Julia Extra Band 373
Die Erleichterung kam sofort, die Qual existierte nicht mehr. Amy schmiegte ihren feuchten Körper an seinen, und es war Ausweg und Erlösung. Seit jener Nacht sehnte er sich nach ihr, jede einzelne Minute, und ihr leidenschaftlicher Kuss sagte ihm, dass es ihr genauso ergangen war.
Wie sie ihn vermisst hatte! Der Stoff seiner Uniform fühlte sich rau an ihren Fingern an, sein Mund plünderte den ihren verzweifelt, seine Erektion war so feurig wie seine Leidenschaft. Sie meinte, ihn im Zentrum ihres Wesens zu spüren. Es geschah erneut, und sie wusste, dass es nicht geschehen durfte. „Emir …“ Mit einem Wimmern löste sie sich von seinen Lippen, denn sie wollte nicht, dass dieser Kuss aufhörte. „Wir hatten uns geeinigt … Nur ein einziges Mal.“
„Dann zieh dich an“, sagte er, während seine Hände an ihrer nassen Robe zerrten und den Knoten an ihrem Bikiniträger lösten.
Amy stöhnte auf, als er die Lippen um die aufgerichteten Knospen ihrer Brüste schloss. Seine Hände glitten zu ihrem Po, er hob sie hoch, bis sie die Beine um seine Hüften schlang. Das hier war mehr als nur ein Kuss, der außer Kontrolle geraten war. Die Strecke bis zum Bett schien zu weit, Kleider waren die einzig verbliebene Barriere.
Die kalten Messingknöpfe seiner Uniform drückten sich in Amys Haut, während er sie zum Bett trug und sie darauf niederlegte. Er zerrte an dem feuchten Bikinihöschen, während seine andere Hand den Gürtel seiner Hose löste. Nur benommen nahm Amy wahr, dass sie ihm half, denn klares Denken war ihr nicht mehr möglich. Denken würde sie später. Im Moment musste sie ihn einfach nur haben, ihn in sich spüren…
Und es wäre passiert. Sie hätten sich noch einmal geliebt.
Es wäre passiert, wenn nicht die Klingel zum zweiten Mal geläutet hätte.
Sie beide kehrten aus dem Taumel zurück, beide verspürten sie Bedauern – nicht nur wegen der Unterbrechung, sondern auch wegen des soeben Geschehenen. Und Amy wusste, dass es ihr jetzt wirklich unmöglich war, zu bleiben. Denn jetzt konnte die gemeinsame Nacht in der Wüste nicht mehr als einmaliger Ausrutscher abgetan werden, die Anziehungskraft zwischen ihnen ließ sich nicht mehr leugnen.
Doch schon bald würde er eine Braut nehmen.
„Vergessen wir, dass es geschehen ist“, sagte sie leise.
„Es wird nicht wieder vorkommen“, sagte Emir.
Und beide wussten sie, dass er log.
Er führte sie ins Bad, richtete seine Kleidung, ließ die Dienerinnen ein. Dann erinnerte er sich an seinen Status, so wie auch Amy sich an ihre Stellung würde erinnern müssen. Also sprach er zu ihr, wie ein König zu einem Untertanen sprechen würde.
„Du wirst dich beeilen. Königin Natasha wartet auf dich.“
7. KAPITEL
„Morgen reisen wir in die Wüste.“
Natasha war maßlos irritierend. Sie plauderte mit Emir, als wären sie alte Freunde. Und doch musste er zugestehen, dass ihn im Moment wohl jedes Gespräch irritiert hätte, denn seine Gedanken drehten sich allein um Amy und die Episode, die sich soeben ereignet hatte.
Narr, schalt er sich still. Ein Narr, dass er nicht widerstanden hatte. Ein Narr, weil er so schwach war.
Ein Narr, weil er sie heute Nacht in Besitz nehmen würde, nur um sie dann endgültig zu verlieren.
„Ich freue mich schon darauf“, fuhr Natasha mit ihrem Monolog fort. „Nach dem ganzen Pomp und den Feiern für die Geburt wird es schön sein, ein wenig Frieden zu haben.“
Darauf reagierte Emir – und zwar absichtlich falsch. „Ich bin sicher, dass er bei den Beduinen gut aufgehoben sein wird.“ Er sah das Entsetzen durch die Augen der Königin huschen.
„Nein, wir gehen nicht deswegen in die Wüste. Dafür ist es noch zu früh. Das passiert erst an seinem ersten Geburtstag.“
„ Vor dem ersten Geburtstag“, betonte er und kostete das erste erfreuliche Ereignis dieses Abends aus.
Und bald wird es ein zweites erfreuliches Ereignis geben, erinnerte er sich stumm, und seine Gedanken schwenkten wieder zurück zu Amy. Doch er sollte sich auf dieses Gespräch konzentrieren, statt Amys Ankunft entgegenzufiebern. Er würde Natasha etwas von der bitteren Medizin verabreichen, die er erst kürzlich hatte schlucken müssen.
„Ich habe meine Mädchen letzte Woche übergeben. Ihr Gemahl war großzügig genug zu erlauben, dass sie nur eine Nacht bei den Beduinen verbringen, in Anbetracht dessen, was ihrer Mutter zugestoßen ist. Natürlich haben sie gejammert und geweint und gebettelt.“ Zufrieden beobachtete er, wie
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