelte Hayden. „Aber was
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