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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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einem Baby draußen in der Kälte statt in der Lobby stand, hielt er an und ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter.
    Er beugte sich über den Sitz und rief ihr zu: „Was zum Teufel machen Sie denn hier draußen in diesem Sturm mit einem Baby!“
    „Ich warte auf mein Taxi zum Busbahnhof.“
    Bei heruntergelassenem Fenster hörte er, wie der Regen auf die Windschutzscheibe, das Autodach und die Kühlerhaube prasselte. Da sie offensichtlich dachte, er hätte nicht aus Zorn geschrien, sondern um den Sturm zu übertönen, trat sie näher. Ihre hübschen grünen Augen blickten besorgt, und die dichten roten Locken tanzten im Wind.
    „Ich warte schon eine ganze Weile hier. Mein Bus fährt in einer Stunde. Wenn ich ihn verpasse, dann komme ich nicht rechtzeitig nach North Carolina, um noch vor Weihnachten alles Notwendige erledigen zu können. Meinen Sie, mein Taxi hat mich versetzt?“
    „Sicher.“ Schon bereute er, dass er sie so barsch angefahren hatte. Sie stand nicht etwa aus Leichtsinn da draußen im Regen. Sie war auf dem Weg zurück zu ihrer Familie. In den vergangenen sechs Monaten hatte sie für Michael Feeny, der in Europa unterwegs gewesen war, die Wohnung gehütet. Und ihr Taxi kam nicht. Sie war also nicht leichtsinnig. Er durfte nicht immer sofort das Urteil fällen, dass alles, was außerhalb des Normalen lag, immer automatisch falsch sein musste.
    Er ärgerte sich über sich selbst und sah seufzend auf seine Armbanduhr, bevor er den Schaltknüppel der Automatik auf Parken stellte. Er war sowieso noch viel zu früh dran für seinen Flug.
    Also sprang er aus dem Wagen. Er wusste aus Erfahrung, dass es nur eine Möglichkeit gab, mit seinem Schuldbewusstsein fertigzuwerden: tätige Reue.
    „Wie wär’s, wenn ich Sie stattdessen zum Busbahnhof fahre?“
    Elise McDermott sah dem attraktiven dunkelhaarigen Jared Johnson verblüfft in die grauen Augen. Er trug einen teuren Regenmantel über dem dunklen Anzug und dem weißen Hemd mit Krawatte und wurde gerade nass bis auf die Haut, da er keinen Schirm hatte. Als sie mit Michael Feeney vereinbart hatte, seine Wohnung zu hüten, hatte ihr Michael gesagt, sie könnte sich an Jared wenden, wenn sie Hilfe brauchen würde. Und lachend hatte er hinzugefügt, dass Jared zwar etwas mürrisch sei, aber wenn er sich einmal damit abgefunden hätte, gestört worden zu sein, dann würde er alles für sie tun. Allein schon aus Schuldgefühl für sein unfreundliches Benehmen. Und nun hatte Jared ihr vermutlich angeboten, sie zum Busbahnhof zu bringen, weil er ihr Vorwürfe gemacht hatte.
    „Ich würde gerne annehmen, aber Sie haben ja offensichtlich auch einen Termin, und ich möchte Sie keinesfalls aufhalten.“
    Er griff nach ihrem Koffer. „Kein Problem.“
    Sie legte ihre Hand über seine. „Im Ernst. Sie wollten irgendwohin fahren, und ich möchte Ihnen keine Umstände machen.“ Vielleicht wollte er es wiedergutmachen, dass er sie so barsch angefahren hatte, aber das war nicht nötig. Da sie alleinerziehend war, hatte sie gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie erwartete nicht, verwöhnt zu werden. „Ich rufe ein anderes Taxi.“
    „Ich bin zwar auf dem Weg zum Flughafen, aber viel zu früh dran. Sie tun mir einen Gefallen, wenn Sie mich den Umweg zum Busbahnhof machen lassen. Dann muss ich nicht drei Stunden auf dem Flughafen warten.“
    „Aber …“
    Bevor ihr noch weitere Einwände einfielen, entwand er ihr den Koffergriff. „Kommen Sie.“
    Sie wollte ihn aufhalten, aber der Wind verfing sich in ihrem Schirm, entriss ihn ihr, und er flog davon wie ein Papierdrachen.
    Mit einem Kopfnicken deutete Jared zu der Babytrage. „Steigen Sie ein“, rief er laut, um den Sturm zu übertönen. „Ich packe inzwischen die Sachen in den Kofferraum.“
    Sie schüttelte den Kopf. Mein Gott, er ließ sich wirklich nicht abschütteln – und sie war inzwischen völlig durchnässt. Da er ihr das anbot, wofür sie sonst ein Taxi bezahlen müsste, war es vermutlich töricht, sich stur zu stellen.
    Als er ihre Sachen verstaut hatte, legte sie gerade den Anschnallgurt am Rücksitz um die Babytrage, machte dann die Wagentür zu und setzte sich auf den Beifahrersitz. Er nahm hinter dem Steuer Platz. Plötzlich saßen sie, geschützt vor dem Sturm, im Trockenen.
    Er stellte die Heizung an, und sie staunte nicht schlecht über all die Schalter und Tasten am Armaturenbrett. „Das ist bestimmt ein sündhaft teurer Schlitten“, bemerkte sie. Nach Gerüchten aus der

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