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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Sie an, wenn Sie mich abholen können.“
    Jimmy nickte und hielt wie gewünscht in der Nähe des Cafés. „Geht klar, Mr Ashton. Wollen Sie nicht Ihre Times mitnehmen?“
    Mit einem zerstreut gemurmelten „Danke“ nahm Drake die Zeitung entgegen und ging auf das alte, viktorianische Gebäude zu, das ihm noch gut im Gedächtnis geblieben war. Vor dem Café hatte sich dort der Kiosk befunden, in dem sich sein Vater jahrelang seinen Tabak und seine tägliche Ration Bier besorgt hatte.
    Bevor ihm die Erinnerung daran den Appetit verderben konnte, stieß Drake die schwere Tür auf und trat ein. Das Aroma frisch gebrühten Kaffees wirkte wie ein Magnet auf ihn, als er zum Tresen ging und die verlockende Auswahl von Kuchen, Croissants und Muffins in der Glasvitrine in Augenschein nahm.
    Innere Notiz: Endlich neue Haushälterin einstellen, und zwar eine, die kochen kann!
    Die letzte hatte zwar sein Haus tadellos in Ordnung gehalten, war aber leider kaum imstande gewesen, ein weiches Ei hinzubekommen, ganz zu schweigen von einem Frühstück mit allem Drum und Dran. Deswegen hatte Drake sich schließlich von ihr getrennt und begnügte sich seitdem morgens mit einer Tasse Instantkaffee und einer Scheibe halb verbranntem Toast, weil er es immer viel zu eilig hatte, um sich etwas Ordentliches zu machen.
    An diesem Morgen brauchte er allerdings etwas Gehaltvolleres. Die Aufgabe, die vor ihm lag, würde ihm einiges abverlangen, und er war entschlossen, diesen Auftrag so professionell wie jeden anderen auszuführen. Als Erstes wollte er sich die verschiedenen Baugrundstücke ansehen und sich einen Überblick über die Gesamtlage verschaffen, ohne sich dabei von seinen persönlichen Gefühlen beeinflussen zu lassen. Erst danach würde er sich mit seinem Team zusammensetzen und überlegen, wie man dieser gottverlassenen Gegend wieder etwas Leben einhauchen konnte.
    Als Drake das Angebot gemacht worden war, sich als leitender Architekt an dem ehrgeizigen Projekt zu beteiligen, hatte er es im ersten Moment für einen schlechten Scherz gehalten. Die Erinnerungen, die er mit dieser Gegend verband, wollte er nun wirklich nicht wiederbeleben, und das Honorar, das das Amt für Stadtplanung für seine Arbeit vorsah, war ein Witz im Vergleich zu den Summen, die er auf dem freien Markt verdiente.
    Nach längerem Nachdenken war ihm jedoch klar geworden, dass dieser Auftrag die Gelegenheit war, um ein für alle Mal mit seiner verhassten Vergangenheit abzuschließen. Schon jetzt stand für ihn fest, dass er im Zuge der Sanierungsarbeiten sein ehemaliges Elternhaus abreißen und an dessen Stelle etwas sehr viel Schöneres entstehen lassen würde.
    Sein Vater war schon lange tot, aber mental befand Drake sich noch immer in seinem Klammergriff. Mit diesem Akt würde er sich endlich daraus befreien.
    Sieh her, du versoffene Niete! hörte er sich schon triumphieren. Nach allem, was du mir angetan hast, ist es dir doch nicht gelungen, mich kaputtzumachen. Jetzt habe ich hier das Sagen, und ich werde deinen ganzen Dreck und alles, was an dich erinnern könnte, so restlos entsorgen, als hätte es dich nie gegeben. Und wenn ich damit fertig bin, baue ich hier den Beweis, dass sich wenigstens ein Mitglied dieser Familie als soziales Wesen begreift und an der Verschönerung seiner Umwelt interessiert ist!
    Drake atmete tief durch. Er war sicher kein Musterknabe gewesen, als er noch hier lebte, und er war es auch heute nicht. Aber niemand konnte ihn einen Feigling nennen, der vor seinen inneren Dämonen davonlief.
    „Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?“
    Drake hob den Blick von den Leckereien in der Vitrine und schaute in die umwerfendsten braunen Augen, die er je gesehen hatte. Falls er in diesem Moment überhaupt irgendetwas dachte, hätte er nicht sagen können, was es war. Er war wie verzaubert.
    Die Besitzerin dieser wunderschönen Augen trug ein kastanienbraunes T-Shirt mit dem Logo des Cafés, Jeans und eine marineblaue Schürze, die sie um die schmale Taille gebunden hatte. Das dunkle Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, und bis auf einen schmalen schwarzen Lidstrich am oberen Wimpernrand war sie ungeschminkt. Was ihrer Schönheit jedoch nicht den geringsten Abbruch tat.
    Außerdem erinnerte sie Drake an eine italienische Schauspielerin, die er sehr verehrte – nur dass die Gesichtszüge der jungen Kellnerin noch hinreißender waren … Völlig unvorbereitet auf den heftigen Anflug von Erregung, den ihr Anblick in ihm

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