Julia Extra Band 374
ab. Und ich habe nur wenig Zeit und beschränkte Mittel.“
„Wovon, zum Teufel, reden Sie eigentlich? Titelstory?“
„Ich bin Journalistin.“
Er war Tausende von Meilen geflogen, um der Pressemeute zu entfliehen, nur um dann festzustellen, dass eine Journalistin bei ihm eingezogen war? Obwohl er sie am liebsten hinausgeworfen hätte, bemühte er sich um einen neutralen Gesichtsausdruck.
„Und was für eine Journalistin?“
„In meinem Artikel geht es darum, dass ich eine andere Identität annehme“, antwortete Jennifer. „Das Haussitten ist eine preiswerte Möglichkeit, eine Adresse in der richtigen Gegend zu bekommen. Mein Budget ist ziemlich knapp bemessen.“
„Für welches Blatt arbeiten Sie?“
Sie wandte den Blick ab. „Ich bin freiberuflich tätig.“
„Holen Sie Ihre Sachen, und verschwinden Sie“, forderte Alex sie auf. „Ich pfeife auf den Vertrag. Meine Anwälte werden sich um alles kümmern.“
Nun reckte sie das Kinn, als sei ihr gerade etwas eingefallen. „Wissen Sie, Mr Hammond, es würde mich nur ein paar Anrufe kosten, und noch vor Sonnenaufgang hätte sich eine Horde Paparazzi vor diesem Haus versammelt.“
Als er den entschlossenen Ausdruck in ihren blauen Augen sah, musste er die aufkeimende Wut unterdrücken.
„Wollen Sie mir etwa drohen, Miss Brown?“
Schnell schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich interessiere mich wirklich überhaupt nicht für Ihr Leben.“
Da musste sie die einzige Journalistin im ganzen Land sein.
„Sie erwarten doch nicht allen Ernstes, dass ich aus meiner eigenen Wohnung ausziehe, oder?“ Hier hatte er seine Ruhe und konnte sich seinen nächsten Schritt überlegen. Und dazu brauchte er keine Gesellschaft.
„Nein, das tue ich nicht“, erwiderte Jennifer.
Dann durchquerte sie die Küche und stellte sich auf Zehenspitzen, um ein Glas aus einem der Regale zu nehmen. Wieder kostete es ihn Mühe, den Blick von ihren langen, wohlgeformten Beinen abzuwenden. Als sie zu dem Wasserspender neben dem Kühlschrank ging und das Glas fühlte, bewegte sie sich so selbstverständlich, als würde sie hier leben und er wäre der Gast.
„Ich werde Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten. Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten bis zum neuen Jahr einen ganz unkomplizierten Gast. Und die Wohnung ist groß genug, dass wir uns aus dem Weg gehen können.“
„Und was ist, wenn ich Nein sage?“
Jennifer zuckte die Schultern. „Wenn Sie mir jetzt einen Strich durch die Rechnung machen, muss ich ein anderes lukratives Projekt finden.“
Ihr Blick sagte alles. Wenn er ihre Pläne durchkreuzte, wäre er Gegenstand ihres nächsten Artikels.
„Verschwinden Sie aus meiner Wohnung“, befahl Alex. „Ihr Gepäck können Sie morgen in der Agentur abholen.“
Statt die Küche zu verlassen, kam sie noch näher.
„Ihr Reichen seid doch alle gleich. Ich habe das Recht, noch vier Wochen zu bleiben.“
Er war so unendlich müde. „Ich verstehe das nicht“, erklärte er betont ruhig. „Ich bin bereit, für all Ihre Kosten und Ihren Verdienstausfall aufzukommen. Eine andere Adresse kann doch keinen so großen Unterschied machen.“
Jennifer trank einen Schluck Wasser, und er stellte zufrieden fest, dass ihre Hände leicht zitterten.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, danke.“
„Und warum nicht, verdammt?“
„Weil ich meine Adresse schon überall bekanntgegeben habe. Außerdem lasse ich mich nicht kaufen, wie ich bereits sagte. Sie können sich hier vor der Presse verstecken, und ich kann meinen Artikel beenden. Wir profitieren also beide davon.“
Energisch verschränkte sie die Arme vor der Brust. Offenbar war sie bereit, die ganze Nacht zu diskutieren, falls nötig, und plötzlich reichte es ihm.
„Dann schlafen Sie eben hier“, verkündete Alex wütend. „Aber morgen verschwinden Sie gleich nach dem Aufstehen.“
Sofort verließ sie die Küche und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
Starr blickte er ihr nach. In wenigen Stunden hätten seine Anwälte alles geklärt, und er konnte sie endlich aus dem Apartment werfen.
Das Telefon am Ohr, blickte Alex aus dem Schlafzimmerfenster auf den Platz unten. Zu dieser Zeit war auf der Straße noch nicht viel los. Nach einigen Stunden Schlaf hatte seine Stimmung sich nicht gebessert, und er war innerlich unruhiger denn je. Mark Dunn war seit zehn Jahren sein Anwalt und enger Freund und sowohl im privaten als auch beruflichen Belangen ein guter Ratgeber.
„Heißt das, ich kann sie nicht aus meiner
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