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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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stattdessen den Eisläufern zu. So konnte er sich besser konzentrieren. „Können Sie es aber noch mal wiederholen?“
    Am anderen Ende der Leitung verbreitete sich Charles weiter über die finanzielle Lage der Firma und die Konsequenzen des bevorstehenden Zukaufs, dem so lange J. C.s ganze Leidenschaft gegolten hatte.
    Bis er nach Beckett’s Run gekommen war. Bis er als Ersatzvater Verantwortung für Henry übernommen hatte. Und bis Grace McKinnon wieder aufgetaucht war.
    „Ich rufe später zurück. Sie können mir die Zahlen per E-Mail schicken, und ich schaue sie mir dann an.“
    „Aber …“
    „Ich rufe zurück. Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen.“ J. C. verabschiedete sich und legte auf. Noch bevor er das Handy verstaut hatte, klingelte es erneut. Während des Gesprächs mit dem Steuerberater klopfte schon sein Anwalt an. Grace und Henry waren noch ein weiteres Mal bergab gerodelt und nach oben zurückgekommen, erst dann konnte J. C. sich vom Telefon losreißen. Ein halbes Dutzend Nachrichten auf der Mailbox ließ er unbeachtet, und permanent gingen neue E-Mails ein.
    „Onkel Jace, fährst du mit uns?“, fragte Henry. „Grace muss aber lenken, weil sie so schnell fährt.“
    J. C. sah Grace fragend an.
    „Schnell, aber nicht zu schnell. Komm schon, du Streber, schwänz mit uns die Schule.“
    „Geht nicht.“ Er konnte nicht unbegrenzt freimachen, so gern er es auch wollte. „Henry, wir müssen nach Hause.“
    Hatte Henry gerade noch vor Glück gestrahlt, wurde er nun auf einen Schlag ganz ernst. „Okay.“
    Er wehrte sich gar nicht erst, bettelte nicht, stritt nicht. Es brach J. C. das Herz. Der gute Henry, der einfach keine Schwierigkeiten machen wollte.
    „Wenn es dir nichts ausmacht“, sagte Grace, „bleibe ich noch ein bisschen mit ihm. Ich bringe ihn dann später zu euch.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja.“ Sie sah zu Henry. „Wir beide kommen schon zurecht, oder?“
    Henry nickte. „Ja. Und Grace ist auch meine Freundin, Onkel Jace.“
    „Da hast du wohl recht, Kumpel.“
    Niemals hätte J. C. mit Grace’ Angebot gerechnet, auf Henry aufzupassen. Doch er zögerte noch. „Und wie wollt ihr nachher mit dem Schlitten zu uns kommen? Der passt nie in deinen kleinen Flitzer.“
    „Irgendwie kriegen wir das schon hin, J. C.“, erklärte Grace.
    „Bitte, Onkel Jace.“
    Henrys blaue Augen leuchteten hoffnungsvoll. J. C. seufzte. „Also gut. Aber ihr nehmt meinen Wagen, und ich nehme deinen.“ Damit reichte er Grace den Schlüssel. „Pass gut auf Henry auf.“
    „Das werde ich.“ Sie kramte ihren Schlüssel hervor und hielt ihn ihm hin. „Und du pass auf meinen Wagen auf.“
    Einen Moment blieb er noch, während die beiden sich für die nächste Fahrt bereitmachten. Als sie losschossen, drehte er sich zur Straße und ging fort. Zurück in das Leben, das schon seit seiner Geburt für ihn vorgesehen war.
    Ein Leben, das er hasste.

7. KAPITEL
    Nachdem sie rund fünfzehn Mal den Berg hinaufgestapft und wieder hinabgefahren waren, hatte Henry genug. Grace nahm den Schlitten, und sie gingen Richtung Parkplatz. „Also, auf zu deiner Grandma.“
    „Ja.“ Henry schob seine Hand in ihre. Ihre Finger schlossen sich um die kleine Hand.
    Er vertraute ihr, und das wirkte wie das Natürlichste auf der Welt. Dabei hatte Grace noch nie über eigene Kinder nachgedacht. Denn für sie stand fest: Sie würde keine gute Mutter sein. Ihre Eltern waren so oft abwesend gewesen, dass sie sich bei ihnen nicht hatte abschauen können, was gute Eltern ausmacht. Und ohnehin: ohne den richtigen Mann …
    Sie verstaute den Schlitten im enormen Kofferraum von J. C.s Wagen, dann schnallte sie Henry auf dem Rücksitz an und ließ sich hinterm Lenkrad nieder. Bei der Fahrt durch die verschneiten Straßen genoss sie die Sicherheit des riesigen Wagens, doch auf der Auffahrt der Carsons überfielen sie die bösen Gedanken an ihren letzten Besuch hier, als sie J. C. in den Armen eines anderen Mädchens gesehen hatte. Sofort waren ihr die Worte seines Vaters in den Kopf geschossen: „Er meint es nicht ernst mit dir. Wenn dir wirklich etwas an ihm liegt, dann verschwindest du und gibst ihn frei. J. C. muss sein eigenes Leben leben.“
    Wahrscheinlich wunderte sich Henry schon, wie lange sie sitzen blieb. Sie riss sich von den Erinnerungen los, stieg aus und half ihm aus dem Wagen. Auf ihr Klingeln reagierte niemand, während neben ihr Henry von einem Fuß auf den anderen hüpfte. „Grace? Ich muss

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