Julia Extra Band 373
dann bleiben sie frisch.“
„Damit kenne ich mich nicht aus. Es ist das erste Mal, dass ich selbst Blumen gekauft habe. Sonst habe ich sie immer schicken lassen“, gestand Vito.
„Ach so.“ Sie freute sich, dass er die Blumen für sie persönlich ausgewählt hatte. „Ich habe noch nie Blumen geschenkt bekommen. Sie sind herrlich.“
„Leider schon etwas welk.“ Zerknirscht schob er ihr eine Pralinenschachtel hin, über die Ava sich sofort hermachte, wobei sie unauffällig das dritte und letzte Päckchen betrachtete.
„Köstlich. Möchtest du auch mal probieren?“ Sie schob ihm eine Praline in den Mund. „Und was ist das hier?“ Ava griff nach dem Päckchen und schüttelte es, bevor sie sich ans Auspacken machte. „Oh!“ Sie staunte über die glitzernde Weihnachtskugel, die zum Vorschein kam. Ausgerechnet Vito schenkte ihr Baumschmuck? Sogar mit der Jahreszahl! „Ist das Datum von besonderer Bedeutung?“, erkundigte sie sich.
„Natürlich! Es ist das Jahr, in dem du Weihnachten zurück nach Bolderwood geholt hast. Das Schloss sieht fantastisch aus im Weihnachtskleid. Gefällt dir die Kugel?“
„Sie ist bezaubernd.“ Ava fing Vitos heißen Blick auf und wurde sich bewusst, dass neben Pralinen als Seelentröster offenbar auch Sex zur Verfügung stand. Doch zuerst wollte sie die Rosen ins Wasser stellen. Schnell verschwand sie mit dem Strauß im Badezimmer, ließ Wasser ins Waschbecken laufen und tauchte die Stiele hinein. Die ersten Blumen von Vito! Die wollte sie unbedingt aufheben.
„Vielen Dank für die Geschenke“, sagte sie und krabbelte wieder ins Bett. „Ich habe gar nichts für dich.“
„Du bist mein Geschenk“, verkündete Vito rau und begann, sie verlangend zu küssen. Bevor die Leidenschaft sie jedoch völlig übermannte, lehnte Vito sich zurück. „Ich habe noch etwas für dich. Es liegt unter dem Weihnachtsbaum.“
„Unten?“ Das konnte Ava jetzt nicht locken. Sie hatte anderes im Sinn.
„Ich möchte, dass du es öffnest.“
Erstaunt sah Ava ihm in die funkelnden goldbraunen Augen. „Jetzt? Es ist halb zwei Uhr nachts. Und nicht mehr lange bis zur Party.“
Entschlossen sprang Vito aus dem Bett und reichte Ava den seidenen Morgenmantel, den er für sie gekauft hatte. „Komm, bella mia ! Es ist wichtig.“
Widerstrebend stand Ava auf und zog sich den Morgenmantel über. „Du kannst ganz schön anstrengend sein“, murrte sie,
Vito lachte zufrieden und zog sie mit sich.
„He, du hast Harvey in dein Zimmer gelassen“, protestierte Ava, als sie im Vorbeigehen ein Winseln hinter Vitos Schlafzimmertür hörte. Vito ließ den Hund heraus und zog sich schnell ein Hemd an. „Er hat vor der Tür gejammert.“
Das Kaminfeuer in der Halle war fast erloschen, als sie unten eintrafen. Ava knipste die Weihnachtsbaumbeleuchtung an und entdeckte ein großes Paket unterm Baum. „Was ist denn das?“
„Dein Weihnachtsgeschenk.“
„Aber ich wollte Weihnachten doch schon fort sein.“
„Ich werde dich aber nicht gehen lassen“, konterte Vito. „So, nun mach es auf!“
Er kann so stur sein, dachte sie kopfschüttelnd, machte sich dann aber gehorsam an die Arbeit. Im großen Paket steckte ein kleineres, und so ging es weiter, bis Ava schließlich – umgeben von Geschenkpapier – eine kleine Schachtel in der Hand hielt und blass wurde. „Was ist das?“
Vito ging vor ihr auf ein Knie, umfasste Avas freie Hand und fragte: „Willst du mich heiraten?“
Völlig verblüfft blickte sie ihn an. „Wie kommst du denn auf die Idee? Bist du verrückt geworden?“
„Falsche Antwort!“ Vito sprang wieder auf und sah stirnrunzelnd auf Ava herab.
Sie öffnete das Schmuckkästchen und entdeckte einen funkelnden Brillantring. Sprachlos betrachtete sie das erlesene Schmuckstück. „Das ist nicht dein Ernst“, stieß sie schließlich leise hervor. „Du wolltest doch nie heiraten. Aus Angst, deine Frau könnte dich um das Schloss, die Kinder und die Hälfte deines Vermögens bringen.“
„Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen, wenn du bei mir bleibst.“
„Das ist das Schönste, was du je zu mir gesagt hast, Vito, aber ich kann dich nicht heiraten.“ Tränen schimmerten in ihren blauen Augen. „Du hast mir den Antrag ja nur gemacht, weil du jetzt weißt, dass ich damals doch nicht am Steuer saß.“
„Unsinn! Ich hatte den Ring schon gekauft, bevor Greg James sich bei mir gemeldet hat. Und das kann ich auch beweisen.“
„Wirklich? Aber … aber ich dachte,
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