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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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skrupellosen Brokers zu arbeiten. Keine sechs Monate später war sie verletzt und gedemütigt nach Hause zurückgekehrt und jobbte seitdem als Mädchen für alles im Café ihres Bruders Marc.
    Finanziell gesehen war es ein krasser Abstieg, aber das beschauliche, stressfreie Leben, das sie jetzt führte, war es ihr wert. Außerdem waren mit ihrem Einkommen auch ihre Ausgaben drastisch gesunken. Sie musste keine horrende Miete mehr für ein sogenanntes „Studioapartment“ zahlen, das kaum größer war als eine Abstellkammer. Kein anspruchsvoller Boss verlangte mehr von ihr, dass sie sich ständig neue, sündhaft teure Outfits zulegte, um dem Firmenimage gerecht zu werden, und auch die kostspieligen Mittagessen in der City fielen weg.
    Am wichtigsten war es für Layla jedoch, dass sie jetzt für jemanden arbeitete, dem sie bedingungslos vertrauen konnte, und der ihr Respekt und Wertschätzung entgegenbrachte. Nicht wie ihr verlogener Exboss, der sie mit geübtem Charme und falschen Versprechungen dazu gebracht hatte, ihre gesamten Ersparnisse in eine seiner undurchschaubaren Spekulationen zu stecken.
    Anstatt ihr finanzielle Sorglosigkeit für den Rest ihres Lebens zu bescheren, hatte der angeblich narrensichere Deal sie jeden Penny ihrer mühsam erarbeiteten Rücklagen gekostet. Eine bittere Erfahrung, aber so etwas würde ihr mit Sicherheit kein zweites Mal passieren!
    Unter gesenkten Wimpern beobachtete Layla den noch immer tief in Gedanken versunkenen Drake Ashton. Den Kopf über seine Zeichnungen gebeugt, kaute er geistesabwesend am Ende seines Stifts, was ihn wie einen kleinen Jungen aussehen ließ, der angestrengt über seinen Hausaufgaben brütet. Für einen Moment tat er Layla regelrecht leid, dann setzte ihr gesunder Menschenverstand wieder ein.
    Sie sollte sich lieber ganz andere Sorgen machen. Durch die Zeitungen wusste sie, dass Drake Ashton nicht nur der derzeit gefragteste Architekt des Landes war, sondern auch als taffer, kompromissloser Geschäftsmann galt. Da war es keineswegs ausgeschlossen, dass er seinen Auftraggebern von dem trostlosen, heruntergekommenen Zustand ihres kleinen Cafés berichtete. Vielleicht würde er sogar den Vorschlag machen, den Mietvertrag zu kündigen und die Räumlichkeiten an ein lukrativeres Unternehmen zu vermieten. Da das Haus Eigentum der Stadt war, bestand diese Gefahr durchaus.
    Bei dem Gedanken spürte Layla heiße Wut in sich aufsteigen, dann wurde ihr für einen Moment übel vor Angst. Das Café bedeutete ihrem Bruder Marc alles, er durfte es einfach nicht verlieren!
    Was wiederum für sie bedeutete, dass sie ihre persönlichen Gefühle beiseiteschieben und dafür sorgen musste, dass Drake Ashton sich hier wohlfühlte. Keine leichte Aufgabe, nachdem sie bereits so unfreundlich zu ihm gewesen war. Was konnte sie jetzt noch tun, um einen positiveren Eindruck zu vermitteln, ohne sich eine Blöße zu geben?
    Als er sie just in diesem Moment noch einmal zu sich rief, setzte Laylas Herz einen Schlag lang aus. Sie fuhr sich kurz mit der Hand über die plötzlich trockenen Lippen, setzte ein extrafreundliches Lächeln auf und trat an seinen Tisch.
    „Hätten Sie gern noch einen Americano?“
    Sein Blick hatte etwas beunruhigend Wissendes und nagelte sie förmlich am Boden fest. „Nein danke“, erwiderte er nach einem kurzen Schweigen, das Layla wie eine Ewigkeit vorkam. „Aber Sie könnten sich für einen Moment zu mir setzen, ich würde gern mit Ihnen reden.“
    Layla schluckte hart und betete im Stillen, irgendetwas möge passieren, das sie aus ihrer Bredouille rettete. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn ihr Bruder Marc vom Großhändler zurückgekehrt wäre, aber zur Not hätte es auch ein Wasserrohrbruch getan.
    Leider geschah weder das eine noch das andere.
    „Und wenn ein neuer Gast kommt?“, wandte sie lahm ein.
    Drake hob kurz die geöffneten Handflächen. „Dann werden Sie ihn selbstverständlich bedienen. Aber jetzt ist es ganz ruhig, sodass Sie mir sicher ein paar Minuten Ihrer Zeit schenken können. Ich würde gern Ihre Meinung zu etwas hören.“
    „Ach, wirklich?“
    „Setzen Sie sich, Layla, bitte ! Es macht mich ganz nervös, wenn Sie so auf mich herabschauen.“
    Widerwillig ließ sie sich auf dem Stuhl ihm gegenüber nieder und faltete ordentlich die Hände im Schoß.
    „So ist es schon viel besser“, lobte Drake. Einige Sekunden lang betrachte er sie mit undurchschaubarer Miene, dann fragte er in sachlichem Tonfall: „Haben Sie schon den

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