Julia Extra Band 373
Antwort hervorbrachte, die sie nicht erwartet hatte.
„Sag das nie wieder.“
Fast fürchtete sie schon, er würde ihr seinen Drink ins Gesicht schütten. Das leidenschaftliche Glühen in seinen Augen schockierte sie, und seine nächsten Worte erschütterten sie.
„Ich liebe meine Kinder.“
Auch wenn seine Taten diesen Schluss niemals zugelassen hätten, klangen seine Worte doch wie die reine Wahrheit.
„Glaube mir, ich habe nur das Beste für meine Töchter im Sinn.“
Sie sah in seine gequälten Züge und in seine Augen, in denen die Flammen der Hölle loderten, und sie glaubte ihm, trotz allem.
Was tat dieser Mann ihr nur an?
„Bitte, Emir. Geh.“ In seiner Nähe konnte sie nicht klar denken. Sie verlor sich dann selbst. „Geh!“, schluchzte sie, als er noch immer reglos beim Pool stehen blieb.
Und sie wusste, es war hoffnungslos. Denn dazu musste er an ihr vorbeigehen, und ihn nicht zu berühren wäre unmöglich.
„Geh!“, stieß sie ein weiteres Mal aus, als sie ins Schlafzimmer ging und sich auszog. Tränen der Scham liefen ihr über die Wangen, denn sie wusste, sie zog sich für ihn aus.
Emir kam ihr nach, obwohl sie den Kopf schüttelte. Und noch während sie den Kopf schüttelte, zog sie schon ihre Unterwäsche aus. Schluchzend hieß sie seine Küsse willkommen und ließ sich willig von ihm auf das Bett zurückdrücken. „Emir, du weißt, dass wir das nicht tun dürfen.“
Er schob ihr die Arme über den Kopf, umklammerte ihre Handgelenke und küsste sie gierig. Und kämpfte für das, was sie beide heute Abend so dringend benötigten. „Wir müssen es tun.“ Es war die reine Wahrheit. „Wir werden zusammen sein.“
„Für uns gibt es keinen Weg …“
„Ich werde einen Weg finden“, versicherte er ihr zwischen fiebrigen Küssen. „Irgendwie mache ich es möglich. Ich komme abends zu dir, und später werde ich dich und die Mädchen in London besuchen.“
„Ich soll deine Mätresse werden?“
„Viel mehr als eine Mätresse. Du wirst dich um die Zwillinge kümmern, wirst sie aufziehen.“
Konnte man einen Menschen gleichzeitig lieben und hassen? Er bot ihr alles, und doch bot er ihr nichts. Ein Leben auf Lügen aufgebaut, ein Leben ohne eine Stimme, die gehört werden würde.
Als ihr das klar wurde, fand sie ihre Stimme wieder.
„Nein.“
Er ließ sie los, dennoch stieß sie ihn nicht von sich. Wie von allein schlossen sich ihre Arme um ihn und hielten ihn fest.
„Es endet heute Nacht.“
Und sie beide wussten, dass sie log.
Als sie zusammenkamen, schmeckten ihre Küsse nach der Wut, die in ihnen beiden brannte. Wut darüber, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie gab.
Als er in sie eindrang, konnte Amy seinen Zorn spüren. Seinen Hass auf die Regeln, die ihm verboten, die Frau an seiner Seite zu haben, die er wollte. Doch für den Moment gab es ein Ventil. Sie liebten einander wild und hemmungslos, hielten den Blick des anderen gefangen.
Sie gab sich ihm so willig hin, und er verlangte alles, was sie ihm geben konnte.
Er wusste, sie würde ihre Lust laut hinausschreien, als sie ungestüm zum Gipfelsturm ansetzte. Er konnte fühlen, wie der Schrei sich in ihr aufbaute, denn er kannte sie mit seinem Körper und mit seiner Seele – kannte sie durch und durch.
Der Höhepunkt riss Amy mit nie gekannter Macht mit, und sie war froh, dass Emir ihr den Mund mit seiner Hand verschloss, und gleichzeitig wütend, dass er es mit der Hand tat, die er ihr nie offiziell reichen konnte.
Sie sagte sich, dass sie ihn hasste. Erinnerte sich daran, dass sie gar nicht seine Frau werden wollte, dass sie nur erleichtert war, wenn es endlich vorbei wäre.
Danach blieben sie lange liegen, warteten darauf, dass der Wahnsinn nachließ und die Normalität zurückkehrte. Irgendwann stand Emir auf, um in sein eigenes Bett zu gehen, und Amys Hand griff automatisch nach ihm, um ihn festzuhalten. In diesem Moment begannen ihre Tränen zu strömen, denn sie hatte soeben bewiesen, dass sie gelogen hatte.
Ihr Schwur, dass es heute Abend enden würde, war bereits auf den Morgen verschoben worden.
Und der Morgen kam schneller, als ihr lieb war. Der Sonne war es gleich, dass sie das Ende einläutete.
Amy wusste, dass Emir wach neben ihr lag. Sie fühlte seine Hand an ihrer Hüfte, und schon zog er sie an sich. Sie schloss die Augen, als sie seine Erregung an ihrem Rücken fühlte. Sie wollte jeden Morgen so aufwachen. Sie wollte nicht nur die Frau sein, die in einen Terminplan geschoben
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