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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Stimme erinnerte ihn daran, wie schwer es ihm gefallen war, umgeben von ihrem Duft Schlaf zu finden und dabei das Rascheln ihrer Laken zu hören, wenn sie sich im Bett umdrehte.
    Er verdrängte die Erinnerung energisch. „Alles in Ordnung da drin?“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe gefragt, ob bei Ihnen alles okay ist …“ Er brach ab, stand mühsam auf und ging zum Bad. Obgleich die Tür einen Spalt offen stand, wandte er den Kopf ab und wagte nicht hineinzusehen.
    „Alles bestens.“ Elise stieß die Tür mit dem Fuß ganz auf. Sie saß auf dem Boden und hielt Molly fest, die auf wackligen Beinchen stand. „Molly wird eine Weile auf sein. Sie können sich jetzt ruhig ins Bett legen.“
    „Nein, schon gut. Ich …“
    „Ich meine es ernst“, unterbrach ihn Elise lachend. Das Haar fiel ihr über die Schultern, und die grünen Augen leuchteten. „Molly ist hellwach. Sie schläft jetzt sicher nicht mehr ein.“
    Er hatte sie noch nie so entspannt gesehen. Durch ihr strahlendes Aussehen und ihr Mutterglück erschien sie ihm besonders weiblich, und er spürte, wie sich in ihm das Verlangen regte.
    „Molly hat in den vergangenen zwei Tagen beim Fahren geschlafen, daher war mir schon klar, dass sie bald aufwachen würde. Sie braucht ein bisschen Zeit zum Spielen, ganz gleich, ob das mitten in der Nacht ist.“
    Er räusperte sich, verlegen darüber, sie so unverblümt angestarrt zu haben. Eigentlich war es ein Grund zur Freude, dass er wieder mal eine Frau attraktiv fand, doch diese Frau war für ihn einfach tabu. Elise hatte ein Kind und war auf dieser Fahrt bis Pennsylvania von ihm abhängig. Sie sollte keine ungewollten Annäherungsversuche von ihm befürchten müssen. Zumal er nicht genau wusste, ob Mollys Vater sie nicht misshandelt hatte.
    Ihr Lachen ging ihm durch und durch, denn es unterstrich die Vertrautheit zwischen ihnen. Nicht nur, weil sie allein in einem Hotelzimmer waren, sondern aufgrund der Art, wie sie miteinander plauderten. Vertraut … auf Augenhöhe … freundschaftlich.
    Freundschaftlich?
    Nein, sie konnten keine Freunde werden. Wenn sie sich zu nahe kämen, dann würde er sie küssen, und sobald er sie einmal geküsst hätte, würden sie eine rote Linie nach der anderen überschreiten, bis sie zusammen im Bett landeten. Diese Kumpelhaftigkeit war brandgefährlich.
    Sein Blick wanderte über ihre schlanke Gestalt. Mein Gott, hatte er wirklich zu ihr gesagt, sie wäre nicht sein Typ? „Sind Sie nicht müde?“, versuchte er abzulenken.
    „Ich bin zwar nicht ausgeschlafen, andererseits sitzen wir ja den ganzen Tag im Auto. Und ich kann ja später als Beifahrerin ein Nickerchen machen.“ Sie lächelte ihn an. „Bitte legen Sie sich ins Bett.“
    Ihr viel zu seltenes Lächeln elektrisierte ihn. Seine plötzlich aufbrechenden Gefühle und Sehnsüchte brachten ihn völlig durcheinander. Sein Herz klopfte heftig, und seine Nerven vibrierten. Er musste diesem Zustand ein Ende bereiten. Zumindest musste er schleunigst Elises Nähe meiden.
    „Okay, dann lege ich mich noch etwas hin.“ Sein Rücken würde es ihm danken, dennoch hatte er ein schlechtes Gewissen. Eine junge Mutter brauchte ihren Schlaf, und auch Molly würde wieder müde werden, und wo sollte Elise sich dann hinlegen? Auf den Boden? Niemals.
    Er rieb sich über den Nacken. „Das ist mir aber gar nicht recht.“
    „Okay, dann legen Sie sich eben wieder auf den Boden.“
    „Schlecht gelaunt?“ Gott sei Dank.
    „Ich bin nicht schlecht gelaunt.“ Sie nahm Molly auf den Arm und knuddelte sie. „Aber ich bemuttere Sie auch nicht. Sie sind erwachsen. Wenn Sie den Märtyrer spielen wollen, dann kann ich Sie nicht daran hindern.“
    Gekränkt von ihrem spöttischen Ton, trat er von der Tür zurück. Meine Güte, er hatte ja nur höflich und rücksichtsvoll gegenüber einer jungen Mutter sein wollen. Daran war doch nichts falsch. Und er hatte nie darum gebeten, bemuttert zu werden.
    Auf halbem Weg zum Bett blieb er stehen. Vielleicht wollte er nicht bemuttert werden, aber mit dem Märtyrerspielen hatte sie ins Schwarze getroffen.
    Er holte tief Luft, schnappte sich das Kopfkissen vom Boden und murmelte: „Egal.“
    Das kam davon, wenn man sich seinen Gefühlen hingab. Die wollte er jetzt wieder dorthin zurückpacken, wo sie die vergangenen fünf Jahre geschlummert hatten. Er schob das Kissen, auf dem sie geschlafen hatte, beiseite, da er seine Nase nicht ihrem Duft aussetzen wollte. Dann ließ er sich gähnend auf das bequeme Bett

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