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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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warf und hoch erhobenen Hauptes das Zimmer verließ.
    Auf dem Weg in ihr Schlafzimmer zwang sie sich, sich auf ihren Artikel zu konzentrieren. Mit ihrer Recherche würde sie momentan nichts erreichen. Deshalb würde sie am nächsten Tag auf der Vernissage improvisieren müssen.
    Regel Nummer drei: Ganz wichtig … gutes Benehmen! Wenn man sich Zutritt zu der Welt der Reichen verschaffen möchte, muss man sich verhalten, als würde man dort hingehören. Und dazu gehören nicht nur die richtigen Klamotten, sondern auch die Art, wie man spricht, was man sagt und gute Manieren. Man darf um keinen Preis auffallen. Schließlich möchte man keine Geliebte, sondern Ehefrau werden. Wenn man negativ auffällt, fliegt man sofort auf.
    Am nächsten Abend war Jen furchtbar nervös. Allerdings nur, weil viel von diesem Projekt abhing, nicht weil sie sich wie eine Hochstaplerin fühlte, wie sie sich einzureden versuchte. Sie besuchte die Vernissage, weil sie dort recherchieren musste. Und es war die erste richtige Gelegenheit für sie, Männern zu begegnen, die eine Million Pfund für ein Bild hinblätterten, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Da ihre Onlinekäufe noch nicht eingetroffen waren, musste sie das kleine Schwarze anziehen. Kein Millionär, der etwas auf sich hielt, würde sie eines Blickes würdigen. Doch zumindest würde sie in Erfahrung bringen, wie sie ihre Zielgruppe identifizierte.
    Es hätte keinen Sinn, ihr Image zu verändern, wenn sie einen waschechten Millionär nicht von einem Kulturfreak wie Gordon unterscheiden konnte. Sie musste den Unterschied zwischen Haute Couture und Massenware erkennen können. Schon war sie etwas positiver gestimmt. Der Abend wäre der ideale Probelauf.
    Da das Taxi erst in einer Stunde kommen sollte, beschloss sie, die Zeit zu nutzen und einige Nachforschungen anzustellen, indem sie das Apartment genauer unter die Lupe nahm. Alex war fast den ganzen Tag unterwegs gewesen und hatte sich dann sofort in sein Arbeitszimmer zurückgezogen.
    Jen ging in den Flur und blieb zögernd vor seinem Ankleidezimmer stehen. Welcher Mann brauchte ein Ankleidezimmer?
    Ein Mann, der nicht weiß, wohin mit seinem Geld, beantwortete sie sich dann die Frage selbst, während sie die Tür öffnete. Sicher würde es ihn nicht stören, wenn sie sich einmal darin umsah.
    Zu beiden Seiten befanden sich hohe Einbauschränke aus dunklem Holz mit Schiebetüren. An der gegenüberliegenden Wand war der Boden gefliest, und es gab zwei Waschbecken und einen hohen Spiegel. Die Beleuchtung war gnadenlos, und Jen schnitt ein Gesicht, als sie ihren blassen Teint sah. Sie brauchte unbedingt künstliche Sonnenbräune, wenn sie den Eindruck vermitteln wollte, dass sie regelmäßig Urlaub in Südfrankreich machte.
    Als sie die Türen öffnete, entdeckte sie unzählige perfekt geschnittene Jacketts, akkurat gebügelte Hemden in allen Farben und Regale mit glänzenden Schuhen, die auf Spanner gezogen waren. Vorsichtig nahm sie ein Paar heraus, um es zu betrachten. Italienisches Leder und offenbar handgefertigt. Allerdings konnte sie kaum den Abend damit verbringen, die Füße der Männer zu betrachten. Also beschloss sie, sich stattdessen auf die Kleidung zu konzentrieren.
    Sie nahm einen dunklen Anzug in einem Plastiksack heraus und öffnete diesen. Der Stoff war anthrazitfarben und wirkte sehr edel, der Schnitt war perfekt. Angestrengt versuchte sie, sich den Anblick einzuprägen.
    Dann schlüpfte sie spontan in das Jackett. Ihm haftete noch der schwache Duft von Alex’ Aftershave an. Natürlich war es ihr viel zu groß und erinnerte sie an seine breiten Schultern. Unwillkürlich dachte sie daran, wie er sie aufs Bett gepresst hatte. Sofort beschleunigte sich ihr Puls, und sie sah im Spiegel, wie sie errötete. Sie wünschte, ihr Körper würde begreifen, dass sie keine Zeit für Männer wie ihn hatte. Nicht wenn sie sich ihr Leben lang gefragt hatte, warum ein Mann wie er keine Zeit für sie hatte.
    Jen drehte sich gerade vor dem Spiegel, um sich von allen Seiten zu betrachten, als die Tür geöffnet wurde und Alex hereinkam.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, um dann umso wilder zu pochen.
    Sein Haar war noch feucht vom Duschen, und er hatte sich ein blaugrünes Badehandtuch um die Hüften geschlungen. Unwillkürlich richtete sie den Blick darauf. Dann riss sie sich zusammen und ließ ihn höher schweifen – über seinen muskulösen Oberkörper. Alex wirkte, als würde er gerade vom Strand kommen.
    Für eine ganze Weile

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