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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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Verlangen, das ihr bis jetzt völlig fremd gewesen war.
    Es war nur der Stoff ihrer Kleidung, der ihre warme Haut noch voneinander trennte. Josie öffnete den Mund, doch nur ein leiser Laut kam ihr über die Lippen. Er war zu leise für die Umstehenden, aber Dario hatte ihn gehört. Sie lächelte zaghaft. Dario verstand sie auch ohne Worte, und in seine Augen trat ein Funkeln. Das Gedränge war weniger geworden, und Dario machte einen kleinen Schritt zurück.
    „Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo wir ein wenig ungestörter sind?“, schlug Dario mit gesenkter Stimme vor.
    Wie einfach war es, spontan Ja zu sagen – aber auch wie gefährlich! Doch Josie konnte es kaum erwarten, ihn noch einmal zu küssen. Doch ein Mann wie Dario würde sich nicht mit einem einzigen Kuss zufriedengeben. Auch sie wollte mehr. Viel mehr! Seit Andy sie verlassen hatte, war Josie allen Annäherungsversuchen von Männern aus dem Weg gegangen. Bis jetzt. Dieser Abend war so anders und einzigartig wie Dario!
    „Das klingt gut“, erwiderte sie langsam.
    Er zog die Brauen hoch. „Nur gut, nicht mehr?“
    Sie richtete ihre Orchidee. „Hast du denn bereits sämtliche Wünsche deiner Gäste ausreichend … befriedigt?“ Josie war sich der Doppeldeutigkeit ihrer Worte bewusst, und auch Dario verstand die Botschaft dahinter.
    „Ich habe mich mit jedem unterhalten, und alle scheinen wunschlos glücklich zu sein. Und weil das auch mein besonderer Abend ist, wird es nun langsam Zeit, dass ich etwas finde, dass meine Wünsche … befriedigt.“
    Josie wurde der Mund trocken, als sie das offensichtliche Verlangen in seinen Augen bemerkte. Es war ihr unmöglich, den Blick von ihm abzuwenden. Sie schauten einander an, und die Zeit schien stillzustehen.
    Josie fühlte sich plötzlich wie Alice im Wunderland. Eine völlig neue Welt lag vor ihr. Dieser Gedanke war so überwältigend, dass ihr ganz schwindelig davon wurde. Sie schaute von Dario weg, wandte sich wieder dem Buffet zu, atmete tief ein und wechselte das Thema.
    „Dies ist wirklich ein tolle Party.“
    „Und ich hatte schon befürchtet, es würde dir nicht gefallen.“
    „Im Gegenteil!“
    „Also bist du froh, hier zu sein?“
    „Definitiv. Es ist die beste Party, auf der ich je war. Mit Ausnahme meiner Geburtstage.“
    „Ach, du gibst also doch manchmal Partys?“
    Sie lachte. „Nicht wirklich. Meine Mutter organisiert sie für mich, und das schon, solange ich denken kann. Sie backt mir einen Kuchen, schmückt das Haus, und am Abend bestellen wir uns Essen beim Lieferservice. Es ist also fast so wie hier, nur eine Million Mal kleiner“, scherzte Josie.
    „Es muss wunderbar sein, einen Menschen zu haben, der das jedes Jahr für einen tut.“
    „Würdest du gerne tauschen?“ Sie lachte.
    „Ja, das würde ich.“
    Ungläubig sah sie ihn an und hatte dabei das Gefühl, eine Spur von Wehmut in seinem Gesicht zu erkennen.
    „Soll das heißen, dass noch nie jemand eine Geburtstagsparty für dich organisiert hat?“
    „Nein, noch nie.“
    „Nicht einmal, als du noch ein Kind warst?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Dario, das ist furchtbar.“
    „Antonia erging es genauso“, sagte er mit einem Schulterzucken.
    „Kein Wunder, dass sie heute keine Chance ungenutzt verstreichen lässt, wenn es ums Feiern geht.“
    Er lächelte schief. „Ja, das könnte einer der Gründe dafür sein. Wie war es eigentlich, als ihr zusammengewohnt habt?“
    „Wenn ich von Antonia mal die Nase voll hatte, bin ich kurzzeitig zu Andy gezogen, meinem Verlobten. Aber damit war Schluss, als …“ Überrascht machte Josie eine Pause. Der Schmerz, den sie sonst immer verspürte, sobald die Rede auf Andy kam, war ausgeblieben. Vielleicht lag es an diesem besonderen Abend und dem gutaussehenden Mann an ihrer Seite, dass sie die Vergangenheit hinter sich lassen konnte. Sie dachte an Darios Worte. Er hatte Andy einen Dummkopf genannt, der sie gar nicht verdient hatte. Zum ersten Mal hatte Josie das Gefühl, dass er damit womöglich recht hatte.
    „Denk nicht mehr an ihn.“ Er strich Josie eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Das ist leichter gesagt als getan!“
    Plötzlich hatte Josie das dringende Bedürfnis, Dario alles zu erzählen, die ganze traurige Geschichte – auch in der Hoffnung, sich so davon befreien zu können.
    „Andy hat mich nicht nur einfach betrogen, musst du wissen. Er hatte über viele Monate eine Affäre, und es stellte sich heraus, dass eine ganze Menge Leute an der Fakultät davon

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