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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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Tage für die Vereinigung. Und du verschwendest Zeit für Reisen.“
    Erst jetzt verstand Rakhal, was sein Vater meinte. „Deshalb habe ich Natasha nicht hergebracht. Was gestern passiert ist, war ein Fehler. Sollte sie nicht schwanger sein, werde ich eine Braut aus Alzirz suchen, eine Frau, die unsere Lebensart versteht, die stolz sein wird, den nächsten Regenten zu gebären. Das Volk wird dies hier nicht gut auffassen, das ist mir klar …“
    „Sie werden sich beruhigen, wenn es einen Erben gibt.“
    „Natasha wäre eine schlechte Wahl.“ Selbst für seine Ohren klang es harsch, aber es war wichtig, dass sein Vater verstand, um Natashas als auch um des Landes willen. Doch sein Vater hatte andere Vorstellungen.
    „Du hast deine Wahl bereits getroffen, als du ungeschützt mit ihr geschlafen hast.“
    „Einmal.“
    „Es muss öfter passieren.“ Der König sah seinem Sohn in die Augen. „Und die Wüste muss ihren Anteil daran haben.“
    Rakhal sah plötzlich Angst in den Augen des Vaters.
    „Die Regeln wurden schon einmal gebrochen …“
    „Vater“, unterbrach Rakhal den König, „der Tod meiner Mutter ist nicht darauf zurückzuführen.“ Das sagte ihm die Logik, dennoch wankte seine Stimme bei den Worten.
    „Du wurdest in London empfangen“, sagte der König, „ohne dass die Rituale eingehalten wurden, und jeder hat die Konsequenzen miterlebt. Gerade du solltest wissen, dass die Macht der Wüste sich nicht immer erklären lässt. Bist du so mutig, um deine modernen Theorien an deinem eigenen Kind beweisen zu wollen?“ Die Stimme des Königs klang jetzt energischer, er erhob sich und stand aufrecht und gerade. „Auch ich war einst jung und kühn wie du. Ich habe die Dinge auf meine Art erledigt, statt den alten Traditionen zu folgen, und wohin hat das geführt? Deine Mutter starb im Kindbett, und bei dir bangten wir lange, ob du überhaupt überleben würdest. Die Wüste hat uns eine harte Lektion erteilt. Du, Rakhal, hast nun die Chance, die Dinge zu richten. Nutze sie. Geh jetzt, und lass deine Frau für die Nacht vorbereiten.“
    Rakhal öffnete den Mund, wollte widersprechen, doch der König fuhr entschieden fort: „Morgen wird man ihr Henna auftragen, und danach wird sie ruhen.“
    „Es ist besser, wenn sie im Palast bleibt …“
    „Nein! Du bist ihr Beschützer. Ohne dich wird sie sich hier ängstigen. Sie wird mit dir zusammen in der Wüste bleiben, bis wir eine Antwort haben.“
    Die Aussicht passte Rakhal keineswegs. Die Zeit in der Wüste war dafür gedacht, um nachzudenken und in sich zu gehen. Unmöglich, dass er Natasha dabei haben würde, vor allem, wenn man ihr Henna aufgetragen hatte. Denn dann durfte er ihren Körper nicht mehr berühren. „Sie gehört nicht in die Wüste“, sagte er.
    „Wie sie auch nicht in dieses Land gehört.“
    Zum ersten Mal erhielt Rakhal einen Einblick in den Ärger seines Vaters.
    „Deine Wahl mag nicht die weiseste gewesen sein, doch das Volk wird schnell vergessen, wenn das Ziel erreicht ist. Falls nicht, braucht niemand es zu wissen.“
    „Willst du sie deshalb in der Wüste verstecken?“
    Sein Vater war älter und weiser und hatte mehr Antworten. „Niemand kann sich in der Wüste verstecken. Meine Frau, deine Mutter, hat mir das klargemacht. Die Wüste wird immer die Wahrheit hervorbringen. Dienerinnen werden bei ihr sein, ebenso Abdul. Sie werden mir ständig berichten.“ Der König sah seinem Sohn fest in die Augen. „Noch bin ich der König. Und jetzt geh“, wies er seinen Sohn an. Als Rakhal jedoch schon bei der Tür war, hielt er ihn noch einmal auf. „Hast du die Neuigkeiten aus Alzan gehört?“
    „Über die Zwillingsmädchen?“ Rakhal ging zu vieles durch den Kopf, als dass er hätte lächeln können. Nicht nur musste er Natasha jetzt eröffnen, dass sie mit ihm in die Wüste kommen würde, sondern auch, dass sie heute Nacht das Bett mit ihm teilen musste.
    „Über die Scheicha. Es wird gesagt, dass die Schwangerschaft schwierig war und die Scheicha mit einer weiteren Schwangerschaft ihr Leben riskiert.“
    „Stammt das aus einer verlässlichen Quelle?“, fragte Rakhal nach.
    „Es stammt aus der verlässlichsten überhaupt“, antwortete der König betont. „Natürlich hat er es nicht so direkt gesagt. Das tut er ja nie.“
    Und Rakhal wusste, auf wen sein Vater sich bezog: auf den weisen alten Mann der Wüste.
    „Er sieht nicht nur eine Prüfung auf uns zukommen, sondern zwei … zwei Prüfungen, die uns entweder auf

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