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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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brechen.
    Diese eine Nacht musste jetzt ihr Ende finden. Sie würde schnell vergessen sein … jedenfalls von ihm. Er würde ohnehin bald weiterziehen. Ein Typ wie er hatte bestimmt keinen Mangel an Frauen, die ihm gern Gesellschaft leisteten.
    Aber sie? Sie würde diese Nacht niemals vergessen. Sie würde gewiss mehr in diesem Hotelzimmer hinterlassen als einen Abdruck im Kopfkissen. Es fühlte sich an, als würde ihr das Herz herausgerissen, um für immer hierzubleiben.
    Langsam und vorsichtig entwand sie sich seinem Arm. Sie erschauerte, als sie aus der Wärme seiner Umarmung auf das kalte Laken glitt. Als sie sich von ihm befreit hatte, stand sie auf. Sie hatten die Vorhänge nicht geschlossen. Selbst noch in diesem Stockwerk des Hotels schickten die Lichter der Straße fahles Licht in das Zimmer.
    Sie hatte schon ihre Unterwäsche und den Rock angezogen, als sie eine Bewegung hinter sich wahrnahm. Sie wandte sich um. Ryan hatte sich aufgerichtet und betrachtete sie mit so kalter Miene, dass sie eine Gänsehaut bekam.
    Sein Gesichtsausdruck war so grimmig wie seine Stimme. „Wag ja nicht, mir zu sagen, dass du es bereust.“

6. KAPITEL
    Imogen plagte der Katzenjammer. Wenn sie doch nur die letzten Stunden rückgängig machen könnte! Sie bedauerte, mit Ryan ins Bett gegangen zu sein, und sie bedauerte, dass sie es wieder verlassen hatte. Ungeduldig zwängte sie ihre Arme in die Ärmel der verflixten grünen Bluse.
    „Was hast du vor?“ Ryan sah sie düster an
    „Ich muss los.“
    „Warum?“
    Weil sie nie wieder würde gehen wollen, wenn sie noch länger blieb. Weil sie der Situation nicht so gewachsen war, wie sie es sich eingebildet hatte. Weil sie völlig durcheinander war. Aber das konnte sie nicht zugeben. Nicht vor jemandem, der so kontrolliert und selbstbewusst war.
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens, der Imogen jedoch wie eine gefühlte Ewigkeit vorkam, warf er die Bettdecke zurück. „Wolltest du mich vor deinem Verschwinden wecken?“ Er kommentierte das Ausbleiben einer Antwort mit heftigem Kopfschütteln. „Unglaublich.“
    Hastig zog er seine Jeans über, ohne sich mit der Unterwäsche aufzuhalten, und schlüpfte dann in ein langärmliges T-Shirt. Unrasiert und mit zerzaustem Haar – Haar, das sie selbst zerzaust hatte – wirkte er hinreißend und gefährlich lässig. Doch seine Körpersprache verriet den in ihm brodelnden Ärger.
    Imogens Herz klopfte wie rasend. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Ihr Verstand wollte weg von hier. Ihr Körper wollte mehr von ihm.
    Mehr!
    Das Verlangen flüsterte nicht, es schrie.
    Mehr, mehr, mehr!
    Verstört von der Reaktion ihres Körpers auf Ryans bloße Gegenwart hob sie die Stimme. „Und was hast du vor?“
    Er schlüpfte gerade in seine Schuhe. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich mitten in der Nacht allein nach Hause gehen lasse? Ich bringe dich bis zu deiner Haustür.“
    „Aber das musst du nicht.“
    „Dir macht es vielleicht Spaß, mich wie einen namenlosen One-Night-Stand zu behandeln. Aber ich werde es mit dir ganz bestimmt nicht tun.“
    „Ryan …“
    „Richtig, Ryan.“ Er erhob sich. Wie ein Turm stand er vor ihr. „Das ist mein Name. Du hast ihn gehaucht, du hast ihn geschrien. Es ist noch nicht lange her. Was hat sich seitdem geändert?“
    Imogen war von widerstreitenden Gefühlen wie zerrissen. Verlangen und Demütigung. Sehnsucht und Angst. Ja, sie hatte geschrien … und gefleht und gebettelt und gestöhnt. Wie ein Spielzeug für sein Vergnügen hatte sie sich ihm ausgeliefert. Aber er hatte ihr ungeahnte sinnliche Lust bereitet. Er war der wundervollste Liebhaber, den eine Frau sich wünschen konnte.
    Zu spät hatte sie gemerkt, dass sie selbst nicht mit der Situation fertig wurde. Wie sollte sie ihm ihre Gefühle und ihre Ängste gestehen? Sie konnte doch nicht einfach sagen: Hey, Ryan, ich habe mich gerade unsterblich in dich verliebt. Ich will nicht nur eine Affäre, ich will dich jetzt ganz.
    Ein Mann wie er würde ohnehin nicht verstehen, was das für eine Frau wie sie bedeutete.
    „Ich habe einen Fehler gemacht.“
    „Es mag vieles gewesen sein, aber bestimmt kein Fehler.“ Er trat näher. „Der Fehler war, dass du geglaubt hast, du könntest nach diesem einen Mal einfach aufhören.“
    Er hatte recht. Diese wenigen Stunden in seinen Armen hatten ihr Verlangen nur noch gesteigert. Sie konnte nicht mehr zur Tagesordnung übergehen. Jetzt sehnte sie sich nach mehr von einem Mann, dem sie unmöglich trauen

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