Julia Extra Band 373
miteinander klar.
So gut, dass Bekka ihre Lehrerin von sich aus spontan für morgen einlud!
Nick verzog leicht den Mund. „Mrs Morgan hat in letzter Zeit so viel mit euch in der Schule zu tun gehabt, dass sie den morgigen Tag bestimmt für ihre Weihnachtseinkäufe nutzen will, Beks.“
Die Enttäuschung stand der Kleinen ins Gesicht geschrieben, als sie zu Beth sah. „Wirklich?“
Beth hatte sich gerade still gratuliert, wie reibungslos der Abend vonstatten gegangen war und wie wenig sie mit Nick Steele hatte zu tun haben müssen. Bekka hatte den größten Teil der Unterhaltung bestritten. Und jetzt das!
Natürlich musste Beth morgen keine Weihnachtseinkäufe mehr machen. Ihren Freunden hatten sie die Geschenke bereits überreicht, und die Pakete für die Familie waren längst mit der Post unterwegs. Dass Nick Steele allerdings direkt abzublocken versuchte, war wenig schmeichelhaft!
Sie warf ihm einen irritierten Blick zu, bevor sie Bekka antwortete. „Ja, ich muss tatsächlich noch einkaufen gehen.“ Und zwar Vorräte, um über den Weihnachtsfeiertag zu kommen. Vielleicht ein Hühnchen, etwas Gemüse und einen Christmas Pudding. Und selbst das würde sie nicht brauchen, sollte sie sich entscheiden, Nick Steeles Einladung anzunehmen und den Feiertag mit Bekka und ihm verbringen.
Sie dachte doch nicht etwa ernsthaft darüber nach, oder?!
Nun, allein seine Miene könnte es wert sein.
Oder auch nicht …
„Aber ich bin sicher, dein Vater hat für dich und deine Freundinnen einen ganz tollen Nachmittag organisiert“, meinte sie aufgeräumt.
So eingebildet, dass er davon ausging, jede Frau müsse ihn attraktiv finden, war Nick nicht. Aber mit fünfunddreißig und einer gescheiterten Ehe hinter sich war er auch weder naiv noch unerfahren. Er merkte genau, wenn eine schöne Frau auf ihn reagierte.
Aber Beth Morgan war offensichtlich entschlossen, ihre Reaktion auf ihn zu unterdrücken. Die Nervosität, die sie in seiner Gegenwart schon vorher gezeigt hatte, war keineswegs geschwunden, im Gegenteil. Falls überhaupt, gab sie sich ihm gegenüber immer distanzierter, je weiter der Abend fortschritt.
Eigentlich ärgerlich …
„Vielleicht kann Mrs Morgan ja nicht bowlen, Bekka.“
„Natürlich bowle ich.“ Die kleine Stichelei ließ Beth nicht auf sich sitzen.
Nick zuckte die Schultern. „Warum erledigen Sie Ihre Einkäufe nicht am Vormittag und kommen am Nachmittag mit uns auf die Bowlingbahn? Schließlich ist es so etwas wie Bekkas Vor-Geburtstagsparty.“
Mit gerunzelter Stirn musterte Beth ihn. Sie wusste doch genau, dass er sie nicht dabei haben wollte. Er köderte sie nur, spielte Katz und Maus mit ihr.
„Es wird spät, wir sollten langsam gehen“, wechselte sie das Thema. „Es war ein aufregender Tag, und ich glaube, da ist jemand reif fürs Bett, oder?“ Sie sah zu Bekka, die ein Gähnen unterdrückte.
„Müssen wir schon, Daddy? Mrs Morgan hat doch noch gar nicht gesagt, ob sie zu meinem Geburtstag an Weihnachten kommt.“
Vielleicht mochte es Spaß machen, Nicks Ruhe zu stören, aber Beth würde die Einladung nicht annehmen. Ein Abend mit Nick Steele reichte ihr völlig, eine solche Erfahrung wollte sie nicht wiederholen. Er ließ sie sich der eigenen Weiblichkeit viel zu bewusst werden, und dieses leichte Prickeln am ganzen Körper hätte sie ebenfalls viel lieber auf ewig vergessen.
Ben und sie hatten sich geliebt und es genossen, miteinander zu schlafen. Sie hatten perfekt zusammengepasst, im und außerhalb des Bettes, sie waren immer locker und entspannt zusammen gewesen. Nick Steeles unterschwellige Sinnlichkeit dagegen rieb sie auf, machte sie rastlos und nervös.
Und als hätte er ihre Unruhe gespürt, schlug er nonchalant vor: „Kommen Sie doch noch auf einen Kaffee mit zu uns, ich fahre Sie dann später nach Hause.“
„Nein!“ Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. „Ich meine …“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie können Bekka nicht allein im Haus zurücklassen.“
„Bekka ist nicht allein. Meine Haushälterin ist immer da, sie lebt bei uns.“ Die sachliche Erklärung stand in krassem Kontrast zu dem herausfordernden Glitzern in seinen Augen. „Ein Kaffee nach dem Essen gehört immer dazu, Beth.“ Mit einer knappen Geste winkte er nach der Rechnung.
„Wenn ich so spät am Abend noch Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen.“
„Tatsächlich?“ Er zog spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. „Das merke ich mir“, murmelte er rau und wurde damit
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