Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
Vom Netzwerk:
Amok gelaufen.
    Ermutigt durch den Alkohol, beugte sie sich zu dem Mann neben ihr hinüber.
    „Ich bin mir da nicht so sicher“, sagte sie.
    Innerlich triumphierte sie. Es war ja gar nicht so schwer gewesen, etwas zu sagen. Nach einem weiteren Schluck musterte sie den Mann verstohlen. Er hatte glattes blondes Haar und ein überhebliches, aber attraktives Gesicht. Sein Anzug war offenbar maßgeschneidert.
    Der Mann lächelte und nickte ihr zu, bevor er ebenfalls einen Schluck trank. Dabei konnte sie einen Blick auf seine Uhr erhaschen.
    Cartier!
    Das war ein Zeichen der Götter. Jen widmete ihm ihre volle Aufmerksamkeit. Nach drei Gläsern Champagner war ihr Selbstvertrauen enorm gewachsen, und in diesem Moment wurde ihr klar, dass es die Antwort auf all ihre Probleme war. Schnell stellte sie ihr leeres Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und nahm sich ein volles.
    Während der Rest der Gruppe sich entfernte, betrachtete der blonde Mann weiter die gerahmte Farbexplosion vor ihnen.
    Verschwörerisch beugte Jen sich erneut zu ihm hinüber und deutete dabei auf das Gemälde. „Mich müssen Kunstwerke immer auf der Gefühlsebene ansprechen.“ Um ihre Worte zu unterstreichen, fasste sie sich ans Herz.
    Der Champagner schmeckte wirklich fantastisch. Und sie war so geistreich!
    „Was halten Sie davon?“ Sie musste sich konzentrieren, um auf den hohen Absätzen nicht zu schwanken.
    Als der Mann zu einem ermüdenden Monolog über die inspirierende Strichführung ansetzte, lauschte sie ihm tapfer und nickte ab und zu ermutigend. Verstohlen blickte sie sich nach einem Kellner um.
    „Wie heißen Sie?“
    Plötzlich merkte sie, dass er verstummt war und sie erwartungsvoll ansah.
    Ja, sie hatte sich darauf vorbereitet. Der Name musste klingen, als würde sie dem Geldadel entstammen.
    „Genevieve.“ Das Sprechen fiel ihr zunehmend schwerer.
    „Genevieve?“, hakte der Mann nach.
    Plötzlich knickte ihr der rechte Fuß weg, und sie verlor das Gleichgewicht. Gerade noch rechtzeitig umfasste sie seinen Arm. Dabei schwappte etwas Champagner auf seinen Ärmel, woraufhin der Mann sich demonstrativ aus ihrem Griff befreite und einen Schritt zurückwich. Jen quittierte die neugierigen Blicke der umstehenden Gäste mit einem Lächeln.
    „Genevieve?“
    Verwirrt drehte sie sich um. Ehe sie sich versah, umfasste jemand ihren Ellbogen: Alex Hammond!
    „Genevieve! Ich habe dich schon überall gesucht!“, sagte er laut. „Entschuldigen Sie uns …“, fügte er an den blonden Mann gewandt hinzu.
    Den Arm um ihre Taille, führte er sie dann unter den neugierigen Blicken der Gäste schnell aus dem Gebäude. Als sie die Steintreppe hinuntergingen, schlug ihr die eisige Luft entgegen. Benommen nahm Jen wahr, wie zahlreiche Menschen mit Kameras auf sie zustürzten.
    Wütend befreite sie sich aus seinem Griff und ging auf Abstand, um zu Alex herumzuwirbeln und ihm die Meinung zu sagen. Ob die Presse das ausschlachten würde oder nicht, interessierte sie nicht. Warum musste er sich ständig in alles einmischen? Selbst als sie wieder das Gleichgewicht verlor und er sie auffing, wollte sie es ihm nicht durchgehen lassen.
    „Was sollte das eben?“, fuhr sie ihn an. „Es war alles bestens!“

4. KAPITEL
    Alex schaffte es, den Mund zu halten, bis sie im Wagen saßen und er seinen Chauffeur bat, zurück zu seiner Wohnung zu fahren.
    „Alles bestens?“, wiederholte er dann wütend. „Ist Ihnen klar, dass Sie Viscount Dulverwell gerade Champagner über den Ärmel geschüttet haben?“
    Zu seiner Verblüffung wirkte Jen jetzt noch selbstzufriedener.
    „Ein Viscount also? Ich hätte es mir ja denken können. Die Uhr hat ihn verraten.“ Plötzlich bekam sie Schluckauf und hielt sich die Hand vor den Mund. „Was haben Sie überhaupt da gemacht? Spionieren Sie mir etwa nach?“
    „Natürlich nicht!“, entgegnete Alex verzweifelt. „Ich lasse mich auf den einschlägigen Events blicken. Und eine betrunkene junge Frau hinauszubegleiten stand ganz bestimmt nicht auf meinem Plan.“ Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu. Sie sah bezaubernd aus. „Drücken Sie bloß die Daumen, dass niemand ein Foto geschossen hat.“
    Falls am nächsten Tag irgendetwas in den Zeitungen stand, würde sein PR-Team dafür sorgen, dass er das Leben eines Einsiedlers führte. Plötzlich wurde ihm jedoch bewusst, dass er nichts bedauerte. Die langweilige Vernissage verlassen zu können und Jen zu retten erschien ihm wie ein kleiner Sieg.
    Als Jen

Weitere Kostenlose Bücher