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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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Gerührt ging sie neben ihm in die Knie und drückte ihn an sich. Sie fühlte sich völlig hilflos.
    Was hatte Vito zu dem Versuch bewogen, Avas Unschuld zu beweisen? Offenbar hatte er weder Kosten noch Mühen gescheut. Um ihretwillen? Oder um seinetwillen, weil er den Vorwurf nicht ertragen konnte, er gehe mit der Frau ins Bett, die seinen Bruder auf dem Gewissen hatte? Allerdings hatte Gregory James sich ja von sich aus gemeldet, nachdem er den Zeitungsartikel gelesen hatte. Sonst wäre Vito wohl kaum auf die Idee gekommen, man hätte Ava zu Unrecht verurteilt. Für ihn war sie schuld am Tod seines Bruders gewesen, und das hätte er ihr niemals verziehen.
    Ava zuckte zusammen, als ihr Handy klingelte. Mit bebender Hand zog sie es hervor. „Ja?“
    „Hallo Ava. Ist alles in Ordnung?“, fragte Bella besorgt.
    „Nein“, gab sie zu und schluchzte auf.
    „Sag mir, wo du steckst, dann bin ich gleich bei dir und hole dich ab“, versprach Bella. „Du solltest jetzt nicht allein sein. Wo steckt eigentlich Vito?“
    „Er musste zurück nach London.“ Aber er wäre bei ihr geblieben, wenn sie ihn darum gebeten hätte, das musste sie ehrlicherweise zugeben. Doch was hätte das gebracht? Sie hätte sich an seiner Schulter ausgeweint. Ob er das so prickelnd gefunden hätte?
    Bella lebte mit ihrer Familie in einem ehemaligen Bauernhaus am anderen Ende des Dorfes. Überall in dem gemütlichen Haus lag Spielzeug verstreut, das dem entzückenden kleinen Stuart gehörte, der seine Tante verschämt anlächelte. Eine Wand war völlig von Buntstiftzeichnungen und Fotos der Kinder in Schuluniform bedeckt.
    „Bitte entschuldige die Unordnung.“ Bella verdrehte die Augen himmelwärts. „Dad hat uns gestern besucht, um über diese Geschichte zu reden. Er war entsetzt über Vitos Behauptungen. Ehrlich gesagt waren wir ganz froh, dass Mum die Party damals verließ, ohne noch mehr Gezeter zu machen. Du weißt ja, wie sie war. Wir sind davon ausgegangen, dass sie sich ein Taxi genommen hat. Wir hatten extra eins bestellt, weil ja niemand bei so einem Fest nüchtern bleibt. Um Mitternacht wollten wir alle gemeinsam nach Hause fahren.“
    Ava trank einen Schluck von dem Tee, den Bella ihr freundlicherweise gemacht hatte. „Meinst du, es ist wahr?“
    „Na ja, mir war immer schleierhaft, wieso du am Steuer gesessen haben solltest. Und was machte Olly auf dem Rücksitz, noch dazu, ohne angeschnallt zu sein? Wir haben es uns schließlich damit erklärt, dass du wohl einen Aussetzer hattest. Einen Aussetzer, der dein Leben zerstört hat.“ Bella ließ traurig den Kopf hängen. „Es tut mir so unendlich leid, Ava.“
    „Schon gut. Die Polizei hat mich ja auch für schuldig gehalten.“
    „Ich erinnere mich, dass Mum irgendwie seltsam reagiert hat. Jetzt verstehe ich natürlich, wieso. Kein Wunder, dass sie von Schuldgefühlen geplagt wurde. Es war unendlich grausam, was sie dir angetan hat. Deine Amnesie hat ihr direkt in die Hände gespielt.“
    Ava hob den kleinen Stuart auf ihren Schoß und schmiegte sich an den süßen Jungen. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass ihre Mutter zu so etwas fähig gewesen war.
    „Mal was anderes, Ava“, sagte die blonde Bella, um ihre Schwester vom Thema abzulenken. „Ich glaube, Vito hat es nicht besonders gefallen, als du ihn – fast desinteressiert – als deinen Liebhaber bezeichnet hast.“
    „Meinst du?“ Ava errötete verlegen. „Ich wusste nicht, wie ich ihn sonst bezeichnen sollte.
    „Er kann sehr impulsiv sein, oder? Dabei wirkt er immer, als stünde er über den Dingen. Aber gestern konnte er seine Wut darauf, was Mum dir angetan hat, kaum unterdrücken. Ganz offensichtlich fühlt auch er sich schuldig, weil er dir unrecht getan hat.“
    „Das möchte ich nicht“, sagte Ava leise. „Gleich nach der Party kehre ich zurück nach London.“
    „Oh Ava! Wirklich?“, fragte Bella enttäuscht. „Gina und ich haben uns so darauf gefreut, dich endlich besser kennenzulernen.“
    „Das wäre schön gewesen.“ Ava rang sich ein Lächeln ab, setzte Stuart ab und stand auf. „Aber langsam wird es peinlich, an Vitos Arm zu hängen.“
    Zurück im Schloss wurde Ava durch letzte Besprechungen mit dem Inhaber des Partyservices abgelenkt. Erst am frühen Abend hatte sie wieder Zeit für sich. Sie dachte über ihre Beziehung zu Vito nach und kam zu dem Schluss, dass er sie nicht liebte. Eine gemeinsame Zukunft konnte es also nicht geben. Zumal Vito bisher kein Wort darüber

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