Julia Extra Band 374
Bella. Nachdem wir wieder zusammengefunden hatten, wusste ich, ein zweites Mal würde ich dich nicht gehen lassen. Ich kann ohne dich nicht leben. Es geht mir weder um das Baby noch um Geld oder Macht, es geht mir allein um dich.“
Isabella stemmte sich mit beiden Händen gegen seine Brust. Als sie fühlte, wie gleichmäßig und kräftig sein Herz klopfte, schloss sie kurz die Augen. Sie durfte jetzt nicht sentimental werden, obwohl Antonio genau das sagte, was sie hören wollte. Doch er wiederholte nur, was er während der vergangenen Wochen auch schon behauptet hatte. Meinte er, durch ständiges Wiederholen würden seine Lügen glaubwürdiger?
Sie stieß ihn zurück, und enttäuscht ließ er die Arme sinken.
„Du musst mir glauben, Bella! Ich weiß nicht, wie ich dir meine Liebe beweisen soll. Was muss ich tun?“
„Nichts, es ist aussichtslos.“ Sie drehte ihm den Rücken zu.
Das Kapitel Antonio war beendet. Auf leere Versprechungen zu bauen, würde nichts als Unglück bringen. Um nicht wieder ins Wanken zu geraten, ging Isabella zielstrebig zur Tür.
„Ich lasse dich nicht ein zweites Mal gehen“, hörte sie ihn sagen.
„Leider wird dir nichts anderes übrig bleiben, Antonio. Letztes Mal hast du mich hinauswerfen lassen, diesmal gehe ich, bevor es soweit kommt.“
Sie spürte, wie er ihr folgte. Sie musste Antonio entkommen, bevor sie seinem Zauber wieder verfallen und ihm alles glauben würde! Auf dem Flur schnappte sie sich ihren Rucksack, warf ihn über die Schulter und eilte zur Wohnungstür.
„Wir drei gehören zusammen! Du kannst mich nicht einfach ausschließen!“
Sie drückte die Klinke. „Antonio, du warst für mich nicht mehr als eine Episode – allerdings eine sehr lehrreiche. Ich werde meiner Tochter von dir und mir erzählen, damit sie es besser machen kann als ich.“
„Du vergisst etwas!“
Sie spürte seinen Atem im Nacken.
„Wir teilen uns die Verantwortung für das Rossi-Vermögen, wir werden notgedrungen in ständigem Kontakt stehen.“
Krampfhaft umklammerte Isabella die Türklinke. Das hatte sie nicht bedacht!
„Ich werde dir eine Vollmacht ausstellen“, kam ihr die rettende Idee. „Ich werde zu Hause sofort einen Notar damit beauftragen. Dann musst du deine Entscheidungen nicht mit mir absprechen.“
„Erstens geht das nicht so einfach, und zweitens entspricht das nicht meinen Vorstellungen.“ Er drehte sie an den Schultern zu sich herum. „So einfach lasse ich mich nicht aus deinem Leben katapultieren.“
Warum nicht? Genau so war er mit ihr umgesprungen und würde es jederzeit wieder tun. „Ich will nichts mehr mit den Rossis zu tun haben, weder mit deren Vermögen noch mit dir“, informierte sie ihn kühl.
„Das ist schade, doch mach dir keine Illusionen. Du kannst mich nicht daran hindern, an deinem Leben Anteil zu nehmen. Vielleicht wirst du dann endlich die Wahrheit erkennen. Ich habe dir nichts vorgemacht, ich liebe dich und will für dich und das Kind verantwortlich sein.“
„Das Risiko, auf diese Versprechungen einzugehen, ist mir zu hoch.“ Sie durfte jetzt nicht schwach werden, Antonio würde ihre Nachgiebigkeit nur ausnutzen und ihr das Kind wegnehmen.
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, und ihre Wangen röteten sich hektisch. Es war ein großartiger Einfall, der ihr da plötzlich gekommen war. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ihn noch einmal gründlich zu durchdenken, doch dazu fehlte die Zeit. Es ging um ihre Zukunft und die ihres Kindes. Sie musste handeln. Jetzt.
„Im Namen meines Kindes gebe ich all seine Ansprüche auf – meine eigenen selbstverständlich auch. Ich verzichte auf sämtliches Geld und alle Rechte. Ich überlasse alles dir.“
„Bist du verrückt geworden?“ Entgeistert sah er sie an. „Wovon redest du?“
Mit einer energischen Bewegung schob sie seine Hände von den Schultern. „Ich werde es von Los Angeles aus regeln. Ich überschreibe dir das Geld und die Aktien – dann ist alles deins.“
„Das kannst du nicht!“
„Und ob!“ Je mehr sie darüber nachdachte, umso sicherer war sie sich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dies war der einzige Weg, der wirklich in die Freiheit führte.
„Isabella! Du kannst nicht einfach so auf ein Vermögen verzichten! Was ist mit deinem Kind? Es hat ein Anrecht auf das, was seine Vorfahren für die Familie geschaffen haben, es ist Teil seiner Identität.“
Isabella schüttelte den Kopf. Das war keine zwingende Notwendigkeit. „Mein Kind soll
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