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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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keinen Haken, und man kann die Fische wieder freilassen.“
    „Mag sein. Und selbst wenn man den einen Fisch verletzt“, fügte sie bitter hinzu, „gibt es genügend andere im Meer, nicht wahr?“
    „Ich bin nur an einem Fisch interessiert“, gab er genauso bitter zurück. „Aber der ist so schwankend, dass er bestimmt bald vergisst, jemals gefangen worden zu sein.“ Betroffen sah sie ihn an. Vergessen? Wie konnte sie diese Nacht jemals vergessen?
    Ryan tat, als würde er sich über sie ärgern. „Kritisierst du eigentlich immer die Einkäufe deiner Kunden?“
    „Nur bei denen, die mich mit ihren Spitzfindigkeiten beim Verpacken stören.“
    „Besonders einfallsreich hast du das ja nicht verpackt. Man kann sofort sehen, was es ist.“
    „Dann versteck es hinter anderen Geschenken.“
    „Das sind faule Ausflüchte. Ich habe mehr von dir erwartet.“
    „Du weißt, dass ich mehr nicht geben kann.“
    „Wohl eher nicht wollen.“
    „Also gut … mehr will ich nicht geben.“
    „Und warum?“
    „Würdest du mich bitte entschuldigen? Ich muss jetzt …“ Sie nahm sich nicht einmal die Zeit für eine Ausrede. Sie wandte sich ab und eilte durch den Laden zum Treppenhaus für die Mitarbeiter. Sie wollte zurück an ihren Schreibtisch … oder in der Damentoilette heulen … oder sonst irgendetwas. Nur weg von hier.
    „Imogen!“ Er war direkt hinter ihr.
    „Imogen, warte.“
    Sie blieb stehen. Sie wusste, dass es so hatte kommen müssen. Natürlich musste diese Nacht Auswirkungen auf ihre Arbeit haben. Sie war stehen geblieben, aber sie drehte sich nicht um, aus Angst, er würde die Sehnsucht in ihrem Blick erkennen.
    „Red mit mir. Jetzt!“ Er war ihr bis auf die Stufen gefolgt. „Du bist zu mir gekommen und hast gesagt, dass du mich willst. Deshalb haben wir …“ Seine Stimme wurde rau. „Ich will nicht glauben, dass diese Nacht für dich so schrecklich war, dass du mir nicht mehr in die Augen sehen kannst.“
    „Nein!“ Sie musste mehrfach ansetzen, ehe sie die nächsten Worte hervorbrachte. „Natürlich war es nicht schrecklich“, sagte sie schließlich. Wie hatte er das nur denken können? „Es war … fantastisch.“
    Sie hörte ihn tief ausatmen. Dann griff er nach ihrer Hand. Sie schloss die Augen. Nicht gut. Jetzt war ihre ganze Wahrnehmung auf seine Berührung konzentriert.
    Er drückte sanft ihre Hand. „Genau deshalb sollten wir mehr Zeit miteinander verbringen.“ Er kam näher. Sie spürte die Nähe seines Körpers nur Zentimeter von sich entfernt.
    Zitternd entzog sie ihm ihre Hand. „Und deshalb sollten wir genau das nicht tun.“
    Er packte sie bei den Armen und hinderte sie daran, die Stufen weiter hinaufzusteigen. „Ich will dich doch nur besser kennenlernen.“
    Sie waren jetzt auf gleicher Höhe. Imogen sah das Leuchten in seinen Augen und deutete es nur in eine Richtung. „Du willst nur wieder mit mir ins Bett.“
    „Das ist eine Unterstellung.“ Er schüttelte sie leicht. „Umso wichtiger ist es, dass auch du mich besser kennenlernst.“
    Und wozu sollte das gut sein? Was gab es über ihn zu wissen, das sie nicht bereits kannte? Er war ein fantastischer Liebhaber, der sie mit einer einzigen Berührung in eine andere Welt katapultieren konnte. Er war klug und charmant und humorvoll, und es war viel zu leicht, sich in ihn zu verlieben.
    Das alles wusste sie über ihn. Aber sie wusste auch, dass sie unterschiedliche Prioritäten hatten. Sie hielten andere Dinge im Leben für wichtig. Sie lebten auf verschiedenen Umlaufbahnen, doch er hatte die Macht, sie vom Kurs abzubringen. Dann würde sie abstürzen. In ihrer einzigen anderen Affäre war ihr das passiert. Und sie durfte das nicht wieder geschehen lassen.
    Ryan hob die Hand und strich ihr mit den Fingerspitzen zart über die Wange. Der Blick aus seinen blauen Augen war so … verführerisch.
    „Diese eine Nacht hat nur bewiesen, dass es nicht genug war. Nicht für mich und auch nicht für dich.“
    „Aber das war die Übereinkunft. Nur eine Nacht.“ Sie hörte das Zittern in ihrer Stimme, doch sie musste jetzt standhaft bleiben. „Du kannst jetzt nicht einfach die Spielregeln ändern wollen.“
    „Natürlich kann ich das“, entgegnete er leise. „In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.“
    „Mit beidem hat dies hier nichts zu tun, Ryan.“
    Er antwortete nicht, sah sie nur unverwandt an, als wolle er in ihre Seele blicken. Imogen spürte, wie sie zu zittern begann. Sie konnte seinem Blick nicht länger

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