Julia Extra Band 375
es kein Halten mehr. Dunkle Impulse tanzten über ihre Haut, als sie ihn mit beiden Händen an den Schultern packte und sich ihm entgegenwölbte, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen.
„Justina!“, keuchte er.
„Dante!“, stöhnte sie, während sie auch schon spürte, wie die ersten schimmernden Zuckungen über die Ränder ihres Bewusstseins huschten. In dem Moment, in dem sie dabei war loszulassen, schüttelte er sie ab und warf sich mit seinem kraftvollen Körper über sie, wobei er erneut in sie eindrang und begann, sich noch schneller in ihr zu bewegen. Gleich darauf explodierte in ihr ein riesiger Feuerball der Lust, und nur einen Sekundenbruchteil später hörte sie seinen heiseren Schrei, bevor sein Kopf an ihren Hals sank.
Justina hielt ihre Augen fest geschlossen, während ihr Orgasmus langsam verebbte. Dabei spürte sie, wie sie von einer Welle der Traurigkeit erfasst wurde, aber sie war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. Ebenso wenig wollte sie – weder sich selbst noch ihm – eingestehen, wie atemberaubend es gewesen war. Und vor allem durfte sie sich nicht wünschen, dass sie beide noch einmal von vorn anfangen könnten. Weil das unmöglich war. Niemand konnte jemals wieder von vorn anfangen.
Selbst wenn sie es könnten, würde sie es nicht wollen – nicht mit Dante. Besonders nicht mit Dante. Weil er nicht gut für sie war. Oder hatte sie das vergessen? Hatte ihr gieriger Körper sie diese unbequeme Wahrheit vergessen lassen? Wo sie doch aus bitterer Erfahrung wusste, dass er sie mehr verletzen konnte als jeder andere Mensch. Und wenn sie es zuließ, würde er es wieder tun, so viel war sicher. Sie kannte ihn. Sie wusste, dass sie ihn in seinem männlichen Stolz gekränkt hatte, aber vielleicht hatte er ja jetzt das Gefühl, es ihr endlich noch einmal richtig gezeigt zu haben.
Sie wand sich ein bisschen, weil sie immer noch intim miteinander verwoben dalagen. Er schlief, oder jedenfalls schien es so, weil seine Augen immer noch geschlossen waren. Früher wäre ihr ganz warm ums Herz geworden, wenn sie ihn so betrachtet hätte, während sie jetzt eher eine Mischung aus Verärgerung und Reue verspürte. War sie verrückt geworden? Wie hatte sie das bloß tun können? Sie hatte ihn mit in ihr Hotelzimmer genommen und einfach nur Sex mit ihm gehabt – ohne Flirt, ohne Vorspiel, ohne besondere Raffinesse. Und es war atemberaubend gewesen. Aber warum ausgerechnet mit ihm? Warum musste sie das alles ausgerechnet bei dem Mann empfinden, der sie zutiefst verletzt hatte? Der ihr Vertrauen total zerstört hatte?
Sie spürte, wie er in ihr schon wieder wuchs. Seine aufkeimende Erektion erinnerte sie daran, wie unersättlich er früher gewesen war. Aber noch einmal durfte sie das nicht zulassen. Bitte gib mir die Kraft, diesmal Nein zu sagen , betete sie, doch Dante war schneller.
Dass er sich stumm aus ihr zurückzog, wirkte symbolträchtig, wie ein dunkles Vorzeichen. Zwischen ihnen war noch kein einziges Wort gefallen, und das Schweigen im Raum wurde von Sekunde zu Sekunde drückender. Er stützte sich auf einen Ellbogen auf und musterte sie so leidenschaftslos wie einen Einzeller unterm Mikroskop.
„Guter Sex“, sagte er, und Justina sah den kalten Ausdruck in seinen Augen.
Sie zwang sich, einen leichten Tonfall anzuschlagen, und schaffte es sogar, ihre Lippen zu einem matten Lächeln zu verziehen. „Ja? War es gut?“
„Nicht es , sondern du ! Aber das brauche ich dir nicht zu sagen.“ Er schwieg einen Moment, und als er weitersprach, klang seine Stimme eigentümlich hohl. „Ich hatte es fast vergessen.“
Doch genau betrachtet hatte er es gar nicht vergessen können, weil er sie noch nie zuvor so erlebt hatte, wie er nur zu gut wusste.
„Du hast in der Zwischenzeit noch eine ganze Menge dazugelernt, wie man sieht.“
Justina zuckte die Schultern. „Ich rede nie über andere Männer, und schon gar nicht im Bett. Es käme mir ziemlich geschmacklos vor.“
Er presste die Lippen zusammen und schob mit dem Fuß die zerwühlten Laken beiseite, bevor er aufstand. Sie schaute ihm nach, wie er ins Bad ging. Er hatte einen atemberaubenden Körper! Seine samtige Haut schimmerte golden und der hellere knackige Hintern hob sich verführerisch ab von seinem dunkleren Torso und den muskulösen Oberschenkeln. Nicht lange danach kam er zurück, schnappte sich wortlos seine Kleider und begann sich anzuziehen.
„Gehst du?“, fragte sie, immer noch in demselben beiläufigen
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