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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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das sie ihn nicht wissen lassen durfte. Es war dieses Gefühl, das sie zwingen würde zu gehen, denn wenn sie Emir ansah, dann wünschte sie mit aller Macht, der Mann, der er einst gewesen war, würde zurückkehren. Sie schämte sich für die Reaktion ihres Körpers, fühlte sich schuldig – und dennoch wollte sie ihn.
    Sie riss den Blick los und trat auf den Balkon, verfluchte ein weiteres Mal die schwüle Nacht. Doch nicht nur die Nacht wollte sie erdrücken – er war ihr gefolgt, stellte sich hinter sie, und sie meinte, ihr Körper stünde in Flammen.
    „Ich werde bald heiraten …“ Er sah, wie sie die Finger um das Balkongeländer klammerte. Die laue Brise wehte ihr das Nachthemd an den Körper, ließ ihre sanften Kurven erahnen, und Emir verschlug es die Sprache.
    War es das erste Mal, dass er in ihr die Frau sah?
    Nein. Aber es war das erste Mal, dass er es sich eingestand.
    Vor einigen Wochen hatte er sie im Kinderzimmer gesehen, als er die Kinder besuchte. An jenem Tag hatte er eine harte Sitzung mit seinen Beratern hinter sich gehabt, die berichteten, dass Königin Natasha bald niederkommen würde. Und man hatte ihm gesagt, dass er wieder heiraten musste.
    Emir ließ sich nicht sagen, was er zu tun und zu lassen hatte, doch in diesem Falle war er machtlos, und das behagte ihm nicht.
    Mit düsteren Gedanken war er zum Kinderzimmer gegangen, hatte Amy dort gesehen, die den Zwillingen Geschichten vorlas. Bei seinem Eintreten hatte sie mit strahlend blauen Augen aufgeschaut und ihn angelächelt, und die dunklen Gedanken waren zerstoben. Zum ersten Mal seit Monaten hatte er so etwas wie Frieden empfunden. Er hatte bei seinen Kindern bleiben wollen und bei der Frau, die Hannah und er mit der Obhut der Kinder betraut hatten.
    Er hatte sich verstecken wollen.
    Aber ein König konnte sich nicht verstecken.
    Was er jedoch jetzt sah, hatte keineswegs tröstende und beruhigende Wirkung. Ihre sanfte Weiblichkeit brachte ihm keinen Frieden. Für nunmehr ein ganzes Jahr schienen seine Bedürfnisse zusammen mit seiner Frau gestorben zu sein. Er hatte nicht gegen die Versuchung ankämpfen müssen, weil es keine Versuchung gegeben hatte. Doch das hatte sich mit jenem Moment im Kinderzimmer geändert. Zuerst waren es wirre Träume gewesen, über die er im Schlaf keine Kontrolle gehabt hatte, doch inzwischen suchten ihn die Fantasien auch während des Tages heim. Manchmal fing er den Duft ihres Parfums auf, wenn er durch einen Korridor schritt, und es erwachten Wünsche in ihm, die er längst begraben hatte. Ihre Bitte um eine Audienz hatte seine Gedanken von den Regierungsgeschäften sogleich auf eine völlig andere Ebene gelenkt.
    Auch jetzt bewegten sich seine Wünsche auf einem eindeutig ursprünglicheren Level, doch er kämpfte gegen sie an. Das hier war kein Traum, über diese Situation hatte er Kontrolle.
    „Ich habe mir Ihren Vertrag noch einmal genauer angesehen. Sie haben recht, die Bedingungen wurden nicht eingehalten.“
    Noch immer drehte Amy sich nicht zu ihm um, wünschte, er würde endlich gehen.
    „Nach dem Geburtstag der Prinzessinnen wird es hier sehr geschäftig zugehen“, sagte er.
    „Wenn Sie Ihre Braut aussuchen und heiraten?“
    Er antwortete nicht auf ihre Frage. „Es sind schwierige Zeiten für Alzan. Vielleicht ist es besser, wenn die Zwillinge einige Zeit in London verbringen.“
    Amy schloss die Augen, sie wusste, wie es ablaufen würde. Der Flug im Privatjet, Zeit zu Hause bei ihrer Familie, Aufenthalte in Luxushotels. Es wäre dumm, das abzulehnen. Nur …
    Endlich drehte sie sich zu ihm um. „Ohne Sie?“
    „Ja.“
    Sie betrachtete den Mann, der seine Kinder so sehr geliebt hatte und jetzt so großen Abstand zu ihnen hielt. Sie wollte den Grund dafür erfahren. „Ist es, weil die Zwillinge Sie an Hannah erinnern? Tut es weh, Zeit mit ihnen zu verbringen?“
    „Lassen Sie es gut sein.“ Er wünschte, die Antwort wäre so simpel, wünschte, er hätte jemanden, dem er sich anvertrauen könnte. „Ich lasse alles für die Reise arrangieren.“
    „Damit die Zwillinge noch weiter von Ihnen entfernt sind?“
    „Reden Sie nicht so mit mir!“
    „Hier in meinem Zimmer werde ich es!“
    „Wenn ich wieder verheiratet bin, haben die Zwillinge auch eine Mutter …“
    „Oh, bitte!“, fiel sie ihm ins Wort. „Suchen Sie eine Mutter für die Zwillinge oder eine Ehefrau, die Ihnen Söhne schenken kann?“
    „Ich sagte es schon einmal – es steht Ihnen nicht zu, die Gebräuche meines

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