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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Corners, um die notwendigen Reparaturen durchführen zu lassen und es dann zum Verkauf anzubieten.“
    Jared schluckte. So wie er Elise vergangene Nacht verstanden hatte, hoffte sie dennoch darauf, eine Familie zu finden. Brüder und Schwestern. Und einen Vater.
    „Und wo wohnt Ihre Mutter?“
    „Sie ist gestorben. In dem Sommer, als Patrick und ich mit der Highschool fertig waren, hatte sie Grippe. Sie hat sie verschleppt, und bevor wir das realisiert hatten, bekam sie Lungenentzündung und ist innerhalb von einer paar Tagen daran gestorben.“
    „Das tut mir leid.“
    Sie nickte. „Es war schrecklich. Meine Mutter hatte auch keine Familie, als sie Dad kennenlernte. Und als er sie verließ, waren sie und ich allein. Und als sie starb …“ Sie hielt einen Moment inne, dann fuhr sie mit belegter Stimme fort: „Als sie starb, blieb mir nichts als das alte Auto, mit dem sie zur Arbeit gefahren ist. Und Pat. Also fuhren wir beide in der alten Karre nach Kalifornien.“ Sie lachte auf. „Und dort ist dann auch die Beziehung zwischen mir und Pat gestorben.“
    Jared dachte, als Anwalt, der ständig Menschen in schwierigen Situationen beriet, müsste er eigentlich etwas Passendes sagen können. Aber ihm fehlten die Worte. Das Schicksal ging mit manchen Menschen nicht gnädig um. „Ich bin sicher, in Four Corners geht alles gut für Sie aus“, sagte er schließlich, weil ihm nichts Tröstlicheres einfiel.
    Sie lachte bitter auf. „Vielleicht. Aber je näher wir dorthin kommen, desto mehr habe ich die böse Vorahnung, dass dort nur eine weitere Enttäuschung auf mich wartet.“
    Jared konnte ihr diese Angst gut nachfühlen. Auch er könnte sich der Illusion einer Versöhnung mit seinen Eltern, vielen schönen Geschenken und einer fröhlichen Weihnachtsparty mit Freunden hingeben. Aber er wusste, wenn er nach New York käme, würde er nur wieder mit Erinnerungen an MacKenzie überschwemmt. Und zurück in L. A. würde er wieder Wochen oder sogar Monate an nichts anderes denken können als daran, wie sehr er sie vermisste und dass er mit ihr alles verloren hatte.
    Da war es noch wahrscheinlicher, dass Elise dieses Jahr unter ihrem Weihnachtsbaum eine Familie finden würde als er seinen inneren Frieden.
    Sie hielten einmal an, damit Elise ihr Töchterchen wickeln und füttern konnte. Das Schnellrestaurant, in dem sie später etwas zu Mittag aßen, war fast leer und seltsam still. Jared bemerkte, dass Elise in ihrem Essen nur herumstocherte.
    Zur Abendessenszeit schlug er vor, dass sie eine lange Pause machen und essen gehen sollten, aber Elise schüttelte den Kopf. „Nein, ich kann’s mir nicht leisten zu trödeln.“
    Er wusste, je näher sie zu dem Ort kamen, wo sie sich trennen mussten, desto nervöser wurde sie. „Sie wissen, wir müssen heute irgendwo übernachten und morgen für Sie nach einer Bushaltestelle suchen.“
    Es bekümmerte ihn, dass sie sich trennen mussten. Nicht nur weil er sie und ihr Baby ungern allein im Bus weiterreisen ließ, sondern auch weil er Angst um sie hatte. Obgleich ihre jeweilige Lage ganz unterschiedlich war, verstand er, wie sie sich fühlte.
    „Einverstanden. Aber könnten wir diesmal etwas Preisgünstigeres nehmen?“
    Er runzelte die Stirn. „Geht Ihnen das Geld aus?“
    Sie lachte. „Ich habe Ihnen doch erzählt, dass mich Michael fürstlich bezahlt hat, aber ich will das meiste davon für die Reparaturen an Großmutters Haus ausgeben. Also darf ich jetzt nichts verschwenden.“
    Ich könnte Ihnen etwas Geld geben. Fast hätte er das laut gesagt. Sie hatte in ihrem Leben schon genug kämpfen müssen und verdiente eine Chance. Aber er wusste auch, dass sie seine Hilfe nicht annehmen würde.
    Sie stand auf. „Ich gehe Molly wickeln.“
    Er blickte hoch und sah in ihre hübschen grünen Augen. Er wünschte sich, er könnte etwas tun, um ihr zu helfen. Etwas, was sie nicht stur ablehnen und wofür sie sich auch nicht später revanchieren konnte. Und plötzlich fiel ihm etwas ein.
    „Gut, wir treffen uns dann am Wagen“, schlug er vor.
    Als sie gegangen war, lief er schnurstracks zu seinem Auto und holte den Straßenatlas heraus. Er fuhr auf der Karte mit dem Finger nach Osten bis Cleveland, denn von dort führte die Route 77 direkt nach North Carolina.
    Als er Elise zum Wagen zurückkommen sah, verstaute er den Straßenatlas rasch wieder.
    Sie befestigte hinten Mollys Babytrage und kletterte dann auf den Beifahrersitz. Wortlos fuhr Jared auf den Highway zurück. Es wurde

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