Julia Extra Band 374
berichten.
Und kein Mann würde sie davon abbringen, ihre Ziele zu verwirklichen, nicht einmal Alex Hammond. Da sie selbst einen Millionär zum Vater hatte, ließ sie sich von reichen Männern wenigstens nicht einschüchtern. Reiche, umwerfend attraktive Männer machten sie allerdings etwas nervös …
„Sie können hier übernachten, aber morgen früh müssen Sie Ihre Sachen packen“, informierte Alex sie. „Keine Angst, die Agentur findet sicher schnell eine neue Bleibe für Sie.“
Er klang so, als würde er ihr einen großen Gefallen tun. Und zu allem Überfluss lächelte er nun auch noch gewinnend, sodass ihr Herz einen Schlag aussetzte. Schnell verschränkte Jen die Arme vor der Brust.
Alex hatte sich bereits abgewandt und ging zur Tür. Wie gnädig von ihm, sie noch vier Stunden bleiben zu lassen! Ihre Verachtung für ihn wich jedoch schnell nackter Panik. Wie sollte sie ihren Artikel fertigstellen, wenn sie hier rausflog? Sie musste in dieser Wohnung bleiben.
„Ich habe einen Vertrag!“, rief sie Alex nach, bemüht, nicht verzweifelt zu klingen. „Und das bedeutet, dass ich vier Wochen Kündigungsfrist habe.“
Alex blieb stehen und drehte sich schließlich stirnrunzelnd zu ihr um.
„Sie profitieren auch davon“, fuhr sie schnell fort. „Ich zahle Miete. Und ich bin bis Neujahr hier. Ich habe sogar einen Tannenbaum aufgestellt. Sie können nicht einfach hier auftauchen und mich rauswerfen. Wer Sie sind, interessiert mich nicht.“
Ein kalter Ausdruck trat in seine grünen Augen. Gut so. Nun wusste Alex, dass sie sich nicht von seiner gesellschaftlichen Stellung beeindrucken ließ.
„Verstehe“, meinte er. „Natürlich entschädige ich Sie für alle Unannehmlichkeiten.“
Er glaubte tatsächlich, sie wäre hinter seinem Geld her? Verächtlich schüttelte Jen den Kopf. „Ich will Ihr Geld nicht.“
Aber warum überraschte sie das? Schließlich kannte sie diesen Typ Mann. Er dachte, jeder wäre käuflich, und würde niemals ihr verzweifeltes Bedürfnis verstehen, sich selbst zu beweisen.
Sie setzte sich aufs Bett.
Alex betrachtete sie eine Weile.
„Lassen Sie uns in der Küche darüber reden“, sagte er dann.
Alex blätterte den Vertrag durch, den er auf dem Küchentisch gefunden hatte. Anscheinend hatte sie recht. Zwei Minuten später kam sie barfuß herein und schlüpfte dabei in einen Morgenmantel. Da dieser sehr kurz war, fiel sein Blick sofort auf ihre endlos langen Beine, und heißes Verlangen flammte in ihm auf. Noch vor wenigen Wochen hätte die Anwesenheit einer spärlich bekleideten Frau in seinem Apartment ihn vermutlich veranlasst, sie ins Bett zu bekommen und ihr den One-Night-Stand ihres Lebens zu verschaffen, aber momentan kam das nicht infrage. In nächster Zeit musste er ein ganz anderer Mann sein.
Sie blieb auf der Schwelle stehen, lehnte sich an den Rahmen und betrachtete ihn.
„Ich will Ihr Geld nicht“, bekräftigte sie. „Nicht alle Menschen lassen sich kaufen.“
Alex zuckte die Schultern. „Meiner Erfahrung nach schon. Es ist nur eine Frage des Preises. Nennen Sie mir Ihren, und wir können uns dieses ganze Theater sparen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich bleibe, aber ich betrachte das hier als Kündigung. Also muss ich erst in vier Wochen ausziehen.“
Unwillkürlich bewunderte er ihre Hartnäckigkeit. „Ich habe den Vertrag gelesen“ Schnell warf er einen Blick auf ihren Namen. „Jennifer, und ich sehe das Problem nicht. Ich werde dafür sorgen, dass die Agentur etwas Gleichwertiges für Sie findet, und zahle Ihnen eine großzügige Entschädigung. Was ist dagegen einzuwenden?“
„Nein, es muss diese Wohnung sein.“
Ihr verzweifelter Unterton ließ Alex aufhorchen. War sie etwa eine Art Stalkerin? Na toll! Genau das hatte er gebraucht.
„Hören Sie, Jennifer, ich weiß, dass ich viele Fans habe, und dafür bin ich auch dankbar. Aber Sie müssen verstehen, dass ich mein Berufs- und mein Privatleben voneinander trennen möchte.“
Oder vielmehr musste er das von jetzt an.
„Es geht überhaupt nicht um Sie“, brauste Jennifer auf, „sondern um die Adresse.“
Das ergab keinen Sinn. Plötzlich fühlte Alex sich furchtbar müde. Kein Wunder nach den anstrengenden letzten Tagen und dem langen Flug aus den USA.
„Was ist denn so wichtig an dieser Adresse?“
Sie senkte den Blick und spielte mit dem Gürtel ihres Morgenmantels.
„Sie ist ein wichtiger Bestandteil meiner Titelstory“, erwiderte sie dann. „Es hängt zu viel davon
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